Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. H. W. Michelmann:

Embryonalentwicklung

Prof. Dr. med. H. W. Michelmann

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Reproduktionsbiologe und Embryologe

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Frage: Embryonalentwicklung

Riklinde

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Sehr geehrter Herr Prof. Michelmann, ich bin heute an PU+4 und habe gerade im IVF-Labor angerufen. Wie würden Sie die Entwicklung der 3 Embryonen einschätzen (völlig zeitgerecht, noch in Ordnung, entwicklungsverzögert, aussichtslos): an PU+4 in der Früh um 08:00Uhr habe ich - einen 8-Zeller - einen 10-Zeller - einen kompaktierenden Embryo (keine Morula, das war der Biologin sehr wichtig) Was ist der Unterschied zwischen einem kompaktierenden Embryo und einer Morula? Ist es richtig, dass man die Qualität eines kompaktierenden Embryos schlichtweg nicht beurteilen kann?? Vielen Dank für Eure Einschätzung! Riklinde


Prof. Dr. H. W. Michelmann

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Halllo, ja, es ist nicht einfach, die Qualität eines Embryos zu beurteilen. Es gibt zwar Kriterien, an die man sich halten kann, am wichtigsten ist jedoch Erfahrung. Noch schwieriger ist es für mich, wenn nicht gar unmöglich, ihnen jetzt eine Einschätzung zu geben. Selbst mit einem Foto könnte ich nicht viel anfangen, da der Embryo ein dreidimensionales Gebilde ist, das man unter dem Mikroskop in verschiedenen Fokussierebenen beurteilen muss. Ich habe immer vermieden, von einem kompaktierten Embryo vor dem Blastozystenstadium zu sprechen. Es gibt eine kompaktierte oder expandierte Blastozyste. Die von ihnen beschriebenen Entwicklungsstadien entsprechen der Norm. Ansonsten müssen sie der Biologin glauben. Viel Glück! Mit freundlichen Grüßen HWM


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