Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Birgit Müller:

Eireifungsstörung!

Dr. med. Birgit Müller

Dr. med. Birgit Müller
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Eireifungsstörung!

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Hallo Frau Dr. Müller, ich wende mich nochmal mit ein paar Fragen an Sie und möchte mich schon jetzt für die Beantwortung bedanken. Also: Bei mir ist die 2. ZH ohne Utrogest zu kurz (ca. 9-10 Tage). Daher wurde eine GKS vermutet. Diese bestätigte sich auch in einem Progesteron und Östrogenmangel in der 2. ZH. Ich habe gelesen, dass einer GKS immer eine Eizellreifungsstörung zugrundeliegt. Ich habe einen regelmässigen Eisprung (10.-12. ZT) und auch die Hormonuntersuchung am 4. ZT ergab bei den Hormonen FSH, LH, TSH und Prolaktin keine Auffälligkeiten. Auch sonst waren alle Hormonwerte o.k. (Testosteron). Die Gebärmutterschleimhaut war auch immer zum Eisprung hin schön aufgebaut, so dass auch in dieser Hinsicht kein Östrogenmangel zu erwarten ist. Auch war zum LH Anstieg ein grosser Follikel zu sehen. Nun zu meinen Fragen: 1. Kann dennoch (obwohl die Hormone der 1. ZH bestens sind) eine Eizellreifungsstörung vorliegen und was könnte man da machen? Clomifen würde doch eh nur auf die Hormone wirken, die bei mir im grünen Bereich sind, oder? 2. Eine GKS ist ja dennoch anzunehmen, da die 2. ZH ja wirklich viel zu kurz ist. Und Progesteron und e2 im Keller waren nach dem Eisprung. Progesteron würde verhindern, dass die Blutung vorzeitig einsetzt. Dafür nehme ich ja Utrogest. Aber was ist mit dem Östrogen? Wodurch wird der Mangel an Östrogen in der 2. ZH hervorgerufen (Östrogen der 1. ZH) scheint ja o.k. zu sein)? Zum einen ja etwas durch den Gelbkörpermangel, aber der Gelbkörper produziert in der 2. ZH bis zur möglichen Einnistung des Eies doch nicht alleine Östrogen, oder? 3. Wäre denn ein Östrogenmangel in der 2. ZH schlecht für einen SS Eintritt? Ich dachte durch die gut aufgebaute Schleimhaut in der 1. ZH und das Verhindern der vorzeitigen Blutung durch Utrogest ist alles Bestens für ein Ei, dass sich Einnisten möchte. 4. Spricht also ein Progesteron und Östrogenmangel in der 2. ZH für eine grosse Eireifungsstörung? Und würde sich dies einfach durch die zusätzliche Gabe von Östrogenen in der 2. ZH ausgleichen lassen, wohl nicht, oder? Bestens Dank nochmals und ein schönes Wochenende. Anja


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Hallo Anja, zu1) Wurde Ö2 denn auch getestet am 10. ZT? (Ich konnte darüber nichts finden, habe es vielleicht überlesen), dann könnte man sehen, ob der Wert o.k. ist oder vielleicht doch eine Follikelreifungsstörung vorliegt (ES am 10. ZT ist ja eigentlich etwas zu früh). Falls der Ö2-Wert relativ niedrig ist am 10. ZT, wäre eine Stimulation mit FSH- oder hMG-Spritzen ab dem 3. ZT sinnvoll. zu2) Die zusätzliche Einnahme (vaginal) von Utrogest ist sinnvoll, Progesteron offenbar ausreichend hoch in der 2. Zyklushälfte. Der Gelbkörper produziert Progesteron und in den Randzellen des (ehemaligen) Follikels Ö2. zu3 und 4) Man muß davon ausgehen, daß ein Östrogenmangel in der 2. ZH nachteilig für die SS ist, deshalb könnte man (sofern die Maßnahmen unter 1) nicht ausreichen), z.B. Östradiol depot spritzen (2x/Woche) und beim SS-Test Ö2 mitbestimmen. Liebe Grüße Dr. B. Müller


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Dr. Müller, an ZT 10 ist Nachmittags US gemacht worden. An diesem morgen bzw. schon den Abend vorher hatte ich den LH Anstieg ermittelt. Mein FA sagte, dass es nichts bringen würde, jetzt noch e2 zu bestimmen, da dieser Wert zum Zeitpunkt des Eisprunges eh wieder im Keller wäre. Ich habe bisher meinen Eisprung immer mit Persona ermittelt und da war tatsächlich am Tag vor dem LH Anstieg die Östrogenlinie fast ganz weg (also viel Östrogen) und am Tag des LH Antstieges wieder stärker. Er hat wohl an ZT4 schon das e2 mitbestimmt und gesagt, dass es schon recht hoch wäre für diesen ZT. Dies würde sich doch auch mit dem frühen Eisprung decken. Kann man nicht davon ausgehen, dass das Östrogen o.k. ist, wenn die Schleimhaut gut aufgebaut ist? Ich möchte Ihnen noch etwas sagen: Ich habe bereits 4 Kinder und 2 FG. Die letzte FG hatte ich im September mit Ausschabung und Bauchspiegelung. Bis zu dieser SS hatte ich immer einen recht späten Eisprung (so um den 15. - 17. ZT). Die 2. ZH war jedoch immer recht kurz. Und eben seit September hat sich der Eisprung so nach vorne gezogen. Seitdem werde ich auch nicht mehr schwanger. Bei den späteren Eisprüngen bin ich mit Utrogest immer gleich schwanger geworden. LG Anja


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Hallo Anja, eigentlich kann man bei gut aufgebautem Endometrium von einem guten Ö2-Wert ausgehen, es korreliert aber nicht immer eindeutig. Die verkürzten Zyklen können auf eine nachlassende Ovarialfunktion hindeuten. Vielleicht ist ja auch die Qualität der Eizellen nicht (mehr) o.k. oder das Spermiogramm eingeschränkt und es klappt deshalb nicht mehr. Die EZ-Qualität kann allerdings nur im Rahmen einer künstl. Befruchtung geprüft werden (die bei Ihnen vielleicht noch gar nicht erforderlich ist). Es ist für mich sehr schwierig, diese Dinge "aus der Ferne" zu beurteilen. Vielleicht sollten Sie sich an eine KiWu-Praxis wenden... Liebe Grüße Dr. B. Müller


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