Würfel
Sehr geehrter Dr Grewe, Nach mehreren gescheiterten Kiwu-Behandlungen bin ich nun langsam am zweifeln, ob weitere Bemühungen in Sachen Kind in meiner speziellen Situation (Alter!) Sinn machen. Über ihre kompetente Einschätzung würde ich mich sehr freuen. Nun zu mir: Ich (seit 2 Monaten 41), alleinstehend, Kind nur mit Spendersamen möglich: IUI im Mai '20: erfolglos, 1. ICSI im Juni nach Stimulation mit Menogon und Ovaleap (225): nur 3 EZ, 2 Befruchtet zum TF: SST neg. 2. Icsi im Sept, diesmal Menogon +Bemfola 300, 6 EZ, 5 befruchtet, 2 Morula zum TF, kurze SS, Frühabort 6.woche, 3. ICSI jetzt im Januar, selbes Protokoll wie Sept, 7 EZ, nur 3 befruchtet, diese 3 zum TF an Tag 3, keine SS. Progesteron, Schleimhaut usw alles gut. Meine Klinik glaubt an Erfolg, jedoch habe ich Sorge, nur 'Goldesel' zu sein (Selbstzahler und bereits um 25. 000€ ärmer). Bauchgefühl sagt mir : wird nix. Hohe Hormondosen, aber wofür? Haben sie einen Alternativvorschlag für mich oder sehen Sie keine Chance? Lg
Hallo, aus meiner Sicht haben Sie eine reele Chance auf SS, diese liegt aber aufgrund Ihres Alters bei nur ca. 20% im Falle eines ET 2. Ist der Test dann positiv, haben Sie leider noch ein Fehlgeburtenrisiko von ca. 35% in den ersten 12 Wochen. Ob einem die somit resultierende Chance von ca. 12-15% für eine Geburt den gesamten Aufwand (körperlich, seelisch und natürlich auch finanziell) "wert" ist, kann nur jeder für sich entscheiden. Mehr ist leider mit den vorhandenen Möglichkeiten nicht machbar. Viele Grüße Christoph Grewe
Würfel
Vielen Dank für die rasche und sachliche Einschätzung, Herr Doktor, natürlich sind das keine Zahlen, die mich freudig stimmen, aber sie sind realistisch und genau damit muss ich mich auseinandersetzen: ob ich die weitere enorme Belastung, und ich rede weniger von den Finanzen oder den körperlichen Nebenwirkungen, als von den seelischen Strapazen, die jeder Fehlversuch bringt, weiter auf mich nehmen kann und will. Natürlich kann ich mir für kleineres Geld auch aus dem Ausland Spendersamen ins Haus bestellen und jeden Monat selbst verabreichen, natürlich könnte ich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen ("Pille") mein Glück auf natürliche Weise versuchen (Kandidat wäre vorhanden), aber weder ist das eine moralisch unbedingt, was ich will, noch ist altersbedingt von raschem Erfolg auszugehen. Lg
Hallo, mir ist es wichtig, Ihnen eine offene und ehrliche Antwort zu geben, damit Sie selbst eine Entscheidung treffen können. In den allermeisten Fällen sind es nicht die körperlichen Beschwerden, die eine Kinderwunschbehandlung begrenzen, sondern zuvorderst die seelische Belastung! Ich spreche dies oft schon relativ früh in meinen Gesprächsterminen an und empfehle je nach Einschätzung auch, dass man sich rechtzeitig eine ausreichende "Kompensation" schafft. Für die einen ist dies eine gute Freundin, für andere eine externe Person (Psychologe, Heilpraktiker, TCM'ler). Viele unterschätzen diese Belastung zunächst und werden sich ihr erst um den zweiten Zyklus wirklich bewusst. Ich kann also gut nachvollziehen, was Sie meinen und drücke Ihnen fest die Daumen! VG C.Grewe