Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven:

Dritter ICSI-Versuch: Mit oder OHNE Vorbehandlung (Pille und Tostran)

Prof. Dr. med. Katrin van der Ven

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Frage: Dritter ICSI-Versuch: Mit oder OHNE Vorbehandlung (Pille und Tostran)

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Liebe Prof. Fr. Dr. van der Ven, ich habe eine lange Geschichte hinter mir. Nach 7 ICSI-Versuchen bin ich 2022 schwanger geworden und habe nun eine 2-jährige Tochter. Ich bin 38 und habe eine stark eingeschränkte ovarielle Reserve (AMH = 0,04). Die Ärzte hatten uns damals nach dem 4. Versuch empfohlen, über eine Eizellenspende nachzudenken, da es sonst fast unmöglich sei. Wir haben jedoch nicht aufgegeben, und es hat geklappt – dafür sind wir sehr dankbar! Seit diesem Sommer versuchen wir, ein Geschwisterkind zu bekommen. Uns ist klar, dass die Chancen nicht besser stehen. Diesmal gehen wir „entspannter“ an die Sache heran, da der Druck einfach geringer ist. Seit Sommer haben wir bisher folgende Ergebnisse erzielt: ICSI im August: 2 entnommene Eizellen, 1 befruchtet und direkt eingesetzt. HCG war sehr niedrig (27) 2 Wochen nach Transfer → Schwangerschaft hat sich nicht gehalten. ICSI im Oktober: 1 entnommene Eizelle, 1 befruchtet und direkt eingesetzt. Bluttest negativ. Nun planen wir den dritten Versuch, und ich habe diesbezüglich eine Frage und würde mich über Ihren Rat sehr freuen. Wegen Weihnachtssperre schaffen wir es zeitlich nicht mehr, die Vorbehandlung mit der Pille und Tostran (für 3 Wochen ab Blutung) und anschließend mit der Stimulation durchzuführen. Es gibt diese zwei Möglichkeiten: Ich starte mit Beginn der nächsten Blutung mit der Pille und Tostran und würde dies etwa 8–9 Wochen einnehmen (bis Ende des Jahres), sodass wir mit der Stimulation ab Januar 2025 beginnen können. ODER Wir wagen einen Versuch jetzt mit Beginn der Blutung OHNE Vorbehandlung, um noch einen Versuch vor Weihnachten zu machen. Die erste Option ist die bevorzugte Alternative des Kinderwunschzentrums. Ich bin hin- und hergerissen und kann mich nicht entscheiden. Für Ihre Einschätzung bedanke ich mich ganz herzlich! Vielen Dank und liebe Grüße!


Bei sehr niedrigem AMH ist oft der Zyklus schon unregelmäßiger und der Zyklusbeginn nicht genau auszumachen was aber wichtig für die Stimulation ist. Auch bei noch regelmäßigem Zyklus sind die FSH Werte frühfollikulär oft erhöht was ungünstig für die Stimulation ist. Die Pilleneinnahme schaltet diese Probleme aus. Die Gabe von Testosteron soll das Ansprechen des Ovars auf die Stimulation verbessern und die Eizellzahl erhöhen. Da jeder Zyklus anders verläuft kann man dummerweise nicht vorhersehen ob die Stimulation ohne Pille und Tostran gut oder schlecht verlaufen wird. Andererseits ist Zeit auch ein wichtiger Faktor...Theoretisch könnte man zu Zyklusbeginn im Spontanzyklus messen wie hoch das FSH ist und bei niedrigem FSH die Stimulation beginnen mit dem Risiko, daß der Zyklus wegen low response abgebrochen werden muß. In diesem Fall könnte man immer noch mit der Pille und Tostran beginnen als Vorbereitung für Januar. Die Entscheidung ist aber nicht einfach und auch die Kosten müssen berücksichtigt werden. 


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