Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Herr Prof. dr. Michelmann, ich (33) hatte am 30.10. die PU (9 Eizelle, 8 reif, 1 degeneriert) für unsere 1. IFV bei funktioneller Streilität. Mein Mann (36) hatte ein sehr gutes Spermiogram mit 191 Mill. Spermien/ml als Dichte, Motilität A 23%, B 35% und 43% normomorph. Dennoch konte nur eine Eizelle befruchtet werden. Ich hatte dann damit gerechnet, daß die weitere Entwicklung nicht gut verlaufen würde, da die Biologin die Eizellqualität für wahrscheinlich gering hielt. Aber gestern (03.11.) konnte mir 16-A-Zeller transferiert werden. (Was uns natürlich sehr gefreut hat, obwohl unsere Chancen damit natürlich nicht besonders gut stehen.) Die Biologin riet nun für das weitere Vorgehen zu ICSI´s, der be´handelnde Arzt meinte, erst dann könne man beurteilen, ob die Eizellqualität eingeschränkt sei. Nun meine Fragen an Sie: nach diesen Daten, wie wahrscheinlich ist da nach Ihrer Erfahrung und Beurteilung das Vorliegen einer Gameteninteraktionsstörung und kann diese durch ICSI gut umgangen werden? Oder gibt es sowas so gut wie gar nicht und wahrscheinlich hat "das blinde Huhn auch mal ein Korn gefunden" und wir müssen uns mit der Tatsache abfinden, daß die Eizellqualität schlecht ist. (Daß sie nicht beeinflußbar ist, ist mir bewußt.) Kann die eizellqualität von Stimlation zu Stimualtion varieren und man sollte einfach immer wieder versuchen, mal eine bessere Befruchtungsrate zu erzielen (eventuell in Versuch Nr. 4, wenn 2 und 3 nicht gut laufen)? Oder ist jetzt davon auszugehen, daß wir immer schlechte Befruchtungsraten haben? Gibt es dafür auch noch andere Gründe? Lieber Herr Prof., bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen, aber Sie kenne Ihre pappenheimer ja inzwischen und haben ja doch bis jetzt noch nie Geduld verloren und immer warmherzig, kompetent und ehrlich geantwortet. darauf hoffeich auch und bedanke mich recht herzlich schon im vorhinein! Herzliche Grüße, der Maulwurf
Hallo Maulwurf, wenn beim ersten Versuch die Befruchtungsrate gering ist, kann man, bei guten Spermiogrammwerten und reifen Eizellen, die Gründe dafür nicht nennen. Eine Gameteninteraktionsstörung ist es höchstwahrscheinlich nicht, da sonst keine der Eizellen befruchtet gewesen wäre. Natürlich kann die Eizellqualität von Stimulationszyklus zu Stimulationszyklus variieren, aber ob das wirklich so ist, kann nach diesem einen Versuch nicht gesagt werden. Auch ich würde in ihrem Fall jetzt zur ICSI raten anstatt mit der IVF weiterzumachen. Das Problem ist nur, dass sie die Voraussetzung zur Indikation nicht erfüllen (zu gutes Spermiogramm und eine Befruchtung nach IVF). Aber vielleicht können sie mit ihrer Kasse verhandeln. Ich drücke die Daumen! MfG HWM