Mitglied inaktiv
Hallo Frau Dr. Czeromin, da ich seit jeher eine ausbleibende Periode habe (ohne Pille) wurde mir Blut entnommen. Laut diesen Ergebnissen wurde mir Dexamethason 0,5 verschrieben 1/2 Tabl. abends. Der FA hat mir gesagt ich hätte erhöhte männliche Hormone. Sonst hat er mir nicht erklärt. Auch nicht über evtl. NW vom Dexa. Ich bin selbst Arzthelferin, komme aber nicht so ganz klar mit dem Befund. Den Befund habe ich komischerweise erst auf drängen von meinem FA erhalten. Hätte er nicht evtl. diese anderen Werte noch kontrollieren sollen? Was heißt das mit dem TSH Wert? Wäre ihnen sehr dankbar wenn sie mir den Befund noch ein wenig erläutern könnten. Welche Möglichkeiten stehen mir noch offen? Vielen herzlichen Dank Jutta Alter 26 BMI 21.0 normal Thyreotropin/TSH basal /CLIA) 0,81 Norm: 0,40-4.00 mlU/l DHEA-Sulfat (CLIA) 1,50 Norm 0.4-4.3 ug/ml 17-beta-Estradiol/E2 34.0 pg/ml Progesteron 0.83 ng/ml Prolaktin 7.09 ng/ml Testosteron 1.08 ng/ml bei den letzten Werten stehen leider keine Normwerte dabei (wahrscheinlich weil es keinen bekannten Zyklustag gibt) Beurteilung: Der im unteren Referenzbereich gelegene TSH-Spiegel reflektiert eine euthyreote Stoffwechsellage. Es besteht eine Normoprolaktinämie. Der Estradiolspiegel liegt auf menstruellem Niveau und schlisst einen absoluten Estrogenmangel zum Zeitpunkt der Blutentnahme aus. Eine Lutealfunktion liegt nicht vor. Zur weiteren Abklärung der Amenorrhoe ist hier auch die Überprüfung der Gonadotropine indiziert, um eine eingeschränkte Follikelreserve als Ursache der Amenorrhoe nicht zu übersehen. Testosteron wird deutlich erhöht nachgewiesen. DHEA-Sulfat liegt im mittleren Referenzbereich. Um die Androgensynthese besser beurteilen zu können, ist hier auch noch die zusätzliche Bestimmung von Androstendion zu empfehlen. Des weiteren sollte hier auch noch die Bestimmung von 17-OH-Progesteron frühfollikulär erfolgen um Hinweise für das Vorliegen eines andrealen Enzymdefektes nicht zu übersehen. Am wahrscheinlichsten dürfte hier aber die Hyperandrogenämie Ursache der Ovarfunktionsstörung sein. Bei im Referenzbereich nachweisbaren Gonadotropinen und abgeschlossener Diagnostik könnte dann eine ovarielle Stimulation bei der ausgeprägten Follikelreifungsstörung und dem bestehenden Kinderwunsch erfolgen Und das ist meine Vorgeschichte: 11/97 Pille abgesetzt 08/99 Bauchspiegelung OK 07/00 Insemination abgebrochen zu wenig Follikel 09/00 Insemination abgebrochen zu viele Follikel 11/00 Insemination neg. 03/01 Insemination neg. abgebrochen zu wenig Follikel 05/01 IVF neg. 08/01 IVF neg. mit Überstimulation und Intensivbehandlung Spermiogramm des Ehemannes war schlecht (hat aber später mit seiner neuen Frau ein Kind bekommen) keine Behandlung mehr da Trennung von Ehemann bis 11/03 keine Pille – KiWu lag auf Eis ab 11/03 wieder Pille bis 11/05 noch nie Periode bekommen ohne Pille. Bei den IVF´s wurde - wie ich später erfuhr - eine Erhöhung des Testosteron festgestellt aber nie was dagegen unternommen. Jetzt schleicht sich der KiWu mit neuem Partner wieder ein. Aber seit 11/05 nach absetzten der Pille keine Periode, und ich wage nicht zu hoffen das sie kommt, kam ja noch nie ohne Unterstützung
Aus den Hormonwerten und vor allen Dingen aus den bisherigen Behandlungsverläufen (mal kein Follikel, mal zu viele und IVF mit Überstimulation) sieht es am ehesten so aus, als hätten Sie ein PCO-Syndrom. Bei bestehendem Kinderwunsch ist eine Vorstellung in einem KiWu-Zentrum tausendmal besser, als mit zwar wenig Aufand aber keinen Erfolg zu haben. Zu Ihren konkreten Fragen: Der Schilddrüsenwert ist völlig i.O., kein Anhalt für eine Schilddrüsenstörung als Ursache der Hormonstörung. Die erhöhten männlichen Hormone werden bei Ihnen im Eierstock produziert, das von der Nebenniere produzierte männliche Hormone DHEA-S ist auch bei Ihnen im Normbereich. Was der Laborarzt vermißt hat, ist eine Anforderung der "Gonadotropine", nämlich FSH und LH. Ich vermute, dass bei Ihnen das LH deutlich höher ist als das FSH, diese Konstellation findet man häufig bei Amenorrhoe und erhöhten ovariellen männlichen Hormonen. Eine isolierte Bestimmung von 17-OH-Progesteron bringt einen häufig nicht besonders weit, um die von Jutta (s.u.)ins Spiel gebrachte "Enzymstörung" als Ursache der erhöhten männlichen Hormone auszuschließen, wäre ein sogenannter ACTH-Test notwendig. Den fände ich zum jetzigen Zeitpunkt aber zweitrangig, wichtiger wäre zu gucken, ob das LH tatsächlich deutlich höher als das FSH ist. Wahrscheinlich ist das in Ihrer KiWu-Praxis alles schoon untersucht worden, doppelt muß nicht! Wenn Sie sich über meine Verdachtsdiagnose "PCO-Syndrom" schlau lesen wollen, wären die web-Adressen www.pco-syndrom.de oder www.pcos-selbsthilfe.org für Sie hilfreich. Am besten fragen Sie aber vorher Ihren Frauenarzt, ob meine Idee stimmt, sonst bringe ich Sie völlig auf die verkehrte Fährte. Mit freundlichen Grüßen Ute Czeromin
Mitglied inaktiv
Hallo Testosteron ist auch basal falls das wichtig ist. Des weiteren habe ich mich noch ein wenig durchgelsen bzgl. dieses 17-OH-Progesteronwertes. Der scheint mir auch nicht so unwichtig zu sein wg. Enzymdefekten u.s.w. ?? LG Jutta
Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Dr. Czeromin, das Problem ist das die nächsten KiWu Zentren von mir aus 60 km entfernt sind. Und nach der letzten IVF mit Intensivbehandlung habe ich auch ANgst davor sowas nochmal zu erleben. Halten Sie es nicht für möglich bei einen guten FA mit einer Behandlung erfolg zu haben? Wie sieht es mit der jetzigen Therapie mit Dexa 0,5 1/2 Tbl. aus. Ist das die übliche Behandlungsform? Könnte ich mich auch in die Hände eines Endokrinologen begeben welcher auf KiWu Behandlung spezalisiert ist? Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Jutta (hudschi) P.S. Also Jutta = hudschi :-)