Anregungen für weitere Behandlung?

Dr. med. Christoph Grewe Frage an Dr. med. Christoph Grewe Frauenarzt

Frage: Anregungen für weitere Behandlung?

Guten Tag Herr Dr. Grewe, ich (35 Jahre) bitte um Ihren Rat nach folgender Geschichte: - 2017 2 x auf natürlichem Wege schwanger geworden --> beides FG (5 und 9 SSW) - danach hat es auf natürlichem Wege nicht mehr geklappt, daher Kinderwunschzentrum aufgesucht. Aufgrund eingeschränkten Spermiogramms haben wir eine IVF (Gonal 150 IE) gemacht (30 EZ., 22 befruchtet). Es fanden 4 Kryo-Transfere (mit Progynova und Famenita) mit je 2 schönen Blastozysten statt (kein Frischtransfer aufgrund der Gefahr einer Überstimulation) --> alle negativ Vor kurzem machten wir eine PICSI (aufgrund hoher DNA Fragmentation der Spermien meines Partners; Stimulierung mit 100 IE Gonal) mit Time-Lapse Verfahren --> Der Test war positiv und ich befinde mich nun bei 6+0. Bei 5+4 war eine regelrechte Fruchthöhe zu sehen. Allerdings bin ich mit niedrigen HCG-Werten und einer Blutung über 10 Tage lang gestartet (die aber seit Freitag aufgehört hat). Der HCG-Wert hat sich bei der zweiten Messung alle 1,8 Tage verdoppelt. Die Ärztin ist zuversichtlich, ich habe aber im Gefühl, dass es wieder schief gehen wird. Folgendes an Diagnostik haben wir bereits gemacht: Blutgerinnung, Schilddrüse, Chromosomenanalyse, ERA, NK-und Plasmazellen, Gebärmutterspiegelung unauaffällig. Sollte es schief gehen, haben Sie evtl. noch Anregungen für weitere Diagnostik oder Veränderungen im Behandlungsvorgehen? Wäre evlt. eine PKD / PID gewinnbringend? Über Ihre Rückmeldung würde ich mich sehr freuen!

von lasa648 am 02.09.2019, 12:35



Antwort auf: Anregungen für weitere Behandlung?

Hallo, Eine Verdopplung der Hormonwerte alle 1,8 Tage ist doch ein super Zeichen und auch, wenn es am Anfang etwas geblutet hat (ist ja häufig), würde ich erst einmal von einer intakten Gravidität ausgehen. Zu Ihrer Frage: So wie ich das sehe, haben Sie bereits eine sehr ausführliche Diagnostik erhalten und alle Punkte, die ich bei meinen Patientinnen abklären würde, sind gemacht. Sollte es noch einmal zu einer Fehlgeburt kommen, könnte man noch über die Untersuchung des Abortmaterials auf Chromosomenanomalien diskutieren. Da Sie ja scheinbar eine sehr hohe Eizellreserve haben, ist ein PCO-Syndrom nicht unwahrscheinlich und ich würde über die Durchführung eines oralen Glukose-Toleranztests nachdenken. Sollte der Zuckerstoffwechsel gestört sein, könnte man diesen noch mit Metformin optimieren. Eine PID ist keine Option, über eine PKD könnte man nachdenken, ist aber aus meiner Sicht nicht immer sinnvoll. Viele Grüße und ich drücke Ihnen die Daumen C. Grewe

von Dr. Christoph Grewe am 03.09.2019



Antwort auf: Anregungen für weitere Behandlung?

Guten Morgen Herr Dr. Grewe, ich danke Ihne vielmals für Ihre Rückmeldung. Also sie sehen wie meine Ärztin, trotz außerhalb der Norm liegender HCG-Werte, aufgrund der Verdopplungsrate von 1,8 Tagen (2. Messung erfolgte eine Woche später) eine gute Chance das die Schwangerschaft intakt ist? Dürfte ich Sie zudem noch fragen, was im Zweifel die Analyse des Abortmaterials bringt, wenn keine genetischen Auffälligkeiten bei den Partnern bekannt ist? Immunologische Untersuchungen (Killerzellen und Kir-Gene) halten Sie nicht für sinnvoll? Vielen Dank fürs Daumendrücken!!

von lasa648 am 04.09.2019, 11:45