Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Birgit Müller:

Androgene/Haarausfall

Frage: Androgene/Haarausfall

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Dr. Müller! Zunächst einmal ganz, ganz herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Fragen! Sie haben mir damit wirklich sehr geholfen. Sie empfahlen mir wegen meiner leicht erhöhten Androgene bei PCO bis zum Termin in der KIWU-Praxis (zwecks ICSI) die Pille zu nehmen, um den starken Haarausfall in den Griff zu bekommen. Ich habe hierzu allerdings nochmals Fragen. 1)Nach welchem Zeitraum der Einnahme der Pille kann ich wohl in etwa mit einer Besserung des Haarausfalls rechnen? 2)Besteht eigentlich bei PCO auch typischerweise gehäuft ein erhöhtes Prolaktin? 3)Nun hoffe ich mit Hilfe der Pille auf eine Besserung des Haarausfalls. Was kann ich denn hierfür in der ICSI-Phase tun? Möchte schließlich nicht, das dann gleich alles wieder von vorn beginnt. Kann ich evtl. ein anderes Medikament nehmen? 4)Wie würde sich die leichte Hyperandrogenämie im Falle einer Schwangerschaft verhalten? Tritt dann automatisch eine Senkung ein oder nicht? Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe! Liebe Grüße von Biggi


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Hallo Biggi, freut mich, daß ich Ihnen helfen konnte! zu1) Eigentlich dauert es mind. 3 Monate (wegen der Haarzyklen), aber zumindest wird es bestimmt nicht schlimmer unter Pilleneinnahme. zu2) Ja. Eine sog. "Begleithyperprolaktinämie" bei PCO kommt häufig vor. zu3) Durch die Hormonstimulation bei ICSI steigt ja das Östradiol so stark an, daß die Androgene quasi "erdrückt" werden vom hohen Östrogenspiegel. Es dürfte also zu keiner Verschlechterung des Haarausfalls kommen. Nach der Behandlung allerdings (falls erfolglos) empfehle ich direkt wieder die Pille in der 3-monatigen Therapiepause (vor evtl. weiterer ICSI). zu4) Ähnlicher Fall wie unter 3), d.h. normalerweise haben Schwangere tolle, gesunde Haare. Erst nach der Geburt beim Abfall des Östrogens kommt (z.T. heftiger) Haarausfall. zum Nachtrag) Bei PCO empfehle ich in jedem Fall das lange Protokoll (DR) oder evtl. Antagonistenprotokoll, und zwar nicht wegen der Androgene (kein Einfluß), sondern wegen der Gefahr der Überstimulation. Das kurze Protokoll (flare up) nimmt man ja gerade bei (älteren) Frauen mit nachlassender Ovarialfunktion, um durch die hier andere Wirkung des GnRH-Analogons (nämilch den "flare-up"-Effekt) eine zusätzlich stimulierende Wirkung zu erreichen. Liebe Grüße Dr. B. Müller


Mitglied inaktiv

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Würden Sie mir das kurze oder lange Protokoll empfehlen? Würde eine Downregulation auch die erhöhten Androgene senken? Soweit ich weiß, wirkt doch die DR nur auf die Hypophyse und nicht auf die Eierstöcke, die das freie Testosteron bilden, oder? Somit kurzes Protokoll besser, weil schneller? Danke!


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