Frage im Expertenforum Kinderorthopädie an Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann:

Was ist besser? Reboarder oder Fangkörpersitz

Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann

Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann
Kinderorthopäde

zur Vita

Frage: Was ist besser? Reboarder oder Fangkörpersitz

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Morgen Herr Lohmann, unser Sohn ist 10 Monate alt, etwas mehr als 10kg schwer und fast zu groß für seine Babyschale. In einigen Wochen wird sie zu klein sein und wir brauchen einen neuen Kindersitz. Nun gibt es zwei Systeme: Der Reboarder wo die Kinder rückwärts fahren, der gerade für jüngere Kinder vom ADAC empfohlen wird. Bei einem Frontalunfall bzw. einer Vollbremsung sind der Nacken und die Wirbelsäule des Kinder sehr gut geschützt. Bei einem Fangkörpersitz haben die Kinder eine Art Tisch vor sich. Durch diesen werden sie bei einem Unfall besser gehalten und machen mit Kopf/Oberkörper eine Abrollbewegung wodurch Verletzungen an der Wirbelsäule minimiert werden sollen. Rein von der Größe her, passt unser Sohn in einen Fangkörpersitz. Der Tisch ist an der richtigen Stelle. Allerdings hat er mit seinen 10 Monaten noch die typischen Babyproportionen (großer Kopf im Verhältnis zum Körper) und ich gehe davon aus, dass auch seine Nackenmuskulatur noch nicht so entwickelt ist wie bei einem Zweijährigen. (Falls Ihnen das hilft: Motorisch ist er fit. Er krabbelt, läuft am Regal entlang, sitzt selbstständig) Was empfehlen sie aus kinderorthopädischer Sicht? Wo ist ein Kind dieses Alters bei einem Unfall besser geschützt - gerade in Bezug auf Proportionen und Muskulatur? Viele Grüße Black Forest Girl


Prof. Dr. med. Christoph Lohmann

Prof. Dr. med. Christoph Lohmann

Beitrag melden

Die Frage hat verschiedene Ebenen - Sicherheitsfragen, Wirbelsäulenbelastung, Kopfhaltung, Komfort für Ihr Kind in einigen Wochen/Monaten.... Ich glaube, dass bei einem sicher angeschnallten Kind auch in einem"Fangkörpersitz" Sicherheit gegeben ist. Ihr Kind wird nicht auf Dauer rückwärts fahren wollen - auch für Sie ist das nicht sinnvoll (Kontaktaufnahme ist schwierig) - , Ihr Kind wird die Beine nicht unterbringen können. Ich würde einen Fangkörpersitz wählen, aber nehmen Sie in jedem Fall einen Sitz, der es ermöglicht, den Rücken schräg zu stellen, um die Wirbelsäule wie auch den Kopf zu entlasten. Mit freundlichen Grüßen, C. Lohmann


SaSo8012

Beitrag melden

Hallo, bin zwar nicht der Arzt, hatte mich aber auch mit dem Thema beschäftigt. Wir sind sehr für die Reboarder. Es ist sicherer bei einem Unfall. Zwar sind die Fangkörpersitze noch besser wie Gurte, aber durch dir Vorwärtsrichtung bei einem Aufprall gefährlich. Bei den Reboardern wird oft das Problem gesehen, dass Kinder nicht so lange rückwärts fahren können/wollen. Das stimmt aber nicht. Wir haben uns für den Cybex Sirona entschieden. Der ist grundsätzlich ein Reboarder, hat aber auch einen Fangkörper. Da kann man ggf. wechseln. Viele Grüße saso


Claude

Beitrag melden

Unsere 21 Monate alte Tochter hat den Römer king Plus Sitz in Fahrtrichtung. Mal abgesehen davon dass diese Rebourder Sitze noch sehr teuer sind (400 Euro) finde ich es schwierig, wenn die kinder Größer sind, wo sollen sie denn mit den Füßen sein? Die stoßen doch dann an die Sitzlehne? Mal gespannt was der Doc sagt.


Claude

Beitrag melden

Der Doktor hat recht, unsere Kleine schläft gerne im Sitz ein da reicht für mich als Fahrerin ein Griff nach hinten, um den Sitz in Schlafposition zu stellen. Das mit den Beinen hatte ich auch geschrieben, die kleinen werden auch größer wo sollen sie die im Rebourder lassen? Im Fachgeschäft wollten sie uns auch zu einem Rebourder überreden, wir haben aber abgelehnt und sind froh mit dem "normalen" Sitz.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.