Mitglied inaktiv
Hallo Frau Maschner, ich muss jetzt leider etwas ausholen. Mein Sohn wird jetzt im September vier. Seit seinem 1. Lebensjahr ist er in Fremdbetreuung, war das zwei Jahre lang bis zu seinem 3. Lebensjahr, dann kam er in den Kiga. Er hat sich da superschnell eingewöhnt, weil er ja diese Art von Betreuung (andere Leute, andere Kinder) schon kannte. Simon ist ein relativ aktives Kind, manchmal auch sehr laut. Wir sind deswegen auch schon in Ergotherapie. Seit wir jedoch im Oktober 2006 endlich unseren Kigaplatz antreten konnten (mit Kämpfen, da ich abgelehnt wurde obwohl ich AE war und volltags arbeitend) haben wir eigentlich fast nur Probleme. Das ging schon damit los, dass ich schon am Anfang das Gefühl hatte nicht "willkommen" zu sein. Jeden Tag darf ich mir irgendwelches Geseier von der Erzieherin anhören. Das ging jetzt so weit, dass sie mir an den Kopf knallte, dass Simon um mindestens ein Jahr entwicklungsverzögert sei, allein überhaupt nicht überlebensfähig, auf dem Stand eines 2-Jährigen. Jedenfalls was die Motorik angeht. Er kann sich allein anziehen, er kann sogar eine Schleife binden, er isst allein, er geht allein aufs Klo, er schläft dort mittags ohne Theater, er malt superschön (für einen fast 4-jährigen außergewöhnlich gut, also die Menschen haben Haare, Wimpern, Zähne, Mund der lacht, Ohren, Augen mit Pupillen usw.) In der Gruppe sind 25 Kinder, Simon ist mit Abstand der Jüngste und auch der kleinste. Ich denke, er hat sich gegenüber den anderen zum Teil 6-jährigen einfach seinen Platz suchen müssen. Dabei gehts dann schon mal recht rabiat zu. Simon kam irgendwann mit Sätzen wie "Ich brauche ein Messer, damit ich dich aufschlitzen kann" oder "ich mach dich tot" nach Hause, was er definitiv und das schwöre ich Ihnen, NICHT von mir hat. Auch nicht ausm Fernsehen. Wir schauen maximal mal Winnieh Puh oder sowas. Gestern sprach mich wieder die Erzieherin an, dass Simon mit solchen Sätzen die ganze Gruppe in Angst und Schrecken versetzen würde... dabei kommen diese Sätze gar nicht von IHM. Wir wissen auch, WER diese Sätze sagt, der Junge ist Türke und 3 Jahre älter... nur sagt der das nie vor der Erzieherin. Als ich sie gestern darauf ansprach meinte sie, dass könne sie sich nicht vorstellen, dass MUSS das Kind von mir haben. Genauso, wie sie mir unterstellt haben, ich hätte mein Kind noch gefüttert als es in den Kiga kam - der konnte ja noch gar nicht mitm Messer essen. Sorry, ich konnte nichtmal mit 5 mit dem Messer essen. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich in diesem Kiga gemobbt werde. Wir hatten bereits ein Elterngespräch, in dem wurde ich mehr oder weniger nur niedergemacht. Simon könne sich nicht unterordnen, Simon würde die Spiele der Anderen stören, Simon hier und Simon da. Simon macht den Stuhlkreis nicht mit. Diagnose bei Simon ist übrigens ADHS und das wissen die im Kiga auch. Wenn ich mich mit anderen Eltern unterhalte sagen die immer, der Simon wäre so ein Süßer, der spielt immer so schön, ob wir nicht mal bei ihnen vorbei kommen wollen, ob sie nicht mal vorbei kommen können blabla. Sprich, sooo unbeliebt ist mein Kind gar nicht. Da sich die ständigen Spitzen immer mehr häufen habe ich darüber nachgedacht, den Kiga zu wechseln. Halten Sie das für eine gute Idee? Ich meine, Simon fühlt sich dort sehr wohl, hat schon ein paar Freunde gefunden, ich habe mir ein Netzwerk aufgebaut... NUR weil so ein paar Zicken (sorry) da der Meinung sind, sie haben die Weisheit mitm Löffel gefressen und Simon als doch recht aktives Kind vielleicht ihren Ablauf stört und sie keine Lust haben, sich damit auseinander zu setzen (nicht jedes Kind ist RUUUHIG), soll ich da einfach den "Schwanz einziehen"? Was meinen Sie? Nächstes Problem ist, dass es eher schwer wird einen Kigaplatz bei uns zu finden, da diese Plätze jetzt bereits belegt sind und auch sehr schwer zu haben... Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Gespräch mit der Erzieherin oder dem Beirat? Vergessen Sie es. Ich bin selbst im Beirat. Und sämtliche Gespräche laufen darauf hinaus, dass man versucht MIR die Schuld in die Schuhe zu schieben. Ich habe immer mehr das Gefühl, wir sind in diesem Kiga unerwünscht, das Gefühl hatte ich von Anfang an. Dazu kommt, dass Simon bis nachmittags in den Kiga geht und dieser mehr oder weniger um vier zumachen könnte, wenn ER nicht wäre (mit drei anderen Kindern), die eine Spätbetreuung benötigen. Aber eben diese wurde vom Kiga angeboten - also "darf" man sie doch wohl auch wahrnehmen, oder nicht? Ob Simon darunter leidet kann ich nicht sagen, er geht gern in den Kiga und freut sich jeden Tag. Nur ICH leide halt sehr und ertrage es inzwischen nur noch schwer, mein Kind abzuholen und mir jeeedesmal wieder irgendwelchen Mist anzuhören. Neulich haben sie mich z.B. wieder heim geschickt morgens, weil ich seine Sonnenmütze vergessen habe. Auf meinen Vorschlag hin, dass man ihm doch ein Tuch oder Shirt (von ihm) über den Kopf binden könnte, meinten sie NEIN, das geht nicht - ich soll noch mal heimfahren. Was zur Folge hatte, dass ich zu spät zur Arbeit kam. Ein andermal verlangte man von mir einen Scharlach-Test (Simon hat ne Allergie und bekommt dann ne rote Zunge, auch DAS wissen die dort), den ich während der Arbeitszeit holen und auch bezahlen mußte - natürlich hatte Simon keinen Scharlach. Und sobald er wirklich ungelogen EINMAL hustet, schicken sie ihn heim. Es kotzt mich regelrecht an und ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. DA wir noch zwei Jahre Kiga vor uns haben, scheue ich natürlich auch ein wenig eine Konfrontation mit den Erziehern. Danke LG Sue
Gaby Ochel-Mascher
Hallo Sue, aus einem Nebensatz entnehme ich, dass Simon ADHS hat. Während meiner langjährigen Tagespflegetätigkeit habe ich mehrere Jahre Erfahrung mit 4 unterschiedlichen ADHS Kindern gemacht. Meine Erfahrung lehrte mich, dass solche Kinder enorme S O Z I A L E Schwierigkeiten haben können und selbst für eine Kleingruppe ein große Belastung darstellen, da diese Kinder ständig besondere Zuwendung einfordern. Die Betreuung ist anstrengend und aufwendig und brachte mich manches Mal an meine Grenzen, wenn ich die Gruppe stabil halten wollte. Betreute ich eines meiner ADHS Kinder alleine oder nur mit einem weiterem Kind, dann verliefen die Betreuungsstunden wesentlich unkomplizierter. Ich konnte auf meinem ADHS-Kind eingehen und mich auf sein Temperament einstellen. Schwierig wurde es für mich in der Gruppe von bis zu 5 Kindern, da die anderen Kinder es nicht hinnahmen, dass dieses Kind sich immer wieder in den Vordergrund stellte, egal ob es durch positives Verhalten, oder durch negatives Verhalten meine ganze Aufmerksamkeit einforderte. Beide Varianten zwangen mich nämlich die Beschäftigung mit einem anderen Kind abzubrechen, um wieder nach ihm/ihr zu schauen. Rückblickend kann ich nur sagen, dass ich manchmal ganz nett durch verschiedenen Situationen einfach überfordert war. Was ich Ihnen empfehlen kann trotz aller Problematik weiter mit den Erzieherinnen im Gespräch zu bleiben. Stellen Sie ganz klar die Frage W O die Erzieherin / oder auch Sie DAS PROBLEM sehen, welches diese oder Sie dann nach und nach ausräumen. Achten Sie darauf, dass Gespräche stattfinden und Kompromisse gemacht werden und dass KEINE GEGENSEITIGE SCHUDZUWEISUNGEN !! ausgesprochen werden. Sprechen Sie mit den Erzieherinnen alleine, ohne dass Ihr Sohn dies mitbekommt (!). Er wird ganz klar HARMONIE und DISHARMONIE zwischen den Erwachsenen spüren, so dass sein Verhalten schnell VERSTÄRKER finden kann, die er dann nutzen wird. Wenn Sie den Eindruck haben, dass nichts mehr hilft, sondern die Situation für Sie nur noch belastend ist, dann sollten Sie einen Kiga-Wechsel ins Auge fassen. Ich weiß, dass ADHS ein klarer Grund ist um in einer Integrativgruppe aufgenommen zu werden. Hier werden maximal 15 Kinder betreut. Besprechen Sie dies einmal in Ruhe mit Ihrem/er Kinderarzt/-ärztin. Verlieren Sie nicht den Mut und bleiben Sie weiterhin so engagiert. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher
Mitglied inaktiv
Ich habe zwischen den Zeilen was vergessen. Man wirft Simon vor, er wäre entwicklungsverzögert - bringt aber täglich die Erzieherinnen damit ins Staunen, dass er die Spiele beherrscht (Logikspiele), die nicht einmal die Vorschulkinder im Kiga können. Oder dass er 250-Teile-Puzzle ohne Vorlage in 10 - 15 Minuten zusammen legt. Heißt, geistig ist er mehr auf der Höhe als andere Kinder in seinem Alter (oder älter), aber anscheinend motorisch nicht so, wie die Erzieher das gern hätten. Er macht halt "Arbeit"... LG Sue
Mitglied inaktiv
hallo suka, hatte jetzt gar nicht die zeit, alles zu lesen, aber das klingt ja echt so, als würde die simon einfach nicht leiden können. wie ich dir schon mal schrieb, ECHT, der scheint ein völlig normaler vierjähriger zu sein. WAS sollte er denn laut erzieherinnen können? schleife binden können doch viele 4jährige noch nicht (meiner zb)vielen kinder sind mal LAUT, joshua imemr dann, wenn er unsicher ist, dann mutiert er oft echt zum vandalen, aber ich nehme das echt total gelassen. aber ehrlich, wenn sie mir jetzt erzählen joshua sei entwicklungsverzögert, dann nur, weil sie es nicht schaffen auf ihn einzugehen, und er sich dann von der "schlechtesten" seite zeigt, die er hat. hoffentlich gibt die o-mascher gute ratschläge, aber ich an deiner stelle würde in einen anderen kiga wechseln, liebe grüße, martina
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