Sehr geehrter Herr Dr. Brügel,
ich war heute mit meinem fast 3 jährigen beim Augenarzt. Eine Untersuchung war nur mehr schlecht möglich, da er sich weigerte.
Sie konnte nur soviel erkennen, dass die Augen grenzwertige Werte zur Kurzsichtigkeit aufweisen. Eine Brille sei derzeit nicht nötig, erneute Vorstellung in 9 Monaten und Kontrolle bis zum Schulalter (ggf. Brille erforderlich). Vor einem Jahr (eine Untersuchung war kaum möglich) sah der Befund noch schlechter aus und sie dachte, dass nunmehr eine Brille erforderlich sei.
Nun lese ich, dass eine Kurzsichtigkeit nicht therapiert werden kann und gerade in jungem Alter sehr weit fort schreitet. Wie ungewöhnlich ist ein solch grenzwertiger Befund bei einem fast Dreijährigen? Kann er sich ggf auch stabilisieren und ich muss mir keine großen Sorgen machen? Kann man im anderen Fall die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit bei früher Behandlung vermeiden?
Ich war so aufgeregt und wäre sehr dankbar, wenn Sie mir etwas von Ihren Erfahrungen berichten könnten.
Herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
von
Sternschnuppe@
am 27.10.2023, 12:08
Antwort auf:
Termin beim Augenarzt
Hallo Sternschnuppe,
ohne so genaue Angaben ist es nicht so ganz einfach zu antworten. Für mich klingt es aber nicht wirklich aufregend, da eben bei vielen Kindern eine gewisse Kurzsichtigkeit besteht, die aber noch in einem gewissen Alterstoleranzrahmen liegt und keine Therapie braucht. So verstehe ich auch den Befund bei Ihrem Kind und die daraus abgeleitete Kontrollempfehlung. Problematisch ist lediglich, wenn man eine gravierende Fehltsichtigkeit in jungen Jahren nicht erkennt und dann eine sogenannte Amblyopie entsteht.
Ich würde an Ihrer Stelle dem Rat der Kollegin so folgen und in 6-9 Monaten zu einem Folgetermin gehen. Für mich klingt das alles plausibel.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Ralf Brügel
von
Dr. med. Ralf Brügel
am 27.10.2023
Antwort auf:
Termin beim Augenarzt
Ergänzend möchte ich noch sagen dass mir die genauen Werte nicht bekannt sind. Ich war super aufgeregt und bin zuvor nur von einem "alles prima" ausgegangen. Ich bin selbst auf einem Auge ganz leicht kurzsichtig. Also die Werte müssten so ausgefallen sein, dass gerade knapp noch keine Brillenverordnung erforderlich war. Er hat sich nur am Anfang kurz in die Augen schauen lassen bei der Orthoptistin und der Ärztin, alles weigere vehement verweigert. Weittropfen wurde nicht gemacht, sind die Werte trotzdem aussagekräftig? Kann sich so eine geringe Kurzsichtigkeit noch geben? Ich bin selbst mit meinen Augen laufend in Behandlung (Augendruck) und dementsprechend ziemlich sensibilisiert bei dem Thema. Ganz herzlichen Dank für Ihre Mühe.
von
Sternschnuppe@
am 27.10.2023, 18:02