ständiger Harndrang & Bauchschmerzen

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: ständiger Harndrang & Bauchschmerzen

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, In der letzten Juni-Woche klagte unsere 5,5-jährige Tochter morgens über starke Bauchschmerzen und begann kurz danach zu Brechen, was den ganzen Tag anhielt, selbst kleine Mengen Wasser wurden erbrochen. Abends gaben wir ihr dann ein Vomex-Zäpfchen. Fieber hatte sie keins. Es folgte in den Tagen danach kein Brechen mehr, aber sie war natürlich noch wackelig auf den Beinen. Zwischendurch klagte sie immer noch über „Aua-Bauch“, aber laut Ihrer Aussage kein schlimmes Aua. Das Erbrechen war mittwochs. Sonntags war sie dann bestimmt 19x auf der Toilette, um Pippi zu machen. Am nächsten Morgen machte ich einen Urin-Schnelltest für eine Blasenentzündung, der negativ war. Da sie weiter extrem oft Pippi musste (nicht mehr 19x, aber deutlich öfter als sonst) und auch weiter über Bauchschmerzen klagte, machte ich einen Termin beim Kinderarzt.  Schmerzen beim Pippimachen hatte und hat sie keine. Der Kinderarzt untersuchte den Urin, tastete den Bauch ab und hat ein Ultraschall von Bauch, Blase, Nieren etc. gemacht. Urintest, auch unter Mikroskop unauffällig. Ultraschall soweit ok, nur im Darm grummelte es seiner Aussage nach. Man konnte es im Ultraschall sehen. Er vermutete, dass es sich wohl um Reste des Infektes handelte und sich das wieder geben würde. Der Stuhlgang war bis dahin auch immer ok.  Sie hatte noch nie Durchfall. Als es nach einer weiteren Woche nicht besser wurde, machte mein Mann einen weiteren Termin in der Praxis. Eine andere Ärztin untersuchte nochmals den Urin (wieder ohne Befund) und tastete und hörte den Bauch ab. Der Darm sei sehr aktiv und wir sollten weiter Tee geben. Nun haben wir fast Ende August und gebessert hat sich rein garnichts. Unsere Tochter hat sehr oft das Gefühl, Pippi zu müssen (es kommt dann auch immer Pippi), auch wenn sie abgelenkt ist. Dazu hat sie weiter die Bauchschmerzen. Meist um den Bauchnabel, aber auch darunter. Nachts nicht denken wir. Essen tut sie normal. Einen Blähbauch hat sie oft, aber den hatte sie auch schon immer. Morgens macht sie seit ca. 2 Wochen immer recht viel Stuhlgang in die Toilette. Und die Konsistenz ist anders. Nicht so fest, es flutscht eher. Ist fransiger am Rand und zerfällt schnell. Sie meint, da wäre noch mehr drin, was aber nicht rauskommen wolle. Das sagt sie beim Pippi auch. Wir sind ratlos. Schon beim letzten Kinderarzt-Termin hatten wir das Gefühl, man hat diese Problematik nicht ernst genommen (Bauch/Pippi). Sie weint mittlerweile schon oft, weil sie nicht ständig auf der Toilette sitzen möchte.  Erwähnen muss ich noch, dass sie seit Geburt eine Verklebung im Scheidenbereich hatte. Die Scheide ist soweit geöffnet mittlerweile, die Schamlippen sind aber noch verklebt. Dies einfach als Hintergrund für Sie. Können Sie uns einen Rat geben, was wir tun sollen/können und woher diese Beschwerden kommen könnten? Wir glauben unserer Tochter und sehen ja auch, dass etwas nicht stimmt. Das kann doch nicht von einem Infekt von Ende Juni kommen. Vielen Dank! Sonne    

von Sonne_78 am 23.08.2023, 11:37



Antwort auf: ständiger Harndrang & Bauchschmerzen

Liebe S., auf der einen Seite sind so anhaltende Beschwerden immer ein Anlass, ein Kind gründlich zu untersuchen. Ein Harnwegsinfekt z.B. lässt sich ja anhand einer einfachen Urinprobe sicher ausschließen. Das selbe gilt für eine Entzündung anhand einer Blutuntersuchung, wenn man die für erforderlich hält. Auf der anderen Seite sollte man nicht unterschätzen, wie sehr eine anfänglich sicher vorhandene Krankheit ein Kind beeindrucken kann, sodass es vor allem auch bei sehr großer Besorgtheit der Eltern dazu kommen kann, dass die Kinder sich mehr als sinnvoll ist, mit sich beschäftigen und normale "Regungen" ihres Körpers und die Überbleibsel des anfänglichen Infekts als sehr schlimm empfinden. Wenn Ihr Kinderarzt also sicher ist, dass keine ernsthafte Krankheit vorliegt, dann sollten Sie ihm vertrauen. Ihr Kind und seine Beschwerden zwar weiterhin ernst nehmen, aber selber sich keine unnötigen Sorgen machen und mit positivem Denken und entsprechender Ausstrahlung auf Ihr Kind das Ganze möglichst tief halten und mit Ablenkung und interessanten Dingen Ihr Kind auf andere Gedanken bringen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 23.08.2023



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