Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Phimose

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Frage: Phimose

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Hallo Dr.Busse, mein Sohn ist jetzt 8 1/2 Monate alt und hat seit seiner Geburt einen Hodenhochstand. Im Moment sind wir bei der Hormonkur mit Krytocur. Außerdem hat der Urologe eine Phimose festgestellt (mein Sohn hat aber keine Probleme beim Pieseln o.ä.). Der Arzt meinte, dass bei einer eventuellen OP des Hodens die Phimose gleich mitbehandelt werden könnte. Ich hatte immer gedacht, eine Verklebung der Vorhaut wäre in diesem Alter noch normal und bei einer Phimose müßte erst so mit 5 Jahren operiert werden. Ist es sinnvoll die Phimose gleich mitzuoperieren lassen und somit später eine weitere Narkose zu umgehen oder ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Phimose von alleine gibt größer ? Wie ist das mit den Nachwirkungen der PhimoseOP ? Ich möchte meinem Sohn unnötige Schmerzen ersparen! Vielen Dank für Ihren Rat im voraus !


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., in diesem Alter ist bei den meisten Jungen die Vorhaut noch mit der Eichel verklebt und das ist keineswegs ein Grund zur Beschneidung. Nur wenn ausnahmsweise bereits eine echte Vorhautverengung vorliegen würde mit Behinderung des freien Urinstrahls, sollte diese natürlich operiert werden. Alles Gute!


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Wo bitte hat dieser Herr Doktor studiert? Eine Phimose mit 8 Monaten ist ungefähr genauso "auffällig" wie eine Straßenlaterne in der Stadt - sie GEHÖRT DA HIN! Die Phimose stellt in diesem Alter eine natürliche Schutzfunktion gegen Keime in der Windel dar und ist ein physiologischer Schutz, dessen Entfernung einer willkürlichen Körperverletzung gleichkommt! Einzige Ausnahme davon wäre, wenn die Phimose tatsächlich SO stark wäre, dass der Bub nicht pieseln könnte (was leider seltenerweise manchmal vorkommt). Wenn das aber nicht der Fall ist, hat die Phimose da zu sein. Darüberhinaus darf sie auch mit 5 Jahren noch da vorhanden sein. Sie ist zwar dann kein Windelschutz mehr (weil die Windel bis dahin hoffentlich Vergangenheit ist ;-) ), aber die Natur arbeitet nunmal nicht mit einer Stoppuhr. Manche Dinge brauchen beim Menschen mehr Zeit - die es auch hat, wenn soweit alles problemlos verläuft. Rein die Tatsache einer nicht zurückziehbaren Vorhaut stellt KEINEN OP-Grund dar, mit 5 Jahren nicht, mit 8 Jahren nicht und mit 10 Jahren auch noch nicht. Und erst recht nicht bei einem 8 MONATE alten Kind!! Schöne Grüße an den Herrn Doktor: Allein das Ansinnen, einem 8-Monate alten Säugling die natürlicherweise vorhandene (und verwachsene) Vorhaut entfernen zu wollen, sollte Sie veranlassen, umgehend den Arzt zu wechseln! Denn mit fast 100%iger Sicherheit handelt es sich noch nicht einmal um eine echte verENGte Vorhaut, sondern lediglich um die völlig natürliche und IMMER vorhandene Verklebung der Vorhaut mit der Eichel, die ebenfalls die besagte Schutzfunktion erfüllt - so wie bei einem Tierwelpen die verschlossenen Augen in den ersten Lebenstagen, die auch niemand mit Gewalt öffnen oder gar abschneiden würde!! Nur bei einem scheinbar so überflüssigen Stückchen Haut (der Vorhaut) ist man da nicht zimperlich. Eine eklatante Missachtung JEGLICHER medizinisch vernünftiger Erkenntnisse!! Daher mein guter Rat, nein, fast schon eine Bitte: Verweigern Sie in jedem Fall eine Operation der Vorhaut Ihres Jungen. Nicht nur, weil es dafür noch VIEL zu früh ist, sondern weil die Diagnose "Phimose" zu 100% lächerlich ist - weil sie NATÜRLICH ist!


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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Als mir der Urologe eröffnete, dass mein Sohn eine Phimose hätte, war ich auch ziemlich verwundert, da ich nämlich genau der Ansicht bin wie in Ihrer Antwort geschildert. Ich werde meinen Sohn bei einer evtl. Hoden-OP NICHT an der Vorhaut operieren lassen. Danke nochmal !


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Mein Großer musste mit 2,5 operiert werden weil es dringend notwendig war. Ich hab viel recherchiert und mich schlau gemacht deshalb, hab mir von diversen KIÄs, Allgemeinmedizinern und einem Urologen Meinungen eingeholt und alle sagten das selbe. Wenn es sich um eine echte Phimose, d.h. eine Verengung der Vorhaut handelt, ist es besser diese jetzt als später zu operieren. Eine Verklebung ist bis zu einem Alter von ca. 2 Jahren normal und kann danach mit einer Hormonsalbe meist erfolgreich behandelt werden. Bei uns wurde es erst auffällig, als Joshua anfing trocken zu werden. Erst da fiel uns auf, daß sich vorne alles wie ein Ballon aufgebläht hat. Es kamen immer nur ein paar Tröpfchen Urin und er musste ständig aufs Klo- als er noch Windeln trug, war das keinem aufgefallen, weil man ja nicht durch die Windel durchsehen kann. Ich an deiner Stelle würde einen Chirurgen draufschauen lassen, der kann dir sagen, ob es eine Verklebung oder eine Verengung ist. Je nachdem würde ich operieren lassen. LG Nicole


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