CaMiMaLu
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mein Sohn (2. Kind) ist 12 Wochen hat große Probleme mit dem Einschlafen, sowohl am Tag als auch zum Abend hin. Kinderwagen, Autofahren, div. Geräusche und alles was man kennt zum „Einschaukeln“ helfen nicht. Unter großem Protest kann ich ihn in die Trage packen, sodass es dort einschläft, so lange ich mich bewege. Er wiegt aber bereits 7 kg, sodass es keine Dauerlösung für mich ist. Er wehrt sich gegen das Einschlafen obwohl er hundemüde ist und wir nur maulig und lässt sich ab da nicht mehr beruhigen. Auch das Hinlegen bei ersten Anzeichen von Müdigkeit in einen abgedunkelten Raum, Einschlafstillen o.ä. helfen nicht. Er schläft kurz ein und wird nach 15-20 min wach und brüllt ab da bis zu 2h. Wenn ich ihn auf den Arm nehme und er dann unter Gebrüll irgendwann eingeschlafen ist, warte ich 30 min bis ich ihn ablege (er schläft dann tief und fest!) und danach geht das Spiel wieder von vorne los. Es ist zermürbend, weil ich ihm nicht helfen kann und mehrmals am Tag zusehen muss, wie er schreit bis er knallrote und dicke Augen hat. Der 12 Wochen Sprung ist bereits vorbei, daran kann es nicht liegen und das „Problem“ besteht auch schon länger. Bauchweh ist auch schon länger vorbei, der Bauch ist zu dem Zeitpunkt auch weich. Heute habe ich ihn nicht mehr aus dem Bett genommenen und versucht ihn direkt im Bett zu beruhigen, dort hat er dann 50 min am Stück geweint (und ich auch) und ist dann eingeschlafen und nach 15 Minuten wieder aufgewacht und es ging von vorn los, Nach 3-4 Durchgängen schläft er dann irgendwann. Entschuldigen Sie den langen Text…
Liebe C., es hilft leider nichts, ständig neue "Hilfen" zum Einschlafen auszuprobieren, was natürlich frustrierend ist für Eltern und Kind. Ich kann nur immer wieder sagen: weniger ist mehr, und man kann seinem Kind die Entwicklungsarbeit nicht abnehmen, dass es lernen darf, ohne "Hilfen" abzuschalten und in den Schlaf zu finden. Natürlich nicht alleine sondern in liebevoller Begleitung, was zugegeben nicht einfach ist. Deshalb rate ich Ihnen, sich Rat und Unterstützung vor Ort zu holen in einer speziellen Sprechstunde für Babys mit Schlaf, Schrei und Fütterstörungen. Und ich möchte Sie ermuntern, den konsequenten Weg erneut anzugehen: Legen Sie Ihren Sohn immer dann, wenn er anfängt, müde und quenglig zu werden und abends nach der letzten Mahlzeit konsequent im abgedunkelten Schlafzimmer in sein Bett. Und setzen sich dann nur leise redend oder singend daneben, halten vielleicht ruhig Ihre Hand darauf, tun aber sonst nichts bis Ihr Sohn zur Ruhe findet. Mehr nicht, auch wenn es lange dauert. Alles Gute!
Jolina2019
Ui ui ui, 50 Minuten Brüllen hätte ich mir nicht angetan...das tut euch beiden nicht gut. Wieso darf er denn nicht im Arm schlafen wenn er eingeschlafen ist? Wir haben es so gemacht, dass meine Tochter abends im Arm schlafen durfte und mein Mann aufgepasst hat, dass sie nicht runter rutscht wegen SIDS und ich konnte dann sorglos schlafen. Tagsüber haben wir das auch so gemacht wenn er da war, dass er unseren Großen beschäftigt hat und immer wieder mal nach uns geschaut hat und wenn ich dabei auch etwas Schlaf abbekommen habe, dann war das nächste Schläfchen in der Trage. Meine Tochter hat anfangs in der Trage auch manchmal ein paar Minuten gemeckert oder geweint, ich hab ihr gut zugesprochen und gesungen, so ist sie meistens gut eingeschlafen und irgendwann war der Punkt da wo sie sich auf die Trage gefreut hat.
CaMiMaLu
Hallo, danke für die Antwort. Zum Einen ist mein Mann nicht dauernd da um zu schauen, zum anderen habe ich versucht ihn auf dem Arm zu beruhigen, er brüllt so oder so. Wie geschrieben: Wenn ich ihn auf den Arm nehme und er dann unter Gebrüll irgendwann eingeschlafen ist, warte ich 30 min bis ich ihn ablege (er schläft dann tief und fest!) und danach geht das Spiel wieder von vorne los. Das scheint also auch nicht zu helfen. Ich habe nächste Woche aber auch einen Termin beim KIA und werde das ansprechen.
Jolina2019
Ich meinte, dass man ihn auch nach 30 Minuten nicht ablegt sondern im Arm lässt, mein Mann war auch nicht 24 Std da, er arbeitet ja. Aber abends und wochenends ging das gut um auch etwas Schlaf und Kraft zu schöpfen. Vielleicht schläft er dann auch mal länger als 30 Minuten, erholt ist er ja dann auch nicht bisher? Versuch ihn mal eher abzulegen wenn du ihn unbedingt ablegen möchtest, bereits nach 15 -20 Minuten, bei uns war es meistens so, dass das Ablegen nicht geklappt hat wenn man zu lang gewartet hat. Wie gesagt, wenn er es endlich geschafft hat im Arm einzuschlafen, dann würde ich ihn dort lassen. Hunger kannst du ausschließen? Das war bei uns manchmal der Grund für leichteren Schlaf. Viele empfehlen eine Federwiege evtl ist das eine Lösung?
annarick
Die Federwiege könnte eine Lösung sein. Die kann man auch Monateweise mieten um zu schauen, ob es passt, weil die ja nicht ganz billig sind...
FamilieW
Unser Sohn hat sich leider ganz ähnlich verhalten. Meine Tipps wären: 1) Richtig pappsatt noch wach ins eigene Bettchen legen und etwas schönes vorsingen und vorspielen mit den Fingern, immer wieder kuscheln. Ich habe es mir damals neben dem Bettchen richtig gemütlich gemacht, habe zum Einschlafen dann immer meinen nackten Arm neben den Kleinen gelegt, so dass er sich angekuschelt hat. Das haben wir immer wieder und wieder neu versucht, bis es langsam auch schön für ihn wurde ins einem Bettchen zu liegen. Wir haben teilweise 2 Stunden im Kanon gesungen, dazu dirigiert und Quatsch gemacht, damit das Bett mit schönen Dingen verbunden wird. 2) Einschlafstillen, das hat bei uns ganz gut funktioniert. Nachts habe ich liegend gestillt, das war sehr entspannt. Auch einen Beruhigungssauger wegen SIDS haben wir immer zu Hilfe genommen. 3) Manchmal half aber Nichts: Da haben wir herausgefunden, dass mit ihm auf dem Arm hin und her marschieren durchs Haus gut funktioniert (dabei stetig Marschlieder singend) und Nachts war ein alter Schaukelstuhl gold wert. Das Schaukeln hat sehr beruhigt. Wenn er dann eingeschlafen ist und wir absehen konnten, dass Ablegen nicht gehen wird, hat mein Mann mir ein Sitzbett in unserem Bett gebaut, hinter mir aufgestellte Kissen, der Kleine auf meinem Arm, der gegen Abstürzen mit Kissen und einem großen Stillkissen gesichert wurde. Als er noch sehr klein war, habe ich mich dann mit Filmen auf dem Laptop (Kopfhörer) wach gehalten. Damit haben wir uns abgewechselt. Wir haben Anfangs das Ziel verfolgt, dass der Kleine sich gut ausschlafen soll, damit das langfristig zur Erholung von uns allen beitragen kann. Es mag nach "zu viel" oder Verwöhnen klingen, aber bei uns hat es so immer besser funktioniert. Es ist wirklich hart, ich kann Deine Verzweiflung sehr gut nachvollziehen. Wäre es nicht besser geworden, wären wir in eine Schreiambulanz gefahren, aber er lernte nach und nach gut zu schlafen. Nach dem das SIDS Risiko sehr gering wurde haben wir mit 8 Monaten ein Familienbett gebaut in dem das Kind einen eigenen, sicheren Bereich hat und auch keiner rausfallen oder Abdecken kann. Wir 3 schlafen sehr friedlich und ruhig alle zusammen mittlerweile, oft schon ohne Unterbrechungen. Das Einschlafen ist mittlerweile beinahe schnell und leicht. Es wird besser. Ich wünsche Durchhaltevermögen.