Ina.Li.
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich kann mir vorstellen, dass Sie das Thema "Herpes" nervt. Ich habe schon im Forum etliche Beiträge gelesen, finde aber nicht wirklich Antworten auf meine Fragen, die mich aktuell belasten. Deswegen wende ich mich an Sie. Ich habe eine 4 Monate alte Tochter und hatte während der Schwangerschaft bereits ein Lippenherpes. Nachdem ich heute den ganzen Tag über viel mit meiner Tochter gespielt, mit ihr gekuschelt und sie im Gesicht geküsst habe, musste ich leider am späten Nachmittag feststellen, dass sich wohl wieder gerade ein Herpes an meiner Lippe entwickelt, da ich eine gerötete, geschwollene und juckende Stelle habe. Ab wann ist denn theoretisch Herpes ansteckend? Schon bei den allerersten Symptomen wie in meinem Fall oder erst, wenn bereits ein Bläschen vorhanden ist? Des Weiteren würde ich gerne von Ihnen wissen, wie ich mich nun verhalten soll? Natürlich vermeide ich jetzt das Küssen meiner Tochter und achte auf eine gründliche Handhygiene. Ich habe aber auch gelesen, dass ein Mundschutz geraten wird. Muss ich diesen nun die ganze Zeit tragen, wenn ich mit meiner Tochter in einem Raum bin oder mit ihr im Auto sitze oder nur, wenn engerer Kontakt besteht, wie zum Beispiel beim Stillen oder wenn ich sie im Arm halte? Ich habe große Sorge, meine Tochter damit anzustecken - zumal sie in ein paar Tagen ihre nächsten Impfungen bekommt und eine Herpesinfektion für Babys ja so gefährlich sein soll. Für eine schnelle Antwort wäre ich Ihnen sehr verbunden.
Liebe I., Ihre Tochter ist längst raus aus den ersten Neugeborenen-Wochen, in denen eine Infektion mit Herpes simplex vor allem unter der Geburt an genitalem Herpes der Mutter ein hohes Risiko für einen bedrohlichen Verlauf bedeutet. Dass Eltern mal ein Lippenbläschen haben, ist, wie Sie aus den vielen Antworten, die Sie bereits gelesen haben, entnehmen konnten, Alltag und kein besonderer Anlass zur Sorge. Wie bei allen Infekten ist es aber natürlich in jedem Alter sinnvoll, Abstand zu halten, sprich nicht zu küssen und zu schmusen, und Hände häufig zu waschen. Das wars dann aber, und Anlass zu großer Sorge gibt es nicht. Alles Gute fürs neue Jahr!
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