Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Welche Fahrtzeit zur Klinik ist realistisch?

Frage: Welche Fahrtzeit zur Klinik ist realistisch?

Christa_2010

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Sehr geehrter Herr Hellmeyer, derzeit befinde ich mich in der 22. SSW und mache mir meine Gedanken über die Auswhal des Geburtsortes. Nun ist es so, dass ich mich in Krankenhäusern generell nicht sehr wohl fühle und mir den Ärzten und der Klinik gegenüber aufgrund einiger Erfahrungen das "Grundvertrauen" fehlt. Ich habe meine Frauenärztin auf eine Hausgeburt angesprochen, von der Sie mir als Erstgebärende abgeraten hat. Zu viel könne passieren. Das sehe ich im Grunde auch so und möchte natürlich keine Risiken eingehen. Nun ist es aber so, dass in meiner direkten Umgebung keine tollen Kliniken zur Auswahl stehen. Selbst habe ich einige Zeit in der Arzthaftungskammer des Landgerichtes gearbeitet, in welcher ich einige Fälle verkorkster PDA's dieser Kliniken verhandeln durfte. Die Kaiserschnittrate der einen Klinik liegt im Durchschnitt, also bei 32%, recht hoch. Die andere Klinik (direkt bei mir um die Ecke) ist wenig frequentiert, was durchaus erfreulich ist. Allerdings verfügt diese über keinen eigenen Gynäkologen. Sprich, es werden die ortsansässigen Praxisärzte im Bereitschaftsdienst gerufen. Einen Kinderarzt gibt es dort auch nicht. Nun hat mir meine Frauenärztin eine tolle Klinik in weiterere Entfernung empfohlen. Tatsächlich hat diese mit die geringste Kaiserschnittrate im Bundesgebiet (14%) und auch sonst einen guten Ruf. Die Fahrtzeit dorthin beträgt allerdings laut GoggleMaps 1h40min. Ist dies zu lang? Meine Ärztin ist da ganz gelassen und meinte nur, ich würde genug Zeit haben. Mir erscheint dies doch aber recht riskant? Wie ist Ihre Meinung hierzu? Was raten Sie mir? Ich bedanke mich im Voraus! Freundliche Grüße Christa


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Christa_2010, als Erstgebärende dauert die Geburt erfahrungsgemäß ja etwas länger, so dass ich prinzipiell gegen diese Fahrtzeit auch keine Bedenken hätte. Es kommt natürlich darauf an. Bei Blasensprung und/oder Blutung sollte man jedoch die nächstgelegene Klinik ansteuern. Eine Belegklinik ist ja fast ähnlich einer Hausgeburt, wenn nicht einmal eine Ärztin/ Arzt vor Ort ist. Die Kaiserschnittrate ist nicht zwingend ein Qualitätskriterium, aber prinzipiell natürlich gut. In Gesamtdeutschland iliegt diese bei ca. 33%. Perinatalzentren der höchsten Sicherheitsstufe haben eine solche Rate, da hier ja alle Risikogeburten betreut werden (z.B. Drillinge, Frauen mit Grunderkrankungen etc.). Hören Sie auf Ihre Frauenärztin, die die Gegebenheiten vor Ort kennt. LG und alles Gute


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