Frage: Kaiserschnitt und WPW-Syndrom

Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, Ich war in der vergangenen Woche für mein Geburtsplanungsgespräch im Krankenhaus und hatte hierbei mein schlimmstes Arztgespräch jemals, wodurch ich nun doch noch Fragen zu zwei Themenkomplexen habe. 1. Ich leide am WPW-Syndrom, weswegen ich vor dem Termin (auch auf ärztliches Anraten hin) von einem KS ausging. Die Oberärztin schien sich noch nie wirklich mit WPW auseinandergesetzt zu haben und meinte, dass das ja keinerlei Probleme bei einer normalen Geburt bedeuten würde. Danach befragte sie mich dann weiterhin zum Verlauf meiner Erkrankung, ob ich denn in den letzten Wochen Episoden gehabt hätte (ja, seit Ende August 6x), ob ich während der Episoden körperliche Probleme hätte (ja, ich muss mich sofort hinlegen, da mir extrem schwindlig wird), wie hoch denn mein Puls springt (250bpm) und ob es durch äußere Einflüsse beeinflussbar ist (ja, tiefes Einatmen und Druck). Nach alledem war sie weiterhin der Meinung, dass das einer normalen Geburt nicht entgegenstünde, da ich ja bisher nicht komplett ohnmächtig wurde. Ist dem so? Ein Luftanhalten und pressen löst es bei mir eben u.A. aus und ich würde behaupten, dass dies bei einer Geburt durchaus vorkommen würde. Weiterhin vermute ich, dass eine längere Pause in der Austreibungsphase aufgrund extremer Kreislaufprobleme und einem möglichen Puls von über 250bpm eher ungünstig wäre. Irre ich mich da denn vollkommen und dies ist wirklich kein Problem bei einer normalen Geburt? 2. Letztendlich kam dann, nach einigen Zurechtweisungen, ein “naja, wenn sie es unbedingt wollen können wir ja auch einen KS machen” - ich will zwar nicht “unbedingt” einen KS, sondern wollte nur ein Gespräch, in dem ernsthaft auf meine Sorgen eingegangen wird, aber das ist ein anderes Thema. Die Ärztin sagte mir dann, dass für mich ja ausschließlich eine Spinalanästhesie gemacht werden könnte. Ich habe nahezu permanent Probleme zwischen L3 und L4, was meines Wissens nach auch die Einstichstelle für eine Spinale ist. Ist dies ein Hinderungsgrund respektive eine Indikation für eine Vollnarkose? Mich besorgt der Umstand, dass ich hier bereits ohne Einstiche in die Dura und ohne Schwellungen irgendwelcher Art teilweise solche Schmerzen habe, dass ich kaum grade laufen kann. Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen Gustavina

von Gustavina am 26.09.2019, 23:00



Antwort auf: Kaiserschnitt und WPW-Syndrom

Hallo Gustavina, das tut mir leid, dass Sie sich von der Beratung her, so schlecht aufgehoben gefühlt haben. Wenn Sie doch so viele Episoden mit Tachykardie haben, ist es vollkommen gerechtfertigt, die Sectio durchzuführen. Es geht aber prinzipiell tatsächlich auch anders. Dann empfehle ich immer frühzeitig die PDA (Rückenbetäubung), damit die Stresssituation minimiert wird und ein bestimmtes Medikament (Partusisten) darf man dann nicht geben (das wird bei Herztonabfall des Kindes häufiger angewendet). Also, es hängt von Ihnen ab. Wenn Sie doch aber öfter dies Episoden haben würde ich bei Ihnen auch eher den Kaiserschnitt durchführen. LG und alles Gute

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 27.09.2019



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