Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Entscheidung 2.KS oder vaginal entbinden

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Entscheidung 2.KS oder vaginal entbinden

s4s4

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Guten Tag Herr Prof. Dr. Hellmeyer, ich versuche die für mich richtige Entscheidung bzgl. der Frage "nochmal Kaiserschnitt oder nicht" zu finden. Entschuldigen Sie bitte den langen Text, ich will aber alle Infos angeben... 1.KS (2022) wurde aufgrund einer vorangegangenen Myom OP (mit Eröffnung der Gebärmutter; 2019, genau 3 Jahre vorher) gemacht. Leider fehlt der OP Bericht, ich habe nur den vorläufigen Bericht mit diesen Infos: "Untersuchungsbefund: Sonographie: Es zeigte sich ein 5,6 x 4,8 cm Fundusmyom, sonst o.B Therapie und Verlauf: Nach entsprechender präoperativer Vorbereitung und mit dem Einverständnis der Patientin führte PD Dr. med. A. den o.g. Eingriff am xx.2019 in domo komplikationslos durch. Der postoperative Verlauf gestaltete sich ebenfalls beschwerdefrei. Der DK wurde bei Mobilität der Patientin am xx.2019 entfernt. Wundheilung per primam und zeitgerechte Entfernung der Robinson-Drainage bei nachlassender Fördermenge am xx.2019. Somit konnten wir Frau X. mit unauffälligem Untersuchungsbefund nach entsprechender Aufklärung über das postoperative Verhalten am xx.2019 nach Hause und in die weitere ambulante Betreuung entlassen. Weiteres Procedere: ...Wir empfehlen der Patientin bei der ersten Entbindung als Geburtsmodus eine primäre Sectio durchführen und Kontrazeption für 1 Jahre zu lassen." Beim ersten Kaiserschnitt bekam ich 5 Tage vor dem Termin Wehen und der MuMu war ca. 4cm geöffnet bevor ich dann in den OP kam. Alles normal verlaufen, mein Arzt hat mir vor dem "zumachen" noch gesagt die alte Myom-Narbe sehe toll aus, der Kaiserschnitt war wrschl. gar nicht nötig. Die Kaiserschnittnarbe ist sehr gut verheilt, bei Ultraschall später war der Arzt sehr zufrieden. Ich war Anfang dieses Jahres in einem Kinderwunschzentrum und dort wurde ein 3D Ultraschall der Gebärmutter gemacht, die Ärztin meinte die Myom-Narbe wäre nur ein Schatten und sollte nicht weiter stören und auch die Kaiserschnittnarbe sehe sehr gut aus (kein T-Schnitt oä). Direkt im Folgezyklus hat es dann ohne Hilfe mit einer Schwangerschaft geklappt und ich bin nun in der 34.SSW (ET 28.01.25), ich habe eine Vorderwandplazenta falls das relavant ist. Ich weiß das mir niemand sagen kann wie sich die Narben letztlich verhalten bei einer Schwangerschaft und Geburt. Ich wünsche mir eine natürliche Geburt, versuche das Risiko abzuschätzen und würde gerne eine weitere Meinung hören. Warum steht bei dem Myombericht "bei der ersten Entbindung sectio" und nicht "generell sectio", kann ich hier darauf schließen dass die späteren Aussagen dass die Myom-Narbe gut aussieht FÜR eine vaginale Geburt ausgelegt werden kann? Mein Arzt meinte erst, wenn wir einen weiteren Kinderwunsch haben sollten wir es vaginal versuchen, an einem späteren Termin sagte er mir, ich solle definitiv einen Kaiserschnitt machen... Wie hoch schätzen Sie das Risiko einer Ruptur ein, kann man das sagen? Ich habe gelesen, nach 2 Kaiserschnitten läge das Risiko bei 3% (was ja nicht ganz vergleichbar ist). Kann man bei einer vaginalen Geburt einen drohnenden Riss bemerken? Was würden Sie mir mit diesen Informationen empfehlen, fänden Sie das Risiko vertretbar? Vielen Dank


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo s4s4, doe Kombination aus großer Myomnarbe und jetzt Kaiserschnittnarbe spricht meines Erachtens leider auch für die geplante Sectio. Der Ultraschall ist zur Bestimmung der Reißfestigkeit einer Narbe komplett ungeeignet und hier gibt es keinerlei Beweis (Evidenz), dass dies etwas bringt.  Wir sehen leider auch nach Myomenukleation Rupturen und das Risiko schätze ich höher als 3% ein. wir entbinden viele Frauen nach einer Sectio narmal, aber die große Myomenukleation zusätzlich geben mir den Anlass, die Sectio dringend zu empfehlen. LG


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