Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Entbindungsmodus

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Entbindungsmodus

Brahms

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hellmeyer, ich erwarte mein drittes Kind. Meine Entbindungsklinik meint, ich solle mir Gedanken über den Geburtsmodus machen (sie würden beide Wege mittragen) und mich würde Ihre Einschätzung hierzu freuen. Ich hatte 2015 und 2018 bereits zwei sekundäre Kaiserschnitte: 1. Geburt KU 36 cm. 3820 g, Geburtsstillstand in EP, susp. CTG; 2. Geburt KU 38 cm, 4435 g, susp. CTG, V.a. Missverhältnis, Fehleinstellung, protahierter Verlauf, grünes Fruchtwasser Mit der Narbe gab es keinerlei Probleme, sie sieht im Ultraschall jetzt sehr gut aus. Ich habe mich bei beiden Geburten nicht gut vorbereitet gefühlt, mich haben die Wehen ab einem gewissen Zeitpunkt jeweils regelrecht überrannt, so dass jeweils eine PDA vonnöten war, nach der es jedoch jeweils nicht weiter ging. Ich habe mich nun vorsorglich auf eine evtl. vaginale Geburt gut vorbereitet. Das Gewicht meines dritten Kindes wurde zuletzt bei SSW 34+1 auf 2813 g (89. Perz.) geschätzt. Mich beschäftigen vor allem folgende Fragen: 1. Wie hoch schätzen Sie die Erfolgswahrscheinlichkeit eines spontanen Versuchs? 2. Wann würden Sie einen geplanten Kaiserschnitt durchführen, um die Risiken von Anpassungsschwierigkeiten einerseits und Rupturgefahr andererseits zu optimieren? 3. Wir wünschen uns eventuell ein viertes Kind. Welchen Weg würden Sie vor diesem Hintergrund empfehlen? Mir ist bewusst, dass ein geglückter Spontanversuch im Hinblick auf die evtl. nächste Schwangerschaft von Vorteil wäre. Mir fällt es aber sehr schwer, dies unter Berücksichtigung der Erfolgswahrscheinlichkeit einer vaginalen Geburt gegen das Risiko einer Ruptur jetzt bei der dritten Geburt und die höheren Risiken eines sekundären Kaiserschnitts abzuwägen (was sich ja wiederum negativ auf eine evtl. 4. Schwangerschaft auswirken könnte). Deswegen wäre mir Ihre Einschätzung sehr wertvoll. Vielen herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße, Brahms    


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Brahms, gerade ich Anbetracht der großen Kinder und des jetzt schon hohen Schätzgewichtes würde ich auf jeden Fall nach 2 Kaiserschnitten zum geplanten kaiserschnitt raten. Diesen würde ich, wenn keine Wehen vorher auftreten, bei 39+0 Schwangerschaftswochen machen. Nach der OP kann man Sie beraten, wie dünn die Gebärmutterwand bei der OP war und ob ein 4. Kaiserschnitt gut möglich ist.  Meist geht auch der 4. kaiserschnitt problemlos, auch wenn die Schwangerschaft gegen ärztlichen rat entstanden ist. Erleben wir immer wieder. LG und alles Gute für die Entscheidung. 


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