Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, unser kleiner Sohn, 3 Jahre, hatte nach MMR- Impfung im Mai 2011 laut Diagnose des Chefarztes der hiesigen Kinderklinik schwer an Impfmasern gelitten. Er litt an sehr hohem Fieber, starker Lichtempfindlichkeit, Nacken- und Kopfschmerzen und bildete dann auch diskrete rote Flecken aus. Im Rahmen der Erkrankung ist eine neurologische Auffälligkeit entstanden: die Augenlider schließen asymmetrisch. Zunehmend verliert sich diese Auffälligkeit, bei Müdigkeit oder den derzeit vermehrt auftretenden Infekten verstärkt sich diese Lidschlussasymmetrie aber immer wieder. Fast wirkt es, als "flamme irgendetwas wieder auf". Ist aus Ihrer Sicht solch eine Symptomatik erklärbar? Wir habe unser Kind bereits in der neurologischen Abteilung einer Uni-Kinderklinik vorgestellt und dort fiel Ihr Name. Durch Zufall habe ich dieses Forum mit Ihrer Ratgeber- Sprechstunde gefunden und wende mich auf diesem Wege ratsuchend an Sie. Vielen Dank und freundliche Grüße
Hallo, nein, was Sie schildern kann ich mir nicht als anhaltende Folge der MMR-Impfung erklären, auch als Folge der eigentlichen Masernkrankheit ist es mir nicht bekannt. Was meinten denn die KollegInnen der Neuropädiatrie der Universitätsklinik dazu?
Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, vielen Dank für Ihre Antwort und Nachfrage. Die zwei Neurologen der Uniklinik (darunter der leitende Oberarzt der Abteilung) können sich einen Zusammenhang mit den Impfmasern vorstellen. Sie berichteten, durchaus Kinder mit neurologischen Folgeerscheinungen im Rahmen von Masernerkrankungen zu sehen, da die Krankheit vor Ort wohl gerade endemisches Ausmaß hatte. Bezüglich unseres Sohnes sind sie sich aber über ein weiters Vorgehen unsicher. Eben auch, weil sie sich nicht wissen, wie die Unterschiede bei der Einschätzung von Impf-oder Wildmasern liegen. Zitat: "Wir sind Neurologen, keine Immunologen". Die eindrucksvolle Wesensveränderung, die unser Kind mit seiner Erkrankung zeigte und die ca. 3 Monate anhielt (er war, obwohl sonst ein ausgeglichenes, neugieriges, mutiges, sanftes Kind, jetzt plötzlich sehr aggressiv, schrie viel, war ungewohnt angsterfüllt und anhänglich, konnte nicht mehr in den Kindergarten gehen, weil er nur bei der Mama sein konnte, nicht einmal zur geliebten Omi konnte er auf den Arm), konnten die Neurologen am ehesten mit einer Enzephalitis in Zusammenhang bringen. Ob aber unser Sohn überhaupt daran litt könne man nicht sagen und jetzt offenbar auch nicht mehr nachweisen könne. Damals wurden keine diesbezüglichen (Blut/Liquor-)Tests gemacht. Ein EEG, welches 7 Tage nach Ausbruch des hohen Fiebers aufgezeichnet wurde, war unauffällig (03.05. Impfung / 09.05. Beginn asymmetrischer Lidschluss / ab 12.05. drei Tage lang über 40 Grad C Fieber mit Nackensteifigkeit, extremer Lichtscheu, Kopfschmerzen / ab 15.05. Exanthem / 18.05. EEG). Körperlich fiel die extreme Tagesmüdigkeit und nächtliches Schwitzen (Nachtwäsche war schleudernass) auf, die erst jetzt nachlassen. Auch vom Wesen her ist unser Kind jetzt wieder froher und wir erkennen ihn wieder. Die Neurologen sagten, nur in der akuten Phase könne man Tests machen die eine Enzephalitis nachweisen. Das helfe uns im Moment aber auch nicht weiter. Sie würden jetzt auch keine weiteren neurologischen Untersuchungen anstrengen, sondern vielmehr den Impftitter bestimmen und unser Kind damit einem Immunologen vorstellen. Wenngleich er auf dem Wege der Besserung scheint, meinen sie am ehesten aus immunologischer Sicht eine Antwort auf diese "aufflammenden" Beschwerden bzgl. des ungleichen Lidschlusses zu erhalten (bei Müdigkeit und Infekten). Gepaart scheint damit eine auch eine wechselnd starke Lichtempfindlichkeit. Augenärztlich war alles unauffällig. Die Titterbestimmung der Masernantikörper soll dann laut Empfelung der Neurologen im Verlauf beobachtet werden, also mit Blutabnahme in bestimmtem Rhythmus. Dies aber solle der Immunologe begleiten. Hier fiel dann Ihr Name. Ich habe nun in Absprache mit unserem Kinderarzt recherchiert und bin bei der Suche nach Ihren Kontaktdaten auf dieses Forum gestoßen, welches zufällig gerade geöffnet war. Daher meine Fragen an Sie, noch bevor ich über den offiziellen Weg Kontakt aufgenommen habe. Vielen Dank für Ihre Bemühungen und viele Grüße
Hallo, ich verstehe und denke, dass Ihre Kinderärztin/-arzt die richtigen Schritte sicherlich einleiten wird. Alles Gute!
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