Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Pneumokokken

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Pneumokokken

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Hallo, soll man ein gesundes Baby gegen Pneumokokken impfen lassen? Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Hans


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Hallo, Die Frage zu beantworten ist nicht einfach. Grundsätzlich impfen wir ja ohnehin i.d. R. gesunde Kinder mit dem Ziel, sie vor bestimmten Krankheiten zu schützen. Wahrscheinlich zielt Ihre Frage in die Richtung "gesund" im Gegensatz zu "chronisch krank" bzw. "gefährdet"!? Also, die aktuellen Impfempfehlungen (!) zur Anwendung von Pneumokokkenimpfungen bei Kindern sagen folgendes: Kinder (ab vollendetem 2. Lebensmonat), aber auch Jugendliche und Erwachsene,mit "erhöhter gesundheitlicher Gefährdung" sollen gegen Pneumokokken geimpft werden. Was heisst "erhöhte gesundheitlicher Gefährdung"? Immundefekt, Fehlende Milz (das gibt es!), HIV-Infektion u.s.w. sowie chronische Organerkrankungen (Herz, Lunge, Leber, Stoffwechsel wie z.B. Diabetes etc.) aber auch Frühgeborene (vor der 38. Schwangerschaftswoche) bzw. Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht (weniger als 2500 g) gehören dazu. Sie haben entweder ein erhöhtes Risiko zu erkranken und/oder - wenn sie erkranken - ein erhöhtes Komplikationsrisiko (Lungenentzündungen, eitrige Hirnhautentzündung, Abszesse, eitrige Gelenksentzündungen u.a.). Davor wollen wir mit der Pneumokokkenimpfung schützen. Für Kinder jünger als 2 Jahre gibt es jetzt seit einigen Monaten erstmals einen wirksamen, gut verträglichen Impfstoff (Prevenar). Ihre Kinderärztin/Kinderarzt kennt ihn bestimmt. Man impft ihn im 1. Lebensjahr 3x (gemeinsam mit den anderen empfohlenen Impfungen) und ein weiteres Mal im 2. Lebensjahr. Er schützt aber leider nicht vor allen Pneumokokkeninfektionen (erstens gibt es sehr viele verschiedene Typen dieser Bakterien, die nicht alle im Impfstoff enthalten sind und zweitens schützt der Impfstoff vor allem vor schweren Infektionskomplikationen, wie oben geschildert, und weniger vor den weniger dramatischen Pneumokokkenerkrankungen wie z.B. die eitrige Mittelohrentzündung). Aber: besser als nichts!


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