Frage: Läge ein Herzfehler vor wäre da eine Impfung gefährlich?

Hallo Herr Prof. Heininger, ganz vorweg und dick unterstrichen: ich bin KEINE Impfgegnerin nur einfach sehr verunsichert. Vielleicht können Sie ein bisschen Struktur in mein Chaos bringen. Kurz zur Vorgeschichte: wir haben drei Söhne. Die beiden Großen (11 und 9 Jahre alt) sind nach den Empfehlungen der Stiko lückenlos geimpft. Nun wurde nach drei Fehlgeburten 2010, 11, 12 letzten November unser jüngster Sohn geboren. Die Schwangerschaft konnte ich (mit sehr großer Wahrscheinlichkeit) nur deswegen halten weil ich mir bis zur 16. Schwangerschaftswoche einmal wöchentlich Granocyte 13. Millionen gespritzt habe. Und da habe ich nun auch schon die erste Sorge und Frage: 1. Ist das Immunsystem unseres Sohnes, trotz der Gabe von Granocyte, ein ganz normales Immunsystem wie das von unseren Großen Söhnen auch? Ich habe einfach Angst, dass ich durch die Impfung etwas in diesem kleinen Körper wecke und ihn gefährde. 2. Unser Sohn wurde am 11.11 per Kaiserschnitt geboren. Ein Herzfehler (perimembranöser VSD) wurde in der Schwangerschaft vermutet hat sich jedoch 10 Tage nach der Geburt per Ultraschall beim Kinderkardiologen NICHT bestätigt. Am 24.2 ist nochmal ein Schall im Rahmen der U4. Frage: läge doch dieser Herzfehler vor, wäre eine Impfung dann gefährlich? 3. Über Weihnachten lag ich mit unserem Sohn im KH, da er sich eine Staphylokokken Infektion zugezogen hat. Er hatte Fieber und hat nicht mehr getrunken. Frage: Besteht durch eine Impfung die Gefahr, dass die Staphylokkoken wieder auftauchen, sich aktivieren und ihm schaden? 4. Ist es wahr, dass darüber nachgedacht wird Polio aus der Impfempfehlung herauszunehmen? 5. Warum braucht es so viele Impfungen, würde es keinen Sinn machen per Blutabnahme zu kontrollieren ob eine einmalige oder zweimalige Impfung nicht genügend Schutz bringt? 7. Wir fliegen im Sommer nach Rumänien wäre es absolut verantwortungslos das Kind bis dahin noch nicht geimpft zu haben? Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Geduld/Zeit und dass Sie sich alles durchgelesen habe. Ich bin wirklich sehr unsicher diesmal. Vielleicht können Sie mir ein paar Ängste nehmen. Liebe Grüße Lucy

von FrauvonWunderfitz am 19.02.2014, 09:00



Antwort auf: Läge ein Herzfehler vor wäre da eine Impfung gefährlich?

Hallo, mal sehen. 1. ich kenne dieses Medikament nicht, was ich darüber jedoch finden konnte gibt mir keinen Hinweis darauf, dass es in der Schwangerschaft angewendet zu einer Störung des Immunsystems des ungeborenen Kindes führen könnte. Sie sollten dies im Detail jedoch mit der Person diskutieren, die Ihnen das empfohlen beziehungsweise verordnet hat. 2. Kinder mit Herzfehlern erhalten die gleichen Impfungen wie gesunde Kinder. Darüber hinaus sogar eher mehr, zum Beispiel unter bestimmten Umständen die Grippeimpfung. 3. es gibt keine Hinweise dafür, dass durch Impfung einstmals durchgemachte Infektionskrankheiten wieder provoziert werden können. Gerade Bakterien Infektionen, die antibiotisch behandelt wurden, gelten als ausgeheilt. 4. Das ist mir nicht bekannt. Dies ist theoretisch dann vorstellbar, wenn Polio von der Erde eliminiert ist, was eine langwierige Und kontrovers geführte Diskussion ist, ob dies jemals stattfinden wird. 5. diese Frage höre ich oft. Nein, das macht keinen Sinn. Erstens, weil für die meisten Impfungen gar kein zuverlässiger Schutznachweis durch Blutentnahme zu erbringen ist, und zweitens weil eine einmalige Blutentnahme keine zuverlässige Aussage über den Langzeitverlauf des Schutzes erlaubt. Von den Kosten ganz zu schweigen. 6. ? 7. Das ist eine allgemeine Frage und hat mit einem Aufenthalt in Rumänien nichts zu tun. Verantwortungslos ist ein harter Begriff, aber im Gegenteil, wer sein Kind impft, übernimmt Verantwortung und ermöglicht ihm einen angemessenen Schutz. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 19.02.2014



Antwort auf: Läge ein Herzfehler vor wäre da eine Impfung gefährlich?

für Ihre Antworten. Die Staphylokokken wurden damals im KH NICHT antibiotisch behandelt. Unser Sohn hatte nur einen erhöhten CRP Wert und Staphylokokkus aureus fand sich im Stuhl. Dann hiess es eben sein Fieber und seine Trinkschwäche kämen daher und das müsse man aussitzen; das Einzige was er bekam war ein Tropf mit Flüssigkeit. Das Fieber ging von selber wieder und nach etwas mehr als einer Woche begann er auch wieder sehr gut zu stillen. Auch seine Gewichtszunahme ist gut. Einzig der Stuhl ist noch sehr flüssig aber der Kinderarzt sagte uns, das wäre normal bei einem Stillkind. Ich hoffe, dass die Staphylokokken damit auch wirklich weg sind auch wenn KEINE Antibiose erfolgte. Ihnen danke ich jedenfalls sehr für Ihre Hilfe und Arbeit hier LG Lucy

von FrauvonWunderfitz am 19.02.2014, 20:21