Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impfungen

Frage: Impfungen

Issi123

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Guten Tag, meine Kinderärztin hatte meinem Baby im Alter von 3 Monaten die erste Impfung verabreicht, das war der 6-fach-Impfstoff "Infanrix Hexa". Auf diesen Impfstoff hat das Kind, allerdings erst 3 Tage nach dem Impfstoff, reagiert mit einer Temperaturerhöhung auf 37,7 Grad und mit einem wiederkehrenden sehr schrillen Schreien (Das Schreien hatte eine andere "Tonlage", viel höher als ein "normales" Schreien). Nach ca, 3 Tagen war der "Spuk" vorbei. Zwei Monate nach dieser Impfung soll das Baby nun wieder eine 6-fach-Impfung bekommen mit demselben Impfstoff. Ich habe daher die Ärztin gefragt, ob mein Baby nicht ggf. einen anderen Impfstoff bekommen sollte, weil es so seltsam darauf reagiert hatte. Die Ärztin meinte dazu aber, dass eine Temperaturerhöhung/Reaktion erst drei Tage nach der Impfung nicht mehr von der Impfung komme - es müsse einen anderen Grund für die Temperaturerhöhung und das Schreien gegeben haben. Sie würde WIEDER diesen Impfstoff nehmen. Meinen Sie, dass die Reaktion 3 Tage nach der Impfung noch von dem Impfstoff kam oder von etwas anderem? Und würden Sie auch sagen, dass es unbedenklich ist, diesen Impfstoff wieder zu verwenden? Zwischenzeitlich habe ich gelesen, dass eigentlich die Abstände zwischen den 6-fach-Impfungen nur 1 Monat sein sollen. Daher habe ich nun im Internet den Beipackzettel von "Infanrix Hexa" gelesen. Darin stand aber nur, dass der Abstand zwischen 2 Impfgaben "mindestens einen Monat" betragen soll - ein "Höchstabstand" stand nicht drin. Nach einiger Recherche im Internet glaube ich nun, dass es wahrscheinlich für den Impfschutz sogar besser sein kann, wenn die Abstände 2 statt 1 Monat sind, weil in anderen Ländern nur 2 Impfgaben gemacht werden im größeren Abstand anstatt 3 Impfungen in kürzerem Abstand. Nach dieser "Logik" müsste man dann ja mit 3 Impfungen in längerem Abstand den allerbesten Impfschutz bekommen? Bzw. was ist dann verkehrt an dieser Logik? Warum empfiehlt dann die StIKO Abstände von 1 Monat? Also die Praxis meiner Ärztin sagte mir jetzt auf Nachfrage, dass dort immer ein Abstand von 1 Monat eingehalten wird zwischen Impfungen. Auch bei Pneumokokken. Außerdem habe ich in einem Kurs von einer anderen Mutter erfahren, deren Ärztin das Kind mitbehandelt, obwohl deren Ärztin eigentlich keine Kinderärztin, sondern normale Hausärztin ist. Und diese Ärztin habe dieser Mutter gesagt, dass sie sämtliche Impfungen erst nach einem Lebensjahr durchführen will, weil deren Kind Hautprobleme hat. Wie hängen die Impfungen mit Hautproblemen zusammen? Also meine Ärztin hat mir zu Hautproblemen und Impfungen und Zusammenhängen dazwischen überhaupt nichts erklärt! Welche Nachteile hat dieses Baby dann? Und welche Nachteile hat ein früh geimpftes Baby, das schon Hautprobleme hat; wird der Organismus dann durch die Impfung mehr belastet, weil er sich ja schon mit den Hautproblemen auseinandersetzen muss?


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, Es ist in den meisten fällen schwierig bis unmöglich, solche Reaktionen nach einer Impfung zweifelsfrei ursächlich auf die Impfung zurückzuführen. Aber es ist richtig, dass die meisten derartigen Erscheinungen die bei Geimpften häufiger auftreten als bei nicht Geimpften innerhalb von 24-48 Stunden auftreten. Andererseits können Kinder auch aus anderen Gründen mal auffällig schreien und wir verstehen bei weitem nicht alle Reaktionen, die junge Säuglinge an den Tag legen. Ein Impfstoffwechsel bringt in so einer Situation keinen für mich erkennbaren Vorteil. Zur Frage der ImpfAbstände gibt es einfache Regeln: alle empfohlenen Abstände sind Mindestabstände, es gibt keine Maximalabstände. Alle Impfungen können gleichzeitig angewendet werden, so wie es in den deutschen Impfempfehlungen niedergelegt ist. Die Frage nach Abstand ein oder zwei Monate lässt sich auch einfach beantworten: selbst wenn die Immunantwort bei längeren Abständen am Ende der Impfserie besser ist, dauert die ganze Sache länger und der Schutz tritt später ein. Was nun von Vorteil ist - schnellerer Schutz beziehungsweise vielleicht besserer Schutz durch größere Abstände lässt sich ja schlecht sagen, weil man nie weiß wann ein Mensch sich ansteckt mit einer Krankheit. Mir ist kein Impfstoff bekannt, der nachweislich zu Nebenwirkungen im Sinne von Hautentzündungen führt. Alles Gute!


Issi123

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Ach so, eine Sache in meiner frage ist missverständlich gewesen. Die Praxis meiner Ärztin hält 1 Monat Abstände ein, aber daraus ergebern sich 2 Monat Abstand je Impfstoff: Also erst kommt eine 6-fach-Impfung. Einen Monat danach Pneumokokken. Wieder einen Monat darauf wieder 6-fach. Díe Abstände von 67-fach zu 6-fach ´sind dann notgedrungen jeweils 2 Monate..


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