Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impfung gegen Windpocken

Frage: Impfung gegen Windpocken

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Sehr geehrter Herr Dr. Heininger, unser früherer Kinderarzt war der Meinung, dass eine Impfung gegen Windpocken nicht unbedingt nötig ist, da der Schutz wohl nur zu ca. 80 % gegeben werden kann. Er meinte, dass die Kinder, die geimpft wurden, oft wegen dem unzureichenden Schutz im Jugendlichenalter dann doch die Windpocken bekommen, und es in diesem Alter oft viel schlimmer und gefährlicher verläuft, als im Kleinkindalter. So sollen die Kinder lieber im Kindesalter die Windpocken bekommen (ohne Impfung) und haben dafür dann einen lebenslangen Schutz. Vor einiger Zeit haben wir nun den Kinderarzt gewechselt. Unser jetziger Kinderarzt ist für eine Impfung gegen Windpocken. Ich bin nun ganz durcheinander und weiß gar nicht mehr, was jetzt besser ist. Unser Sohn ist nun fast 16 Monate alt. Was können Sie mir raten? Für Ihre Antwort bedanke ich mich schon im voraus. Viele Grüße TuanaM


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, es stimmt zwar, dass nach einer Impfdosis die Schutzrate gegen Windpocken "nur" ca. 80% beträgt, jedoch sind die auftretenden Durchbruchsinfektionen im Mittel abgeschwächter als bei Ungeimpften. Komplikationen werden zu mehr als 95% nach 1 Dosis verhindert. Neuerdings wird die Impfung mit 2 Dosen (Abstand 4-6 Wochen) empfohlen, was die allgemeine Schutzrate vermutlich auf über 95% anhebt. Wenn Ihr Sohn bislang keine Windpocken hatte, würde ich persönlich die Impfung jetzt auch, wie Ihr neuer Kinderarzt, befürworten - wenn Sie Ihrem Kind die Windpocken und dadurch möglicherweise auftretenden Komplikationen ersparen möchten. Die Schutzdauer der zweimaligen Impfung ist momentan noch nicht bekannt, man geht aber von einem lange anhaltenden Schutz aus. Wenn das nicht zutreffen sollte, wird man zu einem späteren Zeitpunkt den einstmals geimpften Perosnen evtl. eine Auffrischimpfung empfehlen. Das ist aber zurzeit rein spekulativ. Alles Gute!


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