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Sehr geehrter Prof. Dr. Heininger, unser Sohn wurde bislang 2x geimpft. Er war bei der ersten Impfdosis älter als 12 Monate und für diesen Fall wird ja das 2+1 Impfschema empfohlen. Die nächste Impfung wäre demnach in 6 Monaten dran. Nun bin ich ziemlich verunsichert, was den Impfschutz insbesondere gegen Tetanus angeht, da ich dazu für mich gegensätzlich klingende Informationen gefunden habe. So wird im Beipackzettel von Infanrix Hib IPV wird eine Schutzwirkung bei 100% der Kinder nach 2 Impfdosen mit dem 2+1 Impfschema angegeben. In dem Buch von Reinhardt (Therapie der Krankheiten im Kindes- und Jugendalter) lese ich das in ähnlicher Weise: Immunogenität und Effektivität der Tetanusimpfung sind sehr gut. Nahezu 100% der Geimpften verfügen nach 2 Dosen DT- bzw. 2-3 Dosen DTPa-Kombinationsimpfstoffen über schützende Serumantikörper. Die Abstände der weiteren Auffrischimpfungen sind so kalkuliert, dass zwischen den einzelnen Impfterminen ein sicherer Schutz vor Tetanus besteht. Vom RKI wird jedoch für die Tetanusprophylaxe im Verletzungsfall nach 2 verabreichten Impfdosen für alle Wunden eine dritte Aktivimpfung empfohlen (also genau so, als hätte man 0-1 Tetanusimpfung intus). Verunsichert dadurch habe ich die Liste Fragen und Antworten hier im Forum durchsucht und auch dabei keine eindeutige Antwort gefunden. F. Wie hoch ist der Schutz gegen Tetanus und Hib nach der 3. Impfung in etwa? Wenn sich unser Sohn eine größere Verletzung vor der 4. Impfung zuzieht, ist dann eine passive Immunisierung mit Tetanus-Antikörpern angeraten? A. Der Schutz nach drei Dosen grenzt an 100 % Wahrscheinlichkeit. Nach drei regulär verabreichten Tetanus Impfungen ist bei einer Verletzung keine passive Immunisierung mehr angezeigt. F. Wäre es möglich und evtl. besser nach dem 3+1 Schema zu impfen und wäre der Schutz gegen Tetanus nach den ersten 3 Impfungen vorerst da, oder braucht es auch dazu die abschließende 4. Impfung und man müsste auch bei diesem Schema im Verletzungsfall nachimpfen? A. Das 3 + 1 Schema wird in diesem Alter als nicht mehr erforderlich angesehen, Weil dieses bereits ausreichend geschützt. Mit dem 3 + 1 Schema ist man auch nicht recht viel besser in diesem Alter bedient, weil der Abstand zwischen der vorletzten und letzten Dosis in jedem Fall sechs Monate betragen sollte. Bei inkompletter Impfung ist also im Verletzungsfall immer eine zusätzliche Passivimmunisierung empfohlen. F. "Besteht durch das 2+1 Schema ein Nachteil im schutz während der Zeit zwischen 2. und 3. Impfung? Besonders im bezug auf Keuchhusten und Tetanus?" A. Nein, wahrscheinlich nicht, eher was die Hib-Komponente betrifft. Daher wollte ich Sie doch noch einmal fragen: 1. Wieso wird das 3+1-Schema nicht als besser angesehen, wenn doch (s. 1. Forumsfrage) der Tetanusschutz nach 3 Dosen an 100% grenzt und nach 2 Dosen lt. RKI eine aktive Immunisierung geraten wird? Oder reicht der Tetanusschutz nach der 2. Impfung ein halbes Jahr bis zur 3. Dosis aus? 2. wie wäre im Verletzungfall zwischen der 2. und 3. Impfung bei einem 2+1 Impfschema vorzugehen? Würde man dann eine passive Immunisierung durchführen oder noch einmal die „normale“ Aktivimpfung geben? Vielen lieben Dank für Ihre Mühe
Hallo, Das Hauptproblem bei all diesen impfSchemata ist, dass man nie eine individuelle Garantie für Schutz geben kann. Wir argumentieren deshalb immer mit Wahrscheinlichkeiten. Die Erfahrung im Leben zeigt, dass wir kaum Tetanus Krankheitsfälle in Deutschland mit unseren ImpfSchemata haben. Somit sind viele Überlegungen reine Theorie. Jetzt zu ihren beiden Fragen: 1) man darf davon ausgehen, dass nach der zweiten impfDosis der Schutz bis zur dritten Dosis ausreichend ist. Im Falle einer Verletzung mit Verschmutzung der Wunde würde man aber sicherheitshalber eine passive Immunisierung vornehmen. Das sehe ich ähnlich wie die offiziellen impfempfehlungen am Robert Koch Institut. 2) richtig, wie unter 1) erläutert. Alles Gute!
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