Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impfen ja oder nein?

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Impfen ja oder nein?

Mitglied inaktiv

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Hallo, muß man denn wirklich schon mit der U4 zum Impfen anfangen? Meine Tochter ist jetzt 11 Wochen alt und neigt zu Allergien, deshalb raten mir viele, erst ab 1 Jahr zu impfen. Löst das Impfen wirklich Allergien aus? Und wenn ich doch impfen lasse, kann ich die 6fach-Impfung nicht einzeln impfen lassen? Danke für die Antworten! Gruß Melanie


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Guten Abend, man muss nicht, aber man sollte! Verzögern bringt eigentlich keine Vorteile - der empfohlene Impfbeginn ist so gewählt, das rechtzeitig Schutz besteht. Wenn man den Impfbeginn hinauszögert, riskiert man in der Zwischenzeit die Erkrankung. Ich halte dies nicht für ratsam. Auch Einzelimpfungen sind eigentlich der falsche Weg: viel mehr Injektionen, Begleitsubstanzen, Aufregung etc. - wo es doch mit den Kombinationsimpfstoffen nachgewiesenermassen mit einem Pieks genauso gut und mit weniger (!) Nebenwirkungen geht. Impfen kann in sehr seltenen Fällen Allergien gegen Impfstoffbestandteile auslösen, nicht aber "Allergieneigung" an sich (Asthma, Heuschnupfen etc.). Eine einfache Beobachtung zeigt, dass Impfungen nicht für den allgemeinen Trend zur zunehmenden Allergiehäufigkeit verantwortlich sein können: in der ehemaligen DDR bestand eine Impfpflicht, entsprechend hoch war der Anteil vollständig geimpfter Kinder (mehr als 95%). Und doch waren Allergien – im Vergleich zu Westdeutschland – wesentlich seltener. Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands zeichnete sich folgende Entwicklung ab: innerhalb von wenigen Jahren kam es mit dem Wegfall des Impfzwangs in den Ländern der ehemaligen DDR zu einem Rückgang der Impfakzeptanz und damit der Durchimpfungsraten bei Kindern, wohingegen gleichzeitig die Rate an Allergien zunahm. Wenn man also überhaupt einen Zusammenhang zwischen Impfen und Allergien konstruieren möchte, dann müsste man den Impfungen eher einen den Allergien vorbeugenden Effekt zusprechen! Wir wissen aber aus Untersuchungen der letzten Jahre, dass es wohl eher unser allgemeiner Lebensstil ist, der eine Neigung zu Allergien mit sich bringt. Denn wer z.B. auf einem Bauernhof lebt und/oder in den ersten Lebensjahren viel Zeit mit mehreren anderen Kindern verbringt (wie z.B. in Kinderkrippen oder früher in den häufigen Grossfamilien) hat nach wie vor ein relativ geringes Allergierisiko – und dies unabhängig von der Art und Anzahl erhaltener Impfungen! Ich kann Ihnen aus der Distanz nur raten, bald mit den regulären Impfungen zu beginnen - ich hoffe, Ihre Kinderärztin/-arzt sieht das genau so!? Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Dieses Problem mit der Impfung kenne ich. Unser Sohn hatte nach seiner zweiten 6 fach Impfung eine Hühnereiweißallergie. Nun wäre er mit MMR schon dran gewesen.Ich habe aber dem KA gesagt das ich ihn nicht impfen lasse. Nun bin ich in der 30SSW und weiss auch noch gar nicht was ich machen soll. Denn 6.fach erscheint mir auch eindeutig zu hoch.Ausserdem möchte ich das Risiko nicht noch einmal eingehen! Diese Frage finde ich sehr schwer zu beantworten! Liebe Grüße Yvonne


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