Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Impfantikörper

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Impfantikörper

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Guten Tag Herr Dr. Heininger, meine Tochter (jetzt 19 Monate) hatte vor 2 1/2 Monaten eine schwere Listerien-Meningitis. Da der Infektionsweg unklar ist, wurde der Antikörper Status bestimmt, um einen Immundefekt auszuschließen. Allerdings muß ich dazu sagen, daß meine Tochter diesbezüglich keine "Vergangenheit" hat. Sie hat viel Kontakt zu anderen Kleinkindern und hatte bislang eher wenig Infekte und ist normal entwickelt. Das Ergebnis der Antikörperbetimmung besagt, daß Sie sehr wohl ausreichenden Titer gegen Tetanus hat, nicht aber gegen Diphterie. (Sie hat den Impfplan planmäßig durchlaufen/ alle Impfungen sind erfolgt).Im ersten Schritt wurde Sie nun dT nachgeimpft. Jetzt meine Fragen: 1. Kommt es evtl. auch natürlicherweise zu solchen "Impfversagern"? 2. Die dT Impfung war nun vor 4 Wochen. Nach welchem Zeitraum macht es Sinn, erneut den Antikörper Status zu bestimmen. 3. Meine Tochter wurde jetzt auch gegen Pneumokokken geimpft. Würden Sie in unserem Fall noch weitere Impfungen vorschlagen? Für Ihre Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar! Miriam


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Guten Tag, Der Diphtherieanteil in unseren Impfstoffen ist so dosiert, dass nach normaler Impfung nahezu alle Impflinge ausreichend geschützt sind. Das lässt sich in etwa aufgrund der Höhe der Antikörper im Blut sagen. Dass bei Ihrem Kind die Ak nicht hoch genug waren (stimmt das wirklich? Wie war denn der genaue Wert?) ist sehr ungewöhnlich - hat es auch die Auffrischung (4. Impfung) vor der Listerienerkrankung schon gehabt? Ich würde - nachdem jetzt offenbar eine weitere Diphtherie-tetanusimpfung stattfand diese aber eher nicht nochmal kontrolieren, da sie mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit angestiegen sind. Den Pieks würde ich dem Kind ersparen. Die Tatsache, dass Ihr KInd eine Listerienmeningitis durchgemacht hat, heisst - Gottlob - nicht, dass es auch für andere Hirnhautentzündungen eine erhöhte Anfälligkeit hat. Wenn Sie aber maximalen Schutz für Ihr Kind möchten, wäre auch die neue Meningokokkenimpfung (Name: Meningitec(R)) zu erwägen - sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/-arzt!


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