Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Heiniger Ich habe mich stark mit dem Thema "impfen" beschäftigt...ich würde mich kritisch nennen, doch sicherlich nicht impfablehnend. Da mein 13 Monate alter Sohn eine chronische Erkältung hat (seit er 3 Wochen alt ist) und alle zwei Monate eine Bronchitis (Behandlung mit Betnesol) wurde er erst letzte Woche das dritte Mal gegen DT geimpft. Die Polio-Impfung hat er bis jetzt zweimal erhalten, die letzte Impfung zur Grundimmunisierung erhält er nächstes Jahr. Zusätzlich habe ich mich noch für Hib entschieden, der Impftermin ist nächsten Mittwoch. Nur...ich bin mir absolut nicht sicher, ob die Entscheidung richtig ist. Gerade die Hib-Impfung steht ja im Ruf die Infektanfälligkeit noch mehr zu erhöhen. Im Weiteren gehört die Haemophilus-Meningits ja eher zu den seltenen Formen der Hirnhautentzündung (sicherlich dank der Durchimpfungsrate). Wäre es nicht eher angebracht meinen Kleinen anstatt gegen Hib gegen die noch gefährlicheren und vermehrt auftretenden Formen von Pneumokokken oder Meningokokken impfen zu lassen? Eine Bekannte von mir hat ihr Kind (15 Monate alt) kurz nach der Hib-Impfung an SIDS verloren...*ohgraus*. Die Obduktion ergab, dass die Impfung ein Hirnödem verursacht hat, welches den Hirnstamm stark beschädigt hatte. Wenn ich nur schon daran denke...Ich weiss ja, dass die STIKO die Meinung vertritt, dass Impfnebenwirkungen infolge der Hib-Impfung absolut selten seien, doch ich habe vermehrt gelesen, dass gerade die Hib-Impfung eine Gehirnentzündung verursachen kann. Es ist doch richtig, dass Kinder unter 3 Jahren noch nicht die Möglichkeit haben mit einer Entzündung zu reagieren und sich stattdessen ein Ödem bildet, das noch viel schlimmere Schäden verursachen kann? Im Weiteren...der Impfabstand von zwei Wochen - halten sie dies nicht für zu kurz? Mein Sohn soll mit der Hib-Impfung von Smith Kline Beecham geimpft werden. Thiomersal ist da glücklicherweise nicht mehr enthalten, doch das Aluminiumhydroxid...wie lange dauert es bis der kleine Körper dieses abgebaut hat? Fragen über Fragen...tschuldigung;-). Doch momentan mache ich mir viele Gedanken - wie jede Mutter will ich nur das Beste für meinen Sohn, möchte verantwortungs-bewusst handeln. Auch wenn ich weiss, dass Ihre Antwort absolut impfbefürwortend ausfallen wird;o), vielleicht gibt sie mir den nötigen "Stupf" den es noch braucht... Ganz lieben Dank für Ihren Rat schon mal im Voraus:-) Herzlicher Gruss Shana
Hallo Shana, Sie haben richtig vermutet, dass meine Antwort impfbefürwortend ausfallen wird. Man hat ja als Mensch (privat wie auch im Beruf) gewisse Grundprinzipien, die man vertritt. Letzteres immer in der Hoffnung (und redlichen Bemühung) auf dem wissenschaftlich aktuellen Stand zu sein und objektiv zu informieren. Wie kann ich Sie überzeuegn, dass die Hib-Impfung für Ihr Kind sehr wichtig ist und ungefährlich? Zunächst mit der klaren und entschiedenen Stellungnahme, dass nicht der geringste Grund zur Annahme besteht, dass irgendeine Impfung etwas mit dem plötzlichen Kindstod zu tun hat. Das wird Ihnen jeder Experte dieses Krankheitsbildes bestätigen können. Da aber der plötzliche Kindstod in der Regel im 1. Lebensjahr auftritt - wo mehrfach geimpft wird - kommt es natürlich (!) leider von Zeit zu Zeit vor, dass dies kurz hintereinander in Erscheinung tritt. Eine Hib-Impfung macht kein Hirnödem - das ist biologisch nicht plausibel. Nur die echten Hib-Bakterien (im Gegensatz zum Impfstoff sind das Lebewesen!) infizieren die Hirnoberfläche und führen zu scherwiegenden Komplikationen (Entwicklungsverzögerung, Schwerhörigkeit bis Taubheit, geistige Behinderung, Abflussstörungen des Nervenwassers u.v.m.). Es ist richtig, dass wir dies bei geimpften (!) Kindern heute kaum noch sehen. ABER: bei ungeimpften gibt es diese Erkrankungen nachwievor, wie wir durch sorgfältige Erfassung dieser Errkankungen an allen Kinderkrankenhäusern in Deutschland wissen. das ist bedauerlich, weil vermeidbar! Zur Pneumokokken- und Meningokokkenimpfung bitte ich Sie, meine Antwort auf die (ich glaube) vorletzte Frage von heute zu lesen. Wenn Ihr Kind sehr anfällig für Atemwegsinfektionen ist - so klingt das Ihrer Schilderung nach - so würde ich an Ihrer Stelle auch die Grippeimpfung mit Ihrer Kinderärztin/-arzt besprechen. Es wäre zumindest eine Ueberlegung wert. Auch ist mir nicht klar, warum Sie auf den Keuchhustenschutz verzichtet haben, wo doch gerade die heutigen Keuchhustenimpfstoffe so gut verträglich sind (ohne bedeutsame Unterschiede zu den DT-Impfstoffen!). Vor Aluminiumverbindungen als Bestandteil von Impfstoffen brauchen wir keine Angst zu haben. Sie rufen keine Allergien hervor, allenfalls mal eine Lokalreaktion (z.B. Schwellung an der Impfstelle). Es sind keine anhaltenden Probleme bekannt. Ich kann Ihnen wirklich nur raten, Ihr Kind baldmöglichst gegen Hib impfen zu lassen. In seinem jetzigen Alter braucht dazu einer einzigen Impfung!
Mitglied inaktiv
Wenn dein Kind einen Pseudokruppanfall bekommen sollte (kommt bei immerhin etwa 15% der ein jährigen Kinder vor) und es nicht HiB geimpft ist, muss man immer auch mit einer extrem gefährlichen Kehldeckelentzündung rechnen, die im Anfangsstadium dem Kruppanfall sehr ähnlich ist. Krupp ist vergleichsweise harmlos, eine Kehldeckelentzündung ist sehr gefährlich. Geimpfte Kruppkinder müssen in der Regel nicht ins Krankenhaus, ungeimpfte werden zu Beobachtung einige Tage dabehalten (um die Kehldeckelentzündung auszuschliessen). Minerva