Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Hexavac-Prolematik und MMR Erwachsene

Frage: Hexavac-Prolematik und MMR Erwachsene

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Guten Tag Herr Professsor Heininger, zufällig bin ich hier auf die Hexavac-Problematik gestoßen, habe sie aber noch nicht richtig verstanden fürchte ich, darum ein paar Fragen dazu. Meine Tochter (geb. Aug. 02) ist wie folgt geimpft worden: 17.12.02 Hexavac 17.01.03 Hexavac 20.02.03 Infanrix Hexa 09.09.03 Hexavac 1. Muss ich davon ausgehen, dass sie keinen Hepatitis B-Schutz hat? Oder kann im Einzelfall doch ein Schutz bestehen? Wie sieht es mit dem Schutz vor den anderen 5 Krankheiten aus? 2. Wie geht man am besten vor? Erstmal die weiteren Untersuchungen abwarten? Oder lieber gleich noch einmal gegen Hep. B impfen lassen? Oder zunächst den Titer überprüfen lassen? Gibt es schon eine offizielle Empfehlung für Kinderärzte? 3. Wie kann so etwas überhaupt passieren? Ich dachte, heutige Impfstoffe wären unbedenklich, da sie auf Wirkung und Nebenwirkung untersucht werden. Falls es stimmt, dass auch mit anderen Impfstoffen lebenslang kein Schutz mehr vor Hepatitis B erreicht werden kann, ist das doch ein echter Skandal! Dann müsste man ja z. B. bestimmte Risikoberufe aus Sicherheitsgründen von vornherein aus der Berufswahl ausschließen. Noch eine Frage zu mir: Der Hausarzt empfahl eine MMR-Imfpung. Ich hatte allerdings als Kind Masern und Mumps und anlässlich der Schwangerschaft wurde der Röteln-Titer überprüft und für ausreichend befunden. Soll ich mich trotzdem impfen lassen? Grundsätzlich bin ich ja vom Impfen überzeugt. Aber wenn ich solche Dinge wie von Hexavac höre, möchte ich unnötige Impfungen lieber vermeiden, ganz abgesehen von unnötigen Kosten. Vielen Dank für Ihre Antwort!!


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, hier die Antworten auf Ihre Fargen: 1. Muss ich davon ausgehen, dass sie keinen Hepatitis B-Schutz hat? Oder kann im Einzelfall doch ein Schutz bestehen? Wie sieht es mit dem Schutz vor den anderen 5 Krankheiten aus? Nein, das müssen Sie nicht. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist Ihre Tochter vor HepB geschützt; der Langzeitschutz mag beeinträchtigt sein, es gibt derzeit aber keine Empfehlung für eine weitere Auffrischimpfung. Daran wird noch gearbeitet und wird den Kinderärzten mitgeteilt, wenn es nötig wäre. Die anderen 5 Impfbestandteile sind NICHT betroffen. 2. Wie geht man am besten vor? Erstmal die weiteren Untersuchungen abwarten? Oder lieber gleich noch einmal gegen Hep. B impfen lassen? Oder zunächst den Titer überprüfen lassen? Gibt es schon eine offizielle Empfehlung für Kinderärzte? siehe oben - nichts von alledem im Moment. 3. Wie kann so etwas überhaupt passieren? Ich dachte, heutige Impfstoffe wären unbedenklich, da sie auf Wirkung und Nebenwirkung untersucht werden. Falls es stimmt, dass auch mit anderen Impfstoffen lebenslang kein Schutz mehr vor Hepatitis B erreicht werden kann, ist das doch ein echter Skandal! Dann müsste man ja z. B. bestimmte Risikoberufe aus Sicherheitsgründen von vornherein aus der Berufswahl ausschließen. Diese erkenntnisse sind kein Skandal, sondern das Ergebnis fortgestezter Untersuchungen auch nach der Zulassung ienes Medizinproduktes, wo sich bei breiter Anwendung manchmal neue Erkenntnisse ergeben. Bei Risikopersonen - zB Medizinpersonal - wird der Imfpshcutz in jedem einzelnen Fall nach der Impfung überprüft und individuell die Notwendigkeit weiterer Impfungen festgelegt. Für die Allgemeinbevölkerung wird dies als zu aufwändig angesehen. Noch eine Frage zu mir: Der Hausarzt empfahl eine MMR-Imfpung. Ich hatte allerdings als Kind Masern und Mumps und anlässlich der Schwangerschaft wurde der Röteln-Titer überprüft und für ausreichend befunden. Soll ich mich trotzdem impfen lassen? Grundsätzlich bin ich ja vom Impfen überzeugt. Aber wenn ich solche Dinge wie von Hexavac höre, möchte ich unnötige Impfungen lieber vermeiden, ganz abgesehen von unnötigen Kosten. UH: Das hat mit Hexavac sicher nichts zu tun und ist eine gute Empfehlung, denn: Auch bei vermutlich durchgemachter Masern-, Mumps- oder Rötelnerkrankung sollte die MMR-Impfung durchgeführt werden. Klinische Angaben über eine Masern- oder Mumpserkrankung sind ohne mikrobiologisch-serologischen Nachweis der Infektion leider sehr unzuverlässig und deshalb für die Frage der Impfentscheidung nicht verwertbar. Es gibt in der Fachliteratur keine Hinweise auf vermehrte Nebenwirkungen nach mehrmaligen Masern-, Mumps- oder Rötelnimpfungen (deshalb ist auch der positive Rötelntiter kein Hindernis). Eine Altersbegrenzung für die MMR-Impfung besteht nicht, sie kann in jedem Alter erfolgen. Alles Gute!


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