Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, heute habe ich mehrere aktuelle (und hoffentlich nicht allzu komplizierte) Fragen: Mein Sohn wurde mit Hexavac geimpft (4 Impfdosen, die letzte am 26.Nov. 2003). Nun wurde Hexavac ja (u.a.) aufgrund der unsicheren Hepatits B-Komponente vom Markt genommen. Da meine Schwägerin Pflegemutter ist, die immer wieder auch einmal Kinder von Drogenabhängigen in Zwischenpflege nimmt, möchte ich natürlich, dass mein Sohn gegen Hepatits B sicher geschützt ist. Was ist zu tun? 1. Frage: Sollte ich einen Impftiter bestimmen lassen? Oder zur Sicherheit direkt noch einmal mit einem Hepatits B-Einzelimpfstoff impfen lassen? Wenn ja, mit welchem? 2. Frage: Ist es ganz sicher, dass die anderen Impfbestandteile (v.a. Tetanus!! Mein Sohn hatte noch vor 2 Wochen eine riesige Platzwunde und ich habe dem behandelnden Krankenhausarzt natürlich mitgeteilt, dass er gegen Tetanus geimpft sei, ohne mir wieter Gedanken zu machen!) einen sicheren Schutz vor der entsprechenden Krankheit bieten? Oder ist es sinnvoll, auch für die anderen 5 Bestandteile im Rahmen einer Blutuntersuchung einen Impftiter bestimmen zu lassen? Mein Hausarzt sagte mir nämlich gestern, dass Untersuchungen in den USA zeigen, dass auch die Sicherheit der anderen 5 Bestandteile nicht gewährleistet ist!! 3. Frage: Wie weit sind überhaupt die Untersuchungen zu Impfaussetzern von Hexavac gediehen? Eine befreundete Ärztin erklärte mir, dass ein Teil der mit Hexavac geimpften Kinder generell „unimpfbar“ gegen Hepatitis B werden, dass bei diesen Kindern also auch kein anderer Impfstoff den Titer gegen Hepatits B verbessert, stimmt das? 4. Frage: Wenn ja, könnte dasselbe Problem auch bei den anderen 5 Bestandteilen der Hexavac-Impfung auftreten? 5. Frage: Wie macht sich eine Tetanus-Infektion bemerkbar? Die oben erwähnte Wunde meines Sohnes über dem rechten Auge hat sich in der Woche nach seinem Sturz zweimal entzündet, so dass er mehrmals im Krankenhaus nachbehandelt werden musste. Nach einer Woche (jetzt ist der Sturz bereits 16 Tage her) war sie gut verheilt. Wenn sich die Wunde mit Tetanus-Bakterien infiziert hätte, wäre sie dann jetzt noch entzündet oder können die typischen Tetanus-Symptome noch Tage/Wochen nach der Heilung einer Wunde auftreten? Welche Inkubationszeit hat Tetanus? Meine Angst rührt natürlich von meinem Misstrauen gegenüber der Wirkung von Hexavac her. Was würden Sie in diesem konkreten Fall tun? 6. Frage (betrifft meine Tochter – 3. Pentavac-Impfung am 8.6.05, 2. Engerix-Impfung am 14.12.05): Am 19.6. soll die 4. Pentavac und dann ca. 4-6 Wochen später die 3. Engerix-Impfung erfolgen. Würden Sie aufgrund der oben beschriebenen Situation die Engerix-Impfung vorziehen oder wäre dann der Abstand zwischen der 3. und 4. Pentavac-Impfung zu groß? Ist meine Tochter jetzt schon gegen Hepatitis B geschützt? Nun noch zwei Fragen in eigener Sache: Ich selbst habe gestern eine 1. Impfdosis gegen Hepatits B bekommen. In einem Monat erhalte ich die 2. Dosis. Gleichzeitig möchte ich bald allerdings auch noch ein 3. Mal schwanger werden. 7. Frage: Welchen Abstand muss ich zur 2. Impfdosis einhalten, bevor ich schwanger werde? 3 Monate wie bei MMR? 8. Frage: Wenn ich im Zeitraum zwischen der 2. und 3. Impfdosis schwanger werden würde, würden Sie dann die 3. Impfdosis auf einen Zeitpunkt nach der Schwangerschaft verschieben oder in der Schwangerschaft impfen (das würde mir ehrlich gesagt Magenschmerzen bereiten)? Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung der Fragen und viele Grüße, Suus
Hallo, hier die Antworten auf Ihre Fragen: 1. Frage: Sollte ich einen Impftiter bestimmen lassen? Oder zur Sicherheit direkt noch einmal mit einem Hepatits B-Einzelimpfstoff impfen lassen? Wenn ja, mit welchem? Nein, das ist eigentlich nicht empfohlen. Wenn Sie sehr besorgt sind, so ist eine weitere Hepatitis-B-Einzelimpfung eine Option; Titerkontrolle eher nicht, da der heutige Titer so lange nach der Impfung nicht aussagekräftig ist. 2. Frage: Ist es ganz sicher, dass die anderen Impfbestandteile (v.a. Tetanus!! Mein Sohn hatte noch vor 2 Wochen eine riesige Platzwunde und ich habe dem behandelnden Krankenhausarzt natürlich mitgeteilt, dass er gegen Tetanus geimpft sei, ohne mir wieter Gedanken zu machen!) einen sicheren Schutz vor der entsprechenden Krankheit bieten? Oder ist es sinnvoll, auch für die anderen 5 Bestandteile im Rahmen einer Blutuntersuchung einen Impftiter bestimmen zu lassen? Mein Hausarzt sagte mir nämlich gestern, dass Untersuchungen in den USA zeigen, dass auch die Sicherheit der anderen 5 Bestandteile nicht gewährleistet ist!! Nein, das stimmt nicht; alle anderen Impfstoffbestandteile sind nicht zweifelhaft in ihrer Effektivität. Mit 5-6 jahren ist allerdings eine Auffrischimpfung (Diphtherie Tetanus Pertussis) empfohlen. 3. Frage: Wie weit sind überhaupt die Untersuchungen zu Impfaussetzern von Hexavac gediehen? Eine befreundete Ärztin erklärte mir, dass ein Teil der mit Hexavac geimpften Kinder generell „unimpfbar“ gegen Hepatitis B werden, dass bei diesen Kindern also auch kein anderer Impfstoff den Titer gegen Hepatits B verbessert, stimmt das? Das ist nicht gesichert und Gegenstand momentaner Untersuchungen, deren Ergebnisse noch nicht bekannt sind. 4. Frage: Wenn ja, könnte dasselbe Problem auch bei den anderen 5 Bestandteilen der Hexavac-Impfung auftreten? Nein, wie gesagt, dafür gibt es keinen Anhalt. 5. Frage: Wie macht sich eine Tetanus-Infektion bemerkbar? Die oben erwähnte Wunde meines Sohnes über dem rechten Auge hat sich in der Woche nach seinem Sturz zweimal entzündet, so dass er mehrmals im Krankenhaus nachbehandelt werden musste. Nach einer Woche (jetzt ist der Sturz bereits 16 Tage her) war sie gut verheilt. Wenn sich die Wunde mit Tetanus-Bakterien infiziert hätte, wäre sie dann jetzt noch entzündet oder können die typischen Tetanus-Symptome noch Tage/Wochen nach der Heilung einer Wunde auftreten? Welche Inkubationszeit hat Tetanus? Meine Angst rührt natürlich von meinem Misstrauen gegenüber der Wirkung von Hexavac her. Was würden Sie in diesem konkreten Fall tun? Ich würde jetzt die Auffrishcimpfung durchführen, wenn Ihr kind shcon 5 jahre alt ist, auch wenn die Verletzung schon einige Tage zurückliegt. Zum Tetanus: Dieser führt nach wenigen Tagen Ansteckungszeit zu heftigsten Muskelkrämpfen. Meistens beginnen die Beschwerden einige Tage nach der Verletzung mit einer Kieferstarre: die Patienten können den Kiefer nicht mehr öffnen, durch Krämpfe der Schluckmuskeln kommt es zu Schluckstörungen. 6. Frage (betrifft meine Tochter – 3. Pentavac-Impfung am 8.6.05, 2. Engerix-Impfung am 14.12.05): Am 19.6. soll die 4. Pentavac und dann ca. 4-6 Wochen später die 3. Engerix-Impfung erfolgen. Würden Sie aufgrund der oben beschriebenen Situation die Engerix-Impfung vorziehen oder wäre dann der Abstand zwischen der 3. und 4. Pentavac-Impfung zu groß? Das sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, der dies so geplant hat; man kann es meines Erachtens auch gleichzeitig geben; den Abstand verstehe ich nicht, er ist nicht erforderlich. Ist meine Tochter jetzt schon gegen Hepatitis B geschützt? Nein, nicht sicher. Erst nach der 3. Dosis zuverlässig. Nun noch zwei Fragen in eigener Sache: Ich selbst habe gestern eine 1. Impfdosis gegen Hepatits B bekommen. In einem Monat erhalte ich die 2. Dosis. Gleichzeitig möchte ich bald allerdings auch noch ein 3. Mal schwanger werden. 7. Frage: Welchen Abstand muss ich zur 2. Impfdosis einhalten, bevor ich schwanger werde? 3 Monate wie bei MMR? Nein - da gibt es keinen notwendigen Abstand. 8. Frage: Wenn ich im Zeitraum zwischen der 2. und 3. Impfdosis schwanger werden würde, würden Sie dann die 3. Impfdosis auf einen Zeitpunkt nach der Schwangerschaft verschieben oder in der Schwangerschaft impfen (das würde mir ehrlich gesagt Magenschmerzen bereiten)? Dann warten Sie am besten bis nach der Geburt; das Ansteckiungsrisiko ist bei entsprechendem Verhalten (Meiden von Risikofaktoren) binnen einiger Monate sehr gering. Alles Gute!
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