Lilalotti
Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, unser Kind ist nun 1 Jahr alt und kann sicher laufen. Wir wohnen direkt am Waldrand im FSME-Risikogebiet und möchten nun regelmäßig gemeinsam im Wald spazieren gehen. Da diverse FSME-Impfstoffe ab 1 Jahr zugelassen sind, haben wir uns beim Kinderarzt nach der FSME-Impfung erkundigt. Dieser riet uns jedoch davon ab, da das Nebenwirkungsprofil zu hoch sei. Wir sollen stattdessen lieber das Kind nach jedem Waldbesuch nach Zecken absuchen (was wir natürlich ohnehin tun werden, schon alleine wegen der Gefahr einer Borreliose). Ist es denn unwahrscheinlich, dass das Kind eine Zecke hat, wenn wir uns ausschließlich auf den Waldwegen aufhalten? Bzw. ist die Wahrscheinlichkeit FSME zu bekommen gering, wenn die Zecke frühzeitig entdeckt und entfernt wird? Ist das Nebenwirkungsprofil der FSME Impfung so hoch, dass es den Nutzen der Impfung bei einem 1-jährigen Kind übersteigt (dem widerspricht ja eigentlich die bestehende Zulassung für 1-Jährige)? Wäre also eine Impfung zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoller? Letztlich hat uns der Kinderarzt zwar von der FSME-Impfung abgeraten, uns die Entscheidung aber dennoch freigestellt. Der Vorschlag war, die FSME-Impfung dann gemeinsam mit der Meningokokken B Impfung zu machen, die unser Kind ebenfalls noch nicht bekommen hat. Das wiederum sehen wir sehr kritisch, da unserem Verständnis nach bei beiden Impfungen hohes Fieber auftreten kann. Wie sehen Sie das? Würden Sie die FSME-Impfung für unser Kind empfehlen und wenn ja, wäre ein gemeinsamer Impftermin für FSME und Meningokokken B sinnvoll? Für eine Antwort bedanke ich mich! Mit den besten Grüßen!
Hallo "Da diverse FSME-Impfstoffe ab 1 Jahr zugelassen sind, haben wir uns beim Kinderarzt nach der FSME-Impfung erkundigt. Dieser riet uns jedoch davon ab, da das Nebenwirkungsprofil zu hoch sei." was heisst "zu hoch"? Die Impfung wird nicht anders vertragen als andere Impfungenin diesem Alter. Ob man sein Kind mit 1 Jahr oder später impft muss jeder selbst entscheiden. Tatsache ist, dass das Erkrankungsrisiko und v.a. das Risiko schwer (Hirnentzündung mit Spätfolgen!) zu erkanken mit zunehmendem Alter steigt - schon im KIndesalter, erst Recht bei Erwachsenen (Sie sind ja hofffentlich selbst geimpft, oder?). "Wir sollen stattdessen lieber das Kind nach jedem Waldbesuch nach Zecken absuchen (was wir natürlich ohnehin tun werden, schon alleine wegen der Gefahr einer Borreliose)." Genau - das schützt nur vor Borreliose, aber nicht vor FSME weil die Viren sofort mit dem Stich der Zecke übertragen werden. "Ist es denn unwahrscheinlich, dass das Kind eine Zecke hat, wenn wir uns ausschließlich auf den Waldwegen aufhalten?" Nein. "Bzw. ist die Wahrscheinlichkeit FSME zu bekommen gering, wenn die Zecke frühzeitig entdeckt und entfernt wird?" Nein, siehe Kommentar oben: weil die Viren sofort mit dem Stich der zecke übertragen werden. "Ist das Nebenwirkungsprofil der FSME Impfung so hoch, dass es den Nutzen der Impfung bei einem 1-jährigen Kind übersteigt (dem widerspricht ja eigentlich die bestehende Zulassung für 1-Jährige)?" nein. "Wäre also eine Impfung zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoller?" siehe oben. "Der Vorschlag war, die FSME-Impfung dann gemeinsam mit der Meningokokken B Impfung zu machen, die unser Kind ebenfalls noch nicht bekommen hat. Das wiederum sehen wir sehr kritisch, da unserem Verständnis nach bei beiden Impfungen hohes Fieber auftreten kann. Wie sehen Sie das?" meines Erachtens nach duldet die Impfung gegen Meningokokken B keinen Aufschub und sollte so früh wie möglich erfolgen. "Würden Sie die FSME-Impfung für unser Kind empfehlen" wenn es mein Kind wäre ja. "...und wenn ja, wäre ein gemeinsamer Impftermin für FSME und Meningokokken B sinnvoll?" Das kann man machen, ist aber nicht in Studien geprüft; man kann auch ein paar Tage Intervall lassen. Wie Sie wollen. Alles Gute!
Ähnliche Fragen
Sehr geehrter Herr Dr. Heininger, meine Tochter, fast 9 Jahre alt, hat letzte Woche eine HPV-Impfung (Gardasil 9) bekommen. Wir möchten rechtzeitig vor den Ferien wenigstens die erste Doiss FSME-Impfung geben. Reicht einen Abstand von 14 Tagen ab der HPV-Impfung für die erste Dosis FSME-Impfung? oder ist der Impfschutz und Impfverträglichkei ...
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, wir fahren voraussichtlich in der zweiten Novemberhälfte für 6 Tage nach Baden-Württemberg (Schwarzwald). Wir werden uns dort vermutlich, zumindest zeitweise, auch wirklich in Wald und Wiese aufhalten. Ist eine Fsme-Impfung in diesem Fall angebracht oder kann man davon ausgehen, dass die Zecken Mitte/End ...
Hallo Herr Prof. Dr. Heininger, ichh habe die FSME-Grundimmunisierung mit drei Impfungen in den Jahren 2007 und 2008 gemacht. Leider habe ich die Auffrischung übersehen. Ich möchte meinen Impfschutz jetzt reaktivieren. Reicht dazu auch nach 15 Jahren eine Impfung oder wird eine erneute Grundimmunisierung empfohlen? Ich bin weiblich, 37 Jahre ...
Lieber Herr Dr. Heininger Wir wohnen in einem Zeckenrisikogebiet und unser Kind (knapp 4) geht ab August einmal wöchentlich in den Waldkindergarten. Sie ist gemäss Impfplan durchgeimpft, wird sind Impfungen gegenüber also sehr positiv eingestellt und dankbar, dass es sie gibt. Die FSME-Impfung verunsichert uns allerdings in der „Kosten-/ Nutzen- ...
Guten Tag Herr Prof. Heininger, Mein 2,5 jähriger Sohn hat letzte Woche eine Grippeschutzimpfung bekommen. Eigentlich hätte er 7 Tage später einen Termin für die FSME-Impfung gehabt. Mir wurde gesagt wir könnten entweder beide zusammen oder mit größerem Abstand impfen. Nun hat er 5 Wochen später einen Termin. Damit liegen für ihn 4 Monate zwischen ...
Guten Tag, Ich habe einen 4 Jahrigen (3 Jahre + 9 Monate). Unser Kinderarzt hat uns. FSME-Impfung empfohlen. Wir wohnen nicht in einem Risikogebiet (Zweibrücken) aber die kleinen Staedten angrenzend (Blieskastel und Homburg) gehoeren zur Risikogebiete. Wir gehen auch selten in die Wald, nur auf den Spielplatz und im Kindergarten gibt es ein ...
Guten Morgen, meine Tochter (7 Jahre) hat demnächst einen Termin zur Auffrischung der Vierfachimpfung Tetanus&Co. Da wir diesen Sommer bereits eine Zecke inkl. Borrelioseinfektion hatten und ich jetzt Angst vor einer weiteren Zecke habe, möchten wir ggf Fsme impfen. Im Risikogebiet wohnen wir aber nicht direkt. Sollte man trotzdem impfen o ...
Sehr geehrter Herr Dr. Heininger! Ich habe eine Frage zur FSME-Impfung. Ich habe gehört, dass man Kinder ab 3 Jahren impfen lassen darf. Wir wohnen im LK Karlsruhe, das zum Risikogebiet gehört. Mein Kinderarzt sagte mir aber, dass die Impfung erst im Erwachsenenalter empfohlen wird, weil bei Kindern die Nebenwirkungen der Impfung schlimmer wäre ...
Guten Tag Herr Prof. Dr. Heininger, unser Kinderarzt hält die FSME-Impfung bei unserem Sohn (18 Monate) nicht für notwendig, da Kinder in dem Alter wohl nicht schwer erkranken würden. Er führt die Impfung auch erst frühestens ab ca. 2/2,5 Jahren bei Kindern durch. Nun habe ich gelesen (STIKO), dass der Impfstoff ab 1 Jahr zugelassen ist und ...
Lieber Prof. Dr. med. Heininger, bezüglich der Impfabstände bei der HPV- bzw. FSME-Impfung bin ich etwas verunsichert. 1.) Unser Sohn (10 Jahre) hat am 30.01.25 seine erste HPV-Impfung erhalten. Der Termin für die 2. HPV-Impfung ist für den 29.07.25 geplant. Dies sind knapp 6 Monate. Unser Kinderarzt sagt, dass mindestens 5 Monate Abstand z ...