Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

6-fach Impfung - etwas länger

Frage: 6-fach Impfung - etwas länger

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Hallo Prof. Heinigner, unsere Tochter ist nun 16 Wochen. Wir möchten Sie impfen lassen, sind jedoch immer noch etwas verunsichert was diese Entscheidung betrifft. Nachdem wir uns ausführlich informiert haben stellt sich für uns nun "nur" noch die Frage ob 5fach- oder 6fach-Impfung. Auch die Kinderärzte unseres Bekanntenkreises empfehlen hier leider sehr unterschiedlich. Daher einige Fragen: - wie hoch ist das Risiko für ein Baby/Kleinkind sich mit Hepatitis B anzustecken, wenn kein Heb in der Familie vorhanden ist? Wie hoch ist das Risiko in Krippen (ich denke hier an gemeinsam in den Mund gestecktes Spielzeug; unsere Tochter soll mit 8 Monaten in eine Krippe gehen)? - wie ist das Risiko von Erkrankungen (insbes. Autoimmunerkr.) als Folge der HEB-Impfung einzuschätzen? Gibt es hier aktuelle Untersuchungen? - wie lange gibt es schon Erfahrungen mit dem 6fach-Impfstoff; in Dtl. ja erst seit 2000 zugelassen; gibt es ihn in anderen Ländern schon länger? Und gibt es auch in anderen Ländern Diskussionen um Todesfälle/ Folgeerkrankungen nach der 6fach-Impfung? - auch würde mich interessieren, nach welchem der beiden 6fach-Impfstoffe die 4 Fälle in Dtl. auftraten? - wenn ich rein gefühlsmäßig (!) lieber auf die 6fach verzichten würde, wäre dann eine 5fach-Impfung mit zeitlich versetzt nachgeholter HEB-Impfung eine Alternative? Wie unterscheiden sich die Inhaltsstoffe dann, oder wäre das wirklich ein rein zeitliches Auseinanderziehen der gleichen Impfstoffbestandteile? Gäbe es dann auch einen HEB-Impfstoff, der frei von Thiomersal und anderen unerwünschten Begleitstoffen wäre und für Babies zugelassen ist? Und wie oft müsste man dann HEB B impfen? Abschließend noch eine generelle Frage im Zusammenhang mit dem Impfzeitpunkt: Gibt es eine Reifung des Immunsystems, so dass ein späterer Impfzeitpunkt von HEB evtl. besser vertragen wird? Leider etwas lang und sehr viele Fragen, aber ich hoffe, sie können mir hier vielleicht trotzdem weiterhelfen. Ganz herzlichen Dank schon einmal für Ihre Bemühungen Viele Grüße Ursel


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo Ursel, hier die Antworten auf Ihre Fragen: - wie hoch ist das Risiko für ein Baby/Kleinkind sich mit Hepatitis B anzustecken, wenn kein Heb in der Familie vorhanden ist? Wie hoch ist das Risiko in Krippen (ich denke hier an gemeinsam in den Mund gestecktes Spielzeug; unsere Tochter soll mit 8 Monaten in eine Krippe gehen)? Das lässt sich nicht genau beziffern. Jedoch weiss man, dass ca. 50'000 neue Infektionen pro Jahr in Deutschland auftreten, davon 10'000 vor dem Alter von 15 Jahren. Bei ca. 730'000 Geburten pro Jahr also nicht gerade ein sehr geringes Risiko. Man sollte auch berücksichtigen, dass die frühe Impfung eine gute Investition in die Zukunft des Kindes ist, denn der Schutz hält lange an. - wie ist das Risiko von Erkrankungen (insbes. Autoimmunerkr.) als Folge der HEB-Impfung einzuschätzen? Gibt es hier aktuelle Untersuchungen? Untersuchungen haben gezeigt, dass hier KEIN erhöhtes Risiko besteht! - wie lange gibt es schon Erfahrungen mit dem 6fach-Impfstoff; in Dtl. ja erst seit 2000 zugelassen; gibt es ihn in anderen Ländern schon länger? Und gibt es auch in anderen Ländern Diskussionen um Todesfälle/ Folgeerkrankungen nach der 6fach-Impfung? Nein, Deutschland ist hier der Vorreiter, gemeinsam mit Oesterreich und Italien. Andere Länder arbeiten noch mit 3-, 4- und 5-fach Impfstoffen, so das sich die aktuelle Diskussion auf Deutschland und Oesterreich beschränkt. - auch würde mich interessieren, nach welchem der beiden 6fach-Impfstoffe die 4 Fälle in Dtl. auftraten? Das war mit Hexavac(R), wobei dies Zufall sein kann. - wenn ich rein gefühlsmäßig (!) lieber auf die 6fach verzichten würde, wäre dann eine 5fach-Impfung mit zeitlich versetzt nachgeholter HEB-Impfung eine Alternative? Wie unterscheiden sich die Inhaltsstoffe dann, oder wäre das wirklich ein rein zeitliches Auseinanderziehen der gleichen Impfstoffbestandteile? Gäbe es dann auch einen HEB-Impfstoff, der frei von Thiomersal und anderen unerwünschten Begleitstoffen wäre und für Babies zugelassen ist? Und wie oft müsste man dann HEB B impfen? Ja, das ist sicherlich eine Alternative, wenn Sie von den gegenwärtigen Empfehlungen abweichen möchten. Ich persönlich empfehle dies nicht, da ich keinen Vorteil erkennen kann. Es braucht bei der Verwendung von HepB-Einzelimpfstoffen 3 zusätzliche Injektionen. Ja, die Impfstoffe gibt es thiomersalfrei (= ohne Quecksilber). Abschließend noch eine generelle Frage im Zusammenhang mit dem Impfzeitpunkt: Gibt es eine Reifung des Immunsystems, so dass ein späterer Impfzeitpunkt von HEB evtl. besser vertragen wird? Ja, das Immunsystem "reift" im Laufe der Zeit. Aber - Nein! - auf den Impferfolg und die Verträglichkeit der HepB-Impfung hat dies keinen günstigen Einfluss. Im gegenteil: je früher man impft, desto grösser ist der Impferfolg! Alles Gute!


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