Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Volker Wahn:

Wirkt Pulmicort über Pariboy besser als Ventolair mit Space Chamber?

Prof. Dr. med. Volker Wahn

Prof. Dr. med. Volker Wahn
Früher Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Schwedt/Oder, danach bis 2014 Oberarzt an der Charité Berlin.

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Frage: Wirkt Pulmicort über Pariboy besser als Ventolair mit Space Chamber?

krümel30

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Hallo, mein Sohn, 19 Monate, hat ein hyperreagiebles Bronchialsystem. Da er nun schon wieder seit Ende November nur am Husten ist, inhaliert er seit Anfang Dezember 3 mal täglich Kochsalz+5 Tr. Salbutamol und morgens und abends 1 Hub Ventolair und abends nimmt er Singulair 4 mg. Nun sind wir seit Mitte Dezember an der Ostsee zur Mutter-Kind-Kur. Hier hat sich sein Zustand erwartungsgemäß noch einmal verschlechtert. Er soll nun morgens und abends mit Pulmicort + 3 Tr. Salbutamol + 2-3 Tr. Atrovent inhalieren und mittags Kochsalz + Salbutamol + Atrovent. Dafür soll er Ventolair weglassen. Des weiteren bekommt er seit heute ein Antibiotika da er zusätzlich noch eine Mittelohrentzündung und Halsentzündung hat. Nun meine Fragen: 1. Wirkt Pulmicort über Pariboy besser als Ventolair mit Space Chamber oder wo ist der Unterschied? Ich dachte Kortison sei Kortison. 2. Die Ärztin hier sagte 5 Tropfen Salbutamol sei für so ein kleines Kind viel zu viel.Deswegen sollen wir hier nur mit 3 Tropfen inhalieren. Die Dosierung ist aber zuhause von unserem Kinderpneumologen angeordnet worden. Wer hat denn nun recht? Mit freundlichen Grüßen Krümel30


Prof. Dr. med. Volker Wahn

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Bei den kleinen Atemwegen spielt die Inhalationstechnik eine entscheidende Rolle. Die Kortisontröpfchen müssen die richtige Größe haben, damit sie die kleinen Atemwege erreichen, in denen sich die Entzündung abspielt. Der Pariboy macht relativ große Tröpfchen, die diese Bereiche nur relativ schlecht erreichen. Es ist aber ein Ausweg, wenn das Kind die Inhalationskammer /Space Chamber, Aerochamber, Vortex...) komplett ablehnt. Wenn nicht, kann es durchaus mit Kammer inhalieren. Das gilt auch für Ventolair. Ich würde auch eher zu 5 Tropfen neigen. Nur wenn das Kind dabei Herzrasen bekäme (sehr sehr selten) würde ich reduzieren. Über die Rolle von Atrovent beim 19 Monate alten Kind kann man lange Diskussionen führen, ob das Sinn macht oder nicht. Ansonsten sind aus meiner Sicht für das Alter die richtigen Medikamente eingesetzt: Montelukast und inhalierbares Kortison regelmäßig, Salbutamol bei pfeifender Atmung bei Bedarf.


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