Maikäferchen2018
Hallo Herr Doktor, Meine Tochter ist zwei Jahre alt, sie hatte bereits mit sechs Wochen ihre erste Bronchitis (sehr wahrscheinlich RSV). In den folgenden zwei Jahren folgten sechs weitere Bronchitiden. Im November 2021 hatte sie erneut den RSV. Dadurch musste sie fünf Tage stationär ins Krankenhaus, da ihre Sauerstoffsättigung zu Beginn nur noch bei 84 % lag. Es wurde ein Röntgenbild der Lunge gemacht, welches in Ordnung war. Es lag allerdings eine Pneumonie vor. Seitdem hat sie einen Infekt nach dem anderen. Gerade hat sie wieder eine Lungenentzündung, auch bei dieser fiel die Sauerstoffsättigung auf 85 % ab so dass sie drei Tage in der Nacht Sauerstoff benötigte. Jetzt nach einer Woche, hat sie immer noch kurz nach dem einschlafen eine Sauerstoffsättigung von 90 % bis 96 % , im Durchschnitt liegt sie bei 95 % über die Nacht. Wir haben in dieser Zeit mit 4 % NACL und Salbutamol inhaliert. Zusätzlich bekommt sie bereits schon vor dem RSV im November 2 × 2 Hub Flutide Mite. Heute haben wir zusätzlich Montelukast erhalten. In drei Wochen wird ein Prick Test durchgeführt und anschließend beim Pneumologen auf Mukoviszidose untersucht. Ich mache mir große Sorgen um sie! Das Neugeborenen Screening war damals unauffällig, kann sie wirklich Mukoviszidose haben? Macht die Gabe von Montelukast Sinn? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dass sich das Hypersensible Bronchialsystem im Alter verwächst. Was bedeutet es dass sie nun bei jedem größeren Infekt Sauerstoff benötigt? Die Sorge bezüglich der Sauerstoffsättigung ist bei mir am größten. Vielen Dank für Ihre Antwort!
Das Problem der immer wiederkehrenden sog. obstruktiven Bronchitiden ist recht häufig. Manche Kinder neigen dazu, bei der Mehrzahl der Kinder verliert sich das Problem aber nach ein paar Jahren. Ihre Ärzte haben sicher gut gehandelt, wenn sie bei einer Sättigung von < 90% Sauerstoff gegeben haben. Auch die Versuche mit Flutide und Montelukast sind sicher gerechtfertigt. Ein Fragezeichen muss ich hinter die "Pneumonie" machen. Bei einer Pneumonie sieht man etwas im Röntgenbild. Sie schreiben aber, dass das Röntgenbild in Ordnung war. Wir haben es korrekterweise also zu tun mit sog. "rezidivierenden obstruktiven Bronchitiden", und nur die müssen behandelt werden. Der Begriff "hyperreagibles Bronchialsystem" mein im Prinzip dasselbe. Jeder KA weiß, dass die Therapie schwierig ist. Ich kann aber alle Entscheidungen Ihres Arztes nachvollziehen, sie sind zielführend, und sie sollten ihm weiter vertrauen.