Sani46
Guten Abend. Mich würde Ihre Meinung interessieren: Unser Kind 12 Jahre, leidet an einem schwer kontrollierbarem Asthma (zentrale Obstruktion, auffällige CO Difussion,auff. Niox, Lungenfunktion bei 60 %) und ist sehr hoch medikamentiert mit einem inhalativem Cortison, 2 Langzeiterweiterern, einer Dauerantibiose, Mometason Nasenspray, Aerius, bei Bedarf Xusal zusätzlich. Weitere Diagnose ist ein Immunmangeldefekt mit stark auffälligem IgA, IgG, IgG 1 und IgG 3. Amtsärzte des örtlichen Gesundheitsamtes sowie unsere behandelnden Ärzte sehen alle ein Risiko für einen schweren Covid 19 Verlauf. Mich würde Ihre Meinung zusätzlich interessieren. Sind wir alle nach Jahren mit schweren Infekten und über 120 Fehltagen pro Schuljahr (ganz ohne Corona...) nur verunsichert oder sollten wir weiterhin wirklich von Risikogruppe ausgehen? Schulisch ist das kein Problem, die Schule versorgt 1:1 zum Unterrichtsgeschehen digital, wir dürfen unser Kind schützen und zu Hause lernen lassen. Mi freundlichen Grüßen, Sani
Was das Asthma angeht, nehme ich an, dass Sie mit 60% Lungenfunktion meinen, dass das FEV1 trotz Therapie bei 60% liegt, Das wäre eine erhebliche Einschränkung, bei der man von einem erhöhten Risiko bei COVID-19 ausgehen sollte. Bei einem gut korrigierbaren Asthma mit normaler Lungenfunktion wäre das nicht der Fall. Was den möglichen Immundefekt angeht, müsste ich quantitative Werte haben, um das beurteilen zu können. Zudem müsste ich die Impfantikörper gegen Tetanus und Pneumokokken wissen sowie den Prozentsatz der sog. klassengewechselten Memory B-Zellen. Ohne solche Daten kann ich die immunologische Situation nicht beurteilen. Fazit: Ich würde den Amtsärzten zustimmen. Was den Immundefekt angeht, sind Sie sicher von einem Immundefektzentrum beraten worden, wie ein evtl. Defekt analysiert und behandelt werde muss. Falls nicht, sollten Sie das tun. In Anbetracht der erheblich eingeschränkten Lungenfunktion wäre ein unbehandelter Immundefekt fatal.
Sani46
Guten Abend und Danke für Ihre Antwort, mit 60 % ist der FEV 1 gemeint, ja. Wir sind in einer Immunologie gewesen, die aber leider der Meinung ist, man würde bei Kindern diese Art Mangel nicht mit IG Substitution behandeln, auch seien die massiven Infekte sicher nicht von den genannten Mangelsyndromen herrührend, sondern Folge des Asthmas.... Der Rat war abzuwarten, bis unser Kind erwachsen sei, dann könne man ja weitersehen. Lt unserem Pneumologen eine recht gängige Praxis inzwischen.... Die Impfantikörper sind "verzögert", so die Aussage im Befund. Weitere Werte such ich raus, die hab ich nicht auswendig im Kopf. Alles in allem eine Situation, die die Lebensqualität eines Kindes stark einschränkt.... Herzliche Grüße, Sani46