Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Volker Wahn:

Kuhmilcheiweißallergie Verschiebung der Symptome möglich?

Prof. Dr. med. Volker Wahn

Prof. Dr. med. Volker Wahn
Früher Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Schwedt/Oder, danach bis 2014 Oberarzt an der Charité Berlin.

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Frage: Kuhmilcheiweißallergie Verschiebung der Symptome möglich?

lina456

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Sehr geehrter Dr. Wahn, Mein einjähriger Sohn hat eine Kuhmilcheiweißallergie und wir dürfen testen, ob er mittlerweile Milch verträgt. Er reagierte damals mit blutigen Stühlen. Es ist mit dem Kinderarzt besprochen, dass ich zuhause teste, ob er Milch verträgt und unser Arzt hat uns eine Art Plan hierfür erstellt: zuerst soll ich Milch zu mir nehmen und die Menge steigern und ihn stillen und wenn alles unauffällig ist, ihm nach Plan milchhaltige Produkte geben. Soweit so gut. Nun ist mir aufgefallen, dass er im Gesicht und den Oberarmen sehr trockene Haut bekommen hat (ich stille ihn und konsumiere Milchprodukte) und sie ist zum Teil mit winzigen kleinen hautfarbenen Pusteln, die ihn nicht stören. Meine Frage lautet daher: können sich Symptome einer Allergie verschieben also von Magen zur Haut oder ist das unwahrscheinlich? Meine zweite Frage ist, kann eine Impfung diese Testphase mit Milch beeinflussen? Könnte es sein, dass sein Körper Milch nicht als feindlich einstuft, wenn sein Immunsystem mit wirklicher "Arbeit" der Impfung konfrontiert ist oder könnte es sein, dass sein Immunsystem durch die Impfung erst recht in Allarmbereitschaft ist und die Milch als gefährlich erkennt? Eine rutinemäsige Impfung steht bevor und ich würde gerne wissen, ob diese einen Einfluss haben könnte. Danke für Ihre Zeit und Mühe. Mit freundlichen Grüßen L.


Prof. Dr. med. Volker Wahn

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Das schöne an der Kuhmilchallergie ist, dass sie meist im Verlauf der ersten Lebensjahre wieder verschwindet. Insofern finde ich den Plan Ihres Kinderarztes gut, vorsichtig auszutesten, ob Milch vertragen wird. Sie selbst sollten weiterhin das essen, was Sie gewohnt sind. Die milchfreie Diät bei der stillenden Mutter ist durchaus umstritten. Wenn die Haut etwas trocken ist, ist das nicht schlimm. Vielleicht verordnet der KA eine Salbe? Impfstoffe haben mit Kuhmilch herzlich wenig zu tun. Sie können Ernährung und Impfungen völlig unabhängig voneinander planen. Nur bei einer Hühnereiweißallergie, die ja bei Ihnen nicht vorliegt, muss man bei der MMRV-Impfung die entsprechenden Empfehlungen der Fachgesellschaften beachten.


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