mami19891
Sehr geehrter Herr Doktor Wahn, mein großer Sohn klagte die letzten Tage über ein Schmerzgefühl an der Nase, besonders bei Berührung.Ich sah, dass die Haut an der rechten Seite der Nase etwas geschwollen und verhärtet war, ich versuchte öfter möglichen Eiter auszudrücken, merkte jedoch, dass dieser noch weit unter der ersten Hautschicht saß, so dass man es nicht herausdrücken konnte (beim Drücken erschienen einige Teile unter der Haut weiß). Vorgestern hat mein Sohn die oberste Hautschicht mit einer Pinzette abgezogen und konnte dann den Eiter herausdrücken, jedoch weiß ich nicht, ob dieser vollständig herausgedrückt wurde. Die Stelle schmerzte da bei Berührung noch, fühlt sich jedoch entlastet an. Beim Googeln, wie man die Heilung beschleunigen kann, habe ich gelesen, dass Pickel im Bereich der Nase zu Hirnhautenzündung/Hirnabzess/ Blutvergiftung und Thrombose führen können, da die Blutgefäße in diesem Bereich zum Gehirn hinführen. Wir waren daraufhin noch am gleichen Tag (vorgestern)beim Notdienst (für Erwachsene und Jugendliche). Der Arzt sah sich die Stelle an der Nase (welche gestern nicht entzündet aussah und bei Berührung/Druck auch nicht mehr schmerzte, heute ist kaum noch etwas zu sehen, nach der Eiterentleerung heilte es also relativ schnell ab) nur von Weitem von seinem Schreibtisch aus an und sagte nur, dass man daran nicht herumdrücken solle. Ich teilte dem Arzt ebenfalls mit, dass mein Sohn seit mehreren Tagen unter Gliederschmerzen ohne weitere Symptome leidet und dies vielleicht in Zusammenhang mit dem Abzess stehen könnte. Es wurden keine weiteren Untersuchungen veranlasst und wir wurden auch nicht über das weitere Vorgehen aufgeklärt. Wie erkennen wir denn jetzt, ob sich die Bakterien über die Blutbahn verbreitert haben? Was wären Symptome einer Hirnhautenzündung/ eines Hirnabzess/ einer Blutvergiftung oder Thrombose?
In der Tat ist es problematisch, in dieser Region an Pusteln oder Comedonen herumzudruecken. Nie wieder! Bakterielle Infektionen können sich ausbreiten, über die Gefäße auch auf die Hirnhaeute. Es genügt, die betroffene Region zu beobachten, am besten mit Hilfe des Hausarztes. Achten Sie auch auf Fieber. Meist kann man nach einigen Tagen Entwarnumg geben. Gruß, Ulrich Wahn