Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Volker Wahn:

Antikörperbildung Prednisolon

Prof. Dr. med. Volker Wahn

Prof. Dr. med. Volker Wahn
Früher Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Schwedt/Oder, danach bis 2014 Oberarzt an der Charité Berlin.

zur Vita

Frage: Antikörperbildung Prednisolon

Annabella_A

Beitrag melden

Sehr geehrter Prof. Wahn, Ich bin in der 37. SSW. Im ersten Trimenon (8.SSw) hatte ich ein Herpes genitalis Rezidiv auf dem Schamhügel. Ich habe es nur abgedeckt, damals keine Tabletten genommen. Ich hatte allerdings nach schwieriger immunologischer Konstellation bei IVF zu dieser Zeit seit einigen Wochen Prednisolon 15mg/d genommen und erst ab der darauffolgenden Woche begonnen auf 12,5mg usw zu reduzieren. Meine Ärztin sagte damals, dass ein Rezidiv wegen meiner Antikörper für das Kind nicht gefährlich wäre. Nun frage ich mich aber, ob ich überhaupt Antikörper hatte unter dem Prednisolon. Das Kind ist normal (eher kräftig) entwickelt bisher. Die Ventrikel waren nie auffällig. Weitere Rezidive in der späteren Schwangerschaft wurden immer oral behandelt. Jetzt mache ich mir aber doch Sorgen ob im ersten Trimenon eventuell Herpes intrauterin übertragen wurde. Ich hoffe Sie können mich beruhigen.


Prof. Dr. med. Volker Wahn

Prof. Dr. med. Volker Wahn

Beitrag melden

Wenn ich das richtig deute, liegt die Prednisolongabe wegen der IVF viele Monate zurück, und aktuell bekommen Sie kein Prednisolon mehr. Die Dosis, die Sie bekommen haben, würde man als leicht immunsuppressiv ansehen, ansonsten dürften sich die Nebenwirkungen in Grenzen gehalten werden. Herpesantikörper bieten leider keinen besonderen Schutz. So haben die meisten Leute mit wiederkehrendem Lippenherpes hochtitrige Antikörper, und trotzdem kommt der Herpes immer wieder. Intrauterin spielt Herpes simplex keine große Rolle, im Gegensatz etwa zur Zytomegalie (auch ein Virus der Herpesgruppe). Wenn aber bei Geburt eine aktive Herpesinfektion im Genitalbereich vorliegt (i.d.R. Herpes simplex Typ 2), kann das Virus auf das Kind übertragen werden. Wichtig: Nach der Geburt muss der Frauenarzt seinen Befund an den Kinderarzt weiterleiten, der dann die Neugeborenenuntersuchung macht. Das gelingt meist sehr gut, und danach kann mit Ihnen alles noch einmal besprochen werden.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.