Jolere
Lieber Herr Prof. Wahn! Leider hat meine 24 Wochen alte Tochter ihrem Vater bei vorhandem Lippenherpes einmal an den Mund gefasst. Ein weiteres Mal hat sie mit der Wange die Lippe berührt. Wir haben die Hand und das Gesicht dann feucht abgewischt. Leider war uns die Gefahren für Säuglinge, die von Herpes ausgehen nicht bekannt, sonst hätten wir anders agiert. Leider habe ich beim abwischen der Wange mit dem feuchten Tuch auch noch das Auge berührt. Jetzt bin ich einfach völlig fertig, weil ich Angst vor einer möglichen Infektion meiner Tochter habe. Auf was muss ich jetzt achten? Besteht vermutlich eine hohe Gefahr, da ich nur mit einem feuchten Tuch gewischt habe. Ich habe auch von Nestschutz gelesen, denn ich hatte schon öfter Herpesinfektionen, besteht vl. doch ein Schutz? Leider musste sie vor 1 Woche wegen eines starken Infektes Anitbiotika nehmen, jetzt ist die Angst, dass das Immunsystem noch geschwächt ist. Auch ich habe mich vermutlich angesteckt, denn ich spüre schonnein leichtes brennen an der Lippe. Wir haben schon Abdeckpflaster gekauft. Soll ich zur Sicherhwit einen Mundschutz tragen? Danke für ihre Antwort, eine schon sehr verzweifelte Mutter.
Wenn das eine frische Herpesinfektion war, dann ist das Virus übertragbar. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt, so dass ein Mundschutz nichts bringt. Aber: Bei aktiver Herpesinfektion den direkten Kontakt zum Kind vermeiden (Küssen). Beim Kind können Sie im Moment nicht mehr tun als gut beobachten. Zeigt sich an Haut oder Augen etwas Auffälliges (Rötung, Bläschen), müssen Sie damit zum Kinderarzt. Einen Nestschutz gibt es nicht, schon gar nicht im Alter von 6 Monaten. Dass das Immunsystem durch Gabe eines Antibiotikums über 1 Woche geschwächt wird, ist ein leider weit verbreitetes Märchen.
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