Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Volker Wahn:

Actair Sublingualtabletten bei 7jährigem

Prof. Dr. med. Volker Wahn

Prof. Dr. med. Volker Wahn
Früher Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Schwedt/Oder, danach bis 2014 Oberarzt an der Charité Berlin.

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Frage: Actair Sublingualtabletten bei 7jährigem

Sabi2211

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Sehr geehrter Herr Prof. Wahn, ich habe Ihnen ja schon einmal wegen der starken Hausstaubmilbenallergie unseres 7jährigen Sohnes geschrieben. Wir starten morgen mit der ersten Actair Tablette und ich bin schon etwas nervös, weil wir sie ja bei ihm off-label geben, da er erst 7 Jahre alt ist. Die Tabletten sind erst ab 12 Jahren zugelassen, aber unser Arzt auf der Allergieambulanz hält mehr von den Tabletten als von den Tropfen und die Spritzen wollte ich ihm nicht antun. Meinen Sie auch, dass es in Ordnung ist die Tabletten in so jungem Alter zu geben oder? Im Endeffekt enthalten die Actair ja einfach die Hausstaubmilbenallergene in abgeschwächter Form oder muss man hier vor anderen Nebenwirkungen Angst haben? Die Polypen-OP hat der HNO-Arzt jetzt abgesagt, weil mit seinen Ohren alles super passt und er seit einem halben Jahr keinen Infekt/Mittelohrentzündung mehr hatte. Somit sieht er die OP als nicht mehr notwendig an. Die Sensibilisierung möchten wir aber trotzdem machen, weil er abends noch oft über juckende Augen und Nase klagt und alle Ärzte meinen, dass es mit den Tabletten dann bestimmt einfacher wird und auch die Polypen nicht mehr größer werden, sich sein Zustand allgemein bessert. Jetzt hoffe ich, dass die Nebenwirkungen morgen nicht allzu groß sein werden. Es soll ja oft im Mund jucken. LG und danke für Ihre Einschätzung


Prof. Dr. med. Volker Wahn

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Ich gehe zunächst einmal davon aus, dass Sanierungsmaßnahmen bereits erfolgt sind. Dann ist die Hyposensibilisierung eine wirksame Maßnahme, die Symptome der Milbenallergie weiter zu verringern. Actair ist derzeit erst ab 12 Jahre zugelassen. Man muss in solchen Fällen als Arzt immer sehr genau begründen, warum man eine Therapie außerhalb dieser Zulassung durchführt. Das wird Ihr Arzt aber getan haben. Einige Empfehlungen gehen dahin, die erste Dosis in der Arztpraxis zu geben mit 30-minütiger Nachbeobachtung. Ich würde das auch empfehlen, gibt es Ihnen doch Beruhigung und Sicherheit. Alles andere kann dann zuhause gemacht werden.


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