Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Vaginismus - Angst vor Geburt

Silke Westerhausen

 Silke Westerhausen
Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: Vaginismus - Angst vor Geburt

TanteInge

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Hallo, ich habe Probleme mit der vaginalen Einführung. Ich verkrampfe immer ganz extrem, wenn mich mein FA untersuchen will. Jetzt habe ich Panik vor der Geburt (26 SSW) und mach mir Gedanken, ob ich das schaffe. Größte Angst habe ich vor den Untersuchungen rund um die Geburt. Meinen Sie, dass trotz Vaginismus eine normale Geburt möglich ist? Oder sollte ich besser einen Kaiserschnitt machen lassen? Lg


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo, Ich denke für Sie wäre es gerade wichtig das Kind vaginal zu gebären - die Untersuchungen während der Geburt kann man auf das minimalste reduzieren und mit PDA und viel Einfühlungsvermögen ist dies meist kein Problem. Auch in der Schwangerschaft muss nicht zwingend eine vaginale Untersuchug stattfinden,wenn alles oB ist. Grüße Silke Westerhausen


blauerVogel

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Hallo, wie machst du die Vorsorge bisher? Du könntest dich auch komplett von einer Hebamme betreuen lassen. Das machen viele Frauen und es darf auch Zuhause entbunden werden. Wir machen auch eine Hausgeburt, weil ich eine extrem traumatische Erfahrung in der 1 Geburt gemacht habe. Hebammen dürfen alles rund um Geburt und Schwangerschaft machen und sind eigentlich die Fachfrauen dafür. Die Hebamme hat jedes mal 1 Stunde für mich Zeit und macht nur die Untersuchungen die ich will. Wärend der Geburt wird sie gar nichts machen, mein Muttermund geht auch so auf, da braucht nicht gefummelt werden. Googel doch mal Hausgeburt. In Holland z.B. ist das total üblich eine Hausgeburt zu machen. Und es ist nicht gefährlicher als eine Krankenhausgeburt. Wobei ich eine Geburt im KH für gefährlicher halte :-)


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo, Es ist schön,dass Sie sich für eine HG entschieden haben. Ich kann es leider nicht stehen lassen,dass Klinikgeburten per se gefährlich sind. Wir arbeiten seit Jahren in einer Klinik als freiberufliche hebammen und praktizieren eine natürliche Geburt,arbeiten auch mit diversen HG-Hebammen zusammen und sind Hausgeburten gegenüber absolut offen,da "unsere Hebammen" auch mit abgebrochenen HG in unsere klinik kommen. Ich denke,es ist nicht richtig eine Sache zu "verteufeln" und die andere Sache "hochzuloben" ; dies muss man im individuellen Fall entscheiden. Eine schöne Hausgeburt wünsche ich Ihnen. Grüße Silke Westerhausen


TanteInge

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Danke für die schnellen Antworten. Eine Hausgeburt kommt für mich nicht in Frage. Ich denke, dass ich es probiere vaginal zu entbinden. Ich werde bei der Vorstellung im Krankenhaus nochmal darauf hinweisen, dass ich wirklich nur die aller nötigsten Untersuchungen über mich ergehen lassen will. Panik habe ich extrem vor einer Geburt mit Saugglocke, aber da wird ja eine PDA eingesetzt (so wie ich informiert bin) und dann spührt man ja nur noch sehr wenig. Eine PDA möchte ich unbedingt, in der Hoffnung, dass ich dann entspannter den Untersuchungen gegenüber bin. Angst vor Schmerzen habe ich eigentlich gar nicht, mach mich aber trotzdem so verrückt. Mmmpppfffhh... :( LG Tante Inge


Mitglied inaktiv

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Ich wünsche dir alles Gute, aber bei uns wird eine Saugglocke nur mit PDA gemacht wenn man die ohnehin schon liegen hat. Denn wenn die Saugglocke zum Einsatz kommt steht man unmittelbar vor der Geburt. Da legt dann kein Anästhesist mehr eine PDA. Bis die wirkst ist das Kind nämlich da. Ich habe 2 Saugglocken und eine Spontangenburt ohne PDA bekommen. Okay, ich habe keinen Vaginismus, aber ich denke auch für dich ist eine Spontangeburt gut möglich, und wie oben schon erwähnt, vielleichtr sogar wichtig (und evtl. heilsam!?) LG tippi3


TanteInge

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Ich denke auch, dass ich das schaffen werde. An manchen Tagen ist meine Angst halt wieder schlimmer und dann denke ich über einen Kaiserschnitt nach. Eigentlich will ich aber doch ganz gerne spontan entbinden. Zum Glück unterstützt mich mein Partner da super. Er ist zwar ein Mann, aber macht mir Mut und redet mir gut zu, was im Laufe der Geburt hoffentlich hilft. :) Danke an alle! LG Tante Inge


blauerVogel

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Hallo Frau Westerhausen, sicher gibt es auch Kliniken in denen "normal" entbunden wird. Aber sicher kennen Sie auch die letzte Statistik aus der hervorgeht, dass in der Klinik 95% aller Frauen medizinischen Eingriffen unterliegen. Mit einer PDA brauchen die Frauen oft Oxy. Die Wahrscheinlichkeit mit Saugglocke oder Zange zu entbinden steigt....Sie kennen das alles selber. Wie viele Frauen bei Ihnen in der Klinik entbinden denn völlig selbständig? Ohne Vigo, dauer CTG, Käferhaltung, Oxytropf, PDA etc? Vielleicht wird es ja bei Ihnen echt anders gemacht, was wirklicht total schön wäre. Allerdings behandelt die Therapeutin bei der ich bin, ausschließlich traumatisierte Frauen nach Geburt. Und sie kann davon leben....echt erschreckend.


TanteInge

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Achja...ich hoffe ihr habt Recht und es ist nach der Geburt ein wenig besser (und nicht schlimmer) mit den Verkrampfungen. Ich habe gehört, dass das sowieso nur ne Kopfsache ist und vielleicht ist so eine Geburt ja eine Art "Therapie" für mich... Lg


Mitglied inaktiv

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Hallo, dann lass Dir eine PDA (möglichst eine sogennnte walking - PDA, hier im Forum auch schon beschrieben) im KH in der Eröffnungsphase setzen und lasse Dir nicht erzählen was gemacht wird. Du merkst dann nichts und weißt auch von nichts. Sollte ein Eingriff nötig werden, sitzt ja schon die PDA und Du merkst nichts. Aber stelle Dich darauf ein, dass Du kaum etwas von Deiner Entbindung mitbekommen wirst und Du Dich eventuell später von Deiner eigenen Entbindung außen vor gelassen und/ oder fremdbestimmt fühlst. Wenn das aber für Dich nicht so wichtig ist und Deine Angst überwiegt gehe ins KH. Nachteile und Nebenwirkungen von PDA, evtl. Oxytocin für Dich und das Baby musst Du vernachlässigen, da Deine Angst u.U. für den Geburtsablauf genau so wenig gut ist. Das Wichtigste ist, dass Du eine gute Beleghebamme im KH findest (betreut Dich schon vor der Geburt) oder Du findest eine gute Hebamme im Geburtshaus, (betreut auch schon vorder Geburt), hier dann allerdings ohne Medikamente, aber die haben andere Methoden Dir die Angst zu nehmen (allein schon die häusliche Atmosphäre ist bestimmt beruhigender). Beide werden von der Krankenkasse bezahlt. Viel Glück ich halte die Daumen!


TanteInge

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Danke für den Tipp liebe Kruse. Allerdings ist es hier schwierig mit einer Beleghebamme. Hier gibt es weit und breit kein Krankenhaus, in das man "seine" Hebamme mitnehmen kann. Geburtshaus gibt es auch im näheren Umkreis nicht. Ich muss mich damit abfinden, dass mir im Krankenhaus während der Geburt eine Hebamme zugeteilt wird und mit der MUSS ich dann zufrieden sein. Bleibt mir ja nix anderes übrig. Aber da bin ich jetzt mal gaaanz zuversichtlich und hoffe, dass es eine ganz nette sein wird. PDA werde ich schon bei der Anmeldung im Krankenhaus für die Geburt anmelden oder besser verlangen... :) LG


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo, Die meisten Frauen gebären bei uns selbständig - es sei denn sie möchten "entbunden" werden. Über Viggos,Rückenlage,Dauer-CTG's(PDA's werden fast ausschließlich von den Frauen gewünscht) unterhalten wir uns bei normal verlaufenden Geburten schon lange nicht mehr. Die Statistiken HG vs Klinikgeburt "hinkt" natürlich etwas,da bei HG selektiert wird während es in der Klinik einfach auch viele Pathologien gibt wie zB Diabetes,mangelentwickelte Kinder,Frühgeburten etc.. Grüße Silke Westerhausen


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo TanteInge, Sprechen Sie Ihr Problem bei der Hebamme offen an - ich hatte neulich eine Frau zur Geburt mit einem Vaginismus. Sie hatte eine PDA ,es wurde kaum untersucht und wenn dann erst als die PDA wirkte und sie hatte eine wunderschöne Geburt. Das wird schon. Grüße Silke Westerhausen


TanteInge

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Ja, das werde ich so machen. Ich danke Ihnen Frau Westerhausen. LG Tante Inge (26. SSW)


Mitglied inaktiv

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@ blauer Vogel Hallo, wo kann ich diese Statistik finden? Haben Sie einen Link? Danke


Gina84

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Ach, Frau Westerhausen nach meinem Geburtsmissbrauch - denn ich erst nach Monaten kapiert habe, so tief saß der Schock nach einem Kassierschnitt - ist es in dieser Klinik gefährlich zu entbinden. Nach Schilderungen von Frauen, wo ich nun deutlicher hinhöre ist es in vielen Krankenhäusern gefährlich. (von Kristellern, Dammschnitten, Medikamenten immer ohne Absprache, wo Frauen deutlich NEIN dazu sagten, über Kaiserschnitte, die gemacht wurden wegen wahnwitzigen Indikationen) Es ist schön, dass dort wo sie arbeiten eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen wohl ist, aber diese zu finden ist leider unwahrscheinlich. Ich glaube ans Märchen der sicheren Geburt im KH nicht mehr. Ich rede hier nicht von echten Notfällen wie Plazenta praevia oder Plazentalösungen, sondern von schönen unproblematischen Schwangerschaften. Aber auch dort ist man ja mittlerweile sehr kreativ um eine Risikoschwangerschaft zu kreieren .(In studien wurden auch keine Äpfel mit Brinen verglichen, sondern zu jeder Hausgeburt wurde auch eine Geburt im KH verglichen, die auch zu Hause begleitet worden wäre.) Gruß, Gina


Michaela20

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Ich schätze mal da der Beitrag schon so alt ist, wurde das Problem bereits für dich gelöst. Aber andere Frauen sind sicherlich in der gleichen Lage, sodass ich hier meine persönliche Meinung einmal weitergeben möchte. Mir ist dabei besonders aufgefallen, dass die Auswahl des richtigen Arztes von entscheidender Wichtigkeit ist. Zu finden sind diese über unterschiedliche Webseiten (z.b. unter https://www.vaginismus-selbsthilfe.de/) Nur wer sich dabei für einen fachkundigen Experten entscheidet, der einem auch wirklich weiter helfen kann und will, wird den Vaginismus in den Griff bekommen können. Wichtig hierbei ist es sich möglichst viel Zeit mit der Behandlung zu lassen. So was geht einfach nicht von heute auf morgen. Außerdem sollte natürlich jede Frau Für sich die Methode aussuchen die hier am besten gefällt und am meisten zusagt. Auf diese Art habe ich innerhalb von sechs Monaten meinen Vaginismus fast vollkommen heilen können. ;-)


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