Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

PDA liegt nicht / wird nicht gegeben

Silke Westerhausen

 Silke Westerhausen
Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: PDA liegt nicht / wird nicht gegeben

Titania81

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Sehr geehrter Herr Doktor Kniesburger, ich habe zwei Fragen bezügl. PDA. Bei meiner ersten Geburt wurde mir eine PDA gelegt (Gebärwanne wurde mir vorenthalten, weil "das immer so eine Sauerei" gebe), weil der Muttermund auch nach achtzehn Stunden Wehen und fünf Stunden seit Geburtsbeginn "fröhlich" bei 1cm stand. Nun gut, die "PDA" wurde gelegt und ich warete auf die Wirkung - die kam nicht! Ich hatte keinerlei Anästhesie. Also fragte ich wiederholt nach einem Anästehsisten. Der wurde ohne Begründung nicht geholt. Meine Doula ging nun zu den anderen Dienst habenden Hebammen und fragte nach. Die meinten, das sei völlig normal, dass eine Frau unter PDA solche Schmerzen hätte und Kniebeugen mache und gehe etc. (in dem KH gibt es keine Walking Epidural). Mittlerweile waren wir zwei Stunden nach Setzen der PDA bei 9cm. In den nächsten zwei Stunden schafften wir auch den letzen Zentimeter ("vollständig bis auf Saum"). Irgendwann wurde dann auf einen bestehenden Wehensturm (sieben 110er-Wehen in 10min) Oxytocin gegeben - erst 10, dann 15, dann 25ml. "Erfolg": Dauerkontraktion ohne eine einzige Wehenpause (Jede Minute ein "Berg" von 130, der auf etwa 80-90 absank um dann wieder anzusteigen). Ich spürte irgendwie, dass die Wehe, die ich da hatte, nach einigen Stunden mein Ende bedeuten würde (wahrscheinl. drohende Uterusruptur) und bettelte um meinen Tod - jedwede Schmerzlinderung wurde mir ja grundlos verweigert. Dann wurde auf Tokolyse umgeschaltet und mir eine Sectio aufgenötigt (Herztöne des Kindes total i.O., mein CRP bei 0,83). Das Kind rutschte beim Umschalten von Oxytocin auf Tokolyse ins Becken. Tokolyse lief weiter und "Geburtsstillstand" wurde diagnostiziert. Also gab ich - genötigt von der Ärztin - meine Unterschrift. Auf dem Weg rüber in den OP hatte ich Presswehen und das Kind rutschte tiefer. Trotzdem wurde die Sectio vorgenommen (Herztöne weiterhin okay, ohne Oxytocin oder Fenoterol völlig physiologischer Geburtsverlauf. APGARWERTE meiner Tochter: 10/10/10. Nun steht die Geburt meiner zweiten Tochter an und mir soll eine PDA vorenthalten werden. Frage a) Wieso wurde die PDA bei der ersten Geburt nicht neu gelegt? Gibt es da irgendeinen Grund? Frage b) In meinem Anästhesiologie- wie auch Gyn-Lehrbuch steht zum Thema PDA bei Geburtsleitung unter Z. n. Sectio, dass sie möglich sei, wenn auch niedrig dosiert wg. der Gefahr, dass sonst eine Uterusruptur unbemerkt bleiben könne. Wieso soll dann jetzt gänzlich auf eine PDA verzichtet werden? Ich habe den absoluten Horror vor einer neuerlichen Geburt ohne PDA. Der Horror vor einer neuerlichen Sectio ist aber größer...


Silke Westerhausen

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Hallo, Ich vermute Sie bekommen Ihr zweites Kind in einer anderen Klinik... Zu Ihren Fragen: 1. Bei einer PDA ,die nicht optimal liegt hat die Hebamme dafür zu sorgen,dass der/die AnästhesistIN eine neue legt.Den Grund,warum dies versäumt wurde kenne ich nicht....ich kann nur vermuten. 2. Bei Zustand nach Sectio sollte die Einleitung noch strenger indiziert sein,als bei Zustand nach Spontangeburt. Die Mittel sind ähnlich,nur auf orale Tabletten wird hier verzichtet. Und nein,eine PDA ist auch bei Zustand nach Sectio möglich. Es ist absoluter Quatsch ,dass aus diesem Grund auf eine PDA verzichtet werden muss. Alles Gute und eine gute Klinik, Grüße Silke Westerhausen


Titania81

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Sehr geehrte Frau Westerhausen, schönen Dank für die rasche Antwort. Sie bestätigt mich netterweise in meinen Vermutungen. Wirklich HERZLICHEN DANK!


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