Mitglied inaktiv
Hallo! Bei der Geburt meines ersten Kindes gab es ziemlich viele Ungereimtheiten (im Nachhinein jetzt für mich...) Nun bin ich nach 9 Jahren wieder schwanger und habe Angst, dass diese Geburt wieder so besch...eiden verläuft. Damals hat man mir nicht das Geringste erklärt und ich war auch zu ängstlich und unbedarft um nachzufragen. Heute jedoch beschäftigt mich das ausserordentlich und eigentlich bin ich auch jetzt erst über die Abkürzungen in meinem Mutterpaß gestolpert. Dank dieses Forums konnte ich dann sogar schon ein paar Antworten finden. Aber wann spricht man von einem pathologischem CTG? Was muß "passieren" dass es so genannt wird? Sind es nur die Herztöne des Babys, die evt. schlecht sind, oder was spielt da noch eine Rolle. Davon mal abgesehen, wenn die Herztöne ganz am Ende der Geburt schlechter werden( so ca. vor-vorletzte Presswehe), wird das dann auch noch erwähnt, oder muss da schon viel eher etwas pathologisches vorliegen? Und wo ich gerade schon soviel frage: was bedeutet "primäre Wehenschwäche" genau? Habe ich dort gar keine Wehen, Wehen die nichts oder wenig bewirken? Ich werde mir den Geburtsbericht noch mal anfordern (hoffe dass das kein Problem sein wird nach 10 Jahren...)und mich dann sicherlich noch mal melden! Aber wenn Sie mir diese Dinge schon jetzt einmal erklären, wäre ich Ihnen sehr, sehr dankbar! LG Lissy
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, Kriterien bei der Beurteilung des CTG sind Herzfrequenz, Variabilität der Herzfrequenz und wehenabhängige oder unabhängige Veränderungen der Herzfrequenz. Es ist nicht immer einfach zu sagen, ab wann ein CTG schon pathologisch, also praktisch beweisend für eine kindliche Notsituation ist. Oft ist ein CTG auch falsch "pathologisch", d.h., dass es schlecht aussieht, dem Kind geht es aber trotzdem gut. Welche Konsequenzen derartige CTG-Veränderungen haben, hängt dann auch ganz wesentlich vom Geburtsverlauf ab und der Phase in der Geburt sich befindet und wie schnell die Geburt zu erwarten ist bzw. wie schnell man die Geburt aufgrund der CTG-Veränderungen beenden muss. Des weiteren sind die möglichen Ursachen der Herztonveränderung zu berücksichtigen. So wird man bei einer bekannten Funktionsstörung des Mutterkuchens mit wachstumsretardiertem Kind anders handeln als bei einer Herztonveränderung aufgrund einer Nabelschnurumschlingung. Auch die Anzahl und Geburtsverläufe vorangegangener Schwangerschaften oder das Alter der Mutter und noch weitere Faktoren wie z.B. die Vorstellungen und Wünsche der werdenden Eltern können das Handeln des Geburtshelfers beeinflussen. Da das CTG nicht immer so aussagekräftig ist wie man das gerne hätte (und wie viele Leute meinen), wird eine CTG-Veränderung unter der Geburt auch oft durch eine zusätzliche Blutgasuntersuchung aus kindlichem Blut, das aus der Kopfhaut entnommen wird, weiter abgeklärt. Ein Herztonabfall in der Schlussphase der Geburt ist nicht ungewöhnlich und wenn das Kind innerhalb von 2 Wehen geboren wird nicht weiter gefährlich. Eine Dokumentation erfolgt über die kontinuierliche CTG-Aufzeichnung. Im Geburtsbericht wird man es auch dann auf jeden Fall erwähnen, wenn es zu Konsequenzen wie z.B. zu einer operativen Geburtsbeendigung geführt hat (wenn das Kind eben nicht innerhalb von 2 Wehen geboren werden kann und damit länger einer Unterversorgung ausgesetzt ist). Sie sehen, dass die Beurteilung des CTG und die sich daraus ableitenden Konsequenzen nicht immer einfach sind und auch nicht bei allern Geburten die gleichen sind, da viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Von einer primären Wehenschwäche spricht man, wenn ohne erkennbare Ursache die Wehentätigkeit zu selten oder zu schwach ist. Bei einer sekundären Weheschwäche gibt es auslösende Faktoren wie z.B. die Überdehnung der Muskulatur bei Zwillingen oder viel Fruchtwasser oder aber eine Ermüdung der Muskulatur nach langer Geburtsdauer. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital
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