Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Infektionen

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Infektionen

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Hallo, ich bin in der 37 SSW und während meiner Schwangerschaft habe ich ständig Scheideninfektionen. 2x bin ich mit Arilin behandelt gewesen, dann gegen Staph. aurelis habe ich Cefuroxim genommen, zwischen durch Fluomycin und Vagi C zum einführen. Auch jetzt habe ich Klebisiella ozaenae und dagegen Amoclav 875mg + 125 mg Clavulansäure verschrieben bekommen, dieses Antibiotikum macht mir aber Angst, weil in der Packungsbeilage steht, dass sie beim vorzeitigem Blasensprung beim Neugeborenem nekrotisierende Enterokolitis verursachen kann. Mein FA hat mich noch so komisch gefragt, ob ich bei mir wirklich die Entzündung habe, obwohl er mein Laborbefund von Abstrich mit dem Klebisiella ozeanae Ergebnis, den er selbst gemacht hat, vor seinen Augen hielt. Jetzt meine fragen: 1) Soll ich dieses Antibiotikum überhaupt einnehmen? 2) 4x Antibiotische Behandlung während den 2 und 3 Triemon - ist das nicht zu viel für mein Baby? 3) Da ich keine Garantie habe, dass auch nach dieser Behandlung keine neue Bakterien in dem Geburtskanal haben werde, soll ich vielleicht durch einen Kaiserschnitt entbinden? Ich danke im Voraus für Ihre Antwort


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Hallo, nicht alle Bakterien in der Scheide sind pathogen und müssen antibiotisch behandelt werden. Inwieweit Klebsiella ozeanae pathogen und behandlungsbedürftig ist weiß ich leider nicht. Ich kenne nur Klebsiella pneumoniae als pathogenes Bakterium. Eine nekrotisierende Enterolokolitis kann vor allem bei Frühgeborenen durch alle Arten von Antibiotika entstehen. Von einer übermäßigen Antibiotikatherapie ist deswegen abzuraten. Ein Kaiserschnitt ist wegen einer bakteriellen vaginalen Infektion nicht notwendig. Einzig eine primäre Herpesinfektion, die allerdings durch viren verursacht wird, stellt eine Indikation zum Kaiserschnit dar, da eine Antibiotika-Prophylaxe hier nicht wirkt. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


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