Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Geburt: natürlich oder Kaiserschnitt

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Hallo Dr. Mallmann, bin etwas verunsichert. Vielleicht können Sie dem bitte ein wenig Abhilfe schaffen. Ich hatte 1996 eine Myom-OP. Das Myom war zieml. gross und soweit ich weiss auf der Gebärmutterrückwand. Man hat mich vor der OP aufgeklärt, dass es schwierig sein wird, das Myom herauszunehmen und dass ev. die Gebärmutter dabei beschädigt werden könnte (üblicher Disclaimer oder tatsächl. ein schwierigerer Fall? - ich weiss es nicht). Kurzum, das Myom konnte Laparoskopisch nicht entfernt werden und so wurde ein kaiserschnittähnlicher Bauchschnitt gemacht. Der FA war mit der Heilung und Genesung nach der Myomentfernung sehr zufrieden. Meine erste Schwangerschaft war letzen Herbst schnell mit einem Abgang in der 6. Woche beendet. Es folgte eine Ausschabung. Nun bin ich in der 30. Woche schwanger und es geht uns beiden gut. Da ich (knapp) über 35 Jahre bin, habe ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Der Arzt der diese durchgeführt hat, war der erste, der mir gesagt hat, dass ich mich in Anbetracht des Bauchschnittes auf einen Kaiserschnitt einstellen muss. Mein FA meinte, das sei nicht zwingend so, aber man würde mich vermutlich nicht so lange an der Geburt 'arbeiten' lassen, wie eine Mutter ohne Bauchschnitt, sollte bei uns die Geburt sehr lange dauern, denn es gibt immer noch ein gewisses Risiko eines Gebärmutterrisses. Da ich mich noch nicht für eine Entbindungsklinik entschieden habe, weiss ich noch nicht, was der Arzt, der mich dort betreuen wird zum Thema meinen wird. Nun meine Fragen und Hintergedanken: 1) Sinkt das Risiko eines Gebärmutterrisses mit der verstrichenen Zeit nach der OP? (Es ist immerhin fast 7 Jahre her) 2) Wer weiss denn schon, ob/wie sehr meine Gebärmutter bei einer nat. Geburt vom Riss bedroht ist? Gibt es da spezifische Erkennungsmerkmale (bevor sie noch eingerissen ist?) - bestimmter spezifischer Schmerz, bestimmte CTG Merkmale oder nach welchem Kriterium entscheidet ein Arzt in solchen Fällen, dass nun doch ein Kaiserschnitt indiziert sei? Ich möchte gerne natürlich entbinden, wenn ich damit nicht das Leben des Kindes oder meines in Gefahr bringe und auch nicht die Chancen auf ein weiteres Baby, habe aber keine Möglichkeit mit meinem Wissen und meinen Informationsquellen das Risiko einzuschätzen. Andererseits, wenn es gute Chancen gibt, dass alles problemlos verläuft, möchte ich keinen geplanten Kaiserschnitt. Und irgendwo habe ich nebenher auch Angst, dass die Kliniken, die sich 'besonders niedrige Kaiserschnittquoten' auf die Fahne schreiben (auch bei Beckenendlage oder bei Befunden nach Sectio), vielleicht sehr lange einen Kaiserschnitt hinauszögern um ihre guten Quoten zu behalten. Was denken Sie, wie sind meine Chancen auf eine normale/spontane Geburt? Wie entscheidet man während der Geburt, wann bei jmd. in meiner Situation ein Kaiserschnitt indiziert ist? Oder entscheidet man das in der Praxis vorher in solchen Fällen? Bin sehr verunsichert und gespannt auf Ihre Antwort. Vielen Dank im Voraus - auch für Ihre Geduld beim Lesen dieses langen Artikels. Ich weiss, Sie können in meinem konkreten Fall kein Urteil fällen, das kann nur der Arzt, der mich untersucht, bzw. den OP-Bericht, den ich angefordert habe, gelesen hat. Trotzdem wäre mir mit einer allg. Einschätzung des Risikos und den allg. Entscheidungskriterien in solchen Situationen sehr geholfen. Liebe Grüße Cora


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Cora, klar, aus der Ferne ohne Untersuchung und genaue Kenntnis der allgemeinen Umstände ist eine Beurteilung kaum möglich. Aber eine grundsätzliche Anmerkung: Grundsätzlich ist nichts gegen eine Spontangeburt einzuwenden. Das unabhängig von der Zeit nach der OP. Ein möglicher Gebärmutterriss würde sich z.B. durch plötzliches Wegbleiben der Wehen, plötzlicher Schmerz, Kreislaufprobleme usw............bemerkbar machen. Zur Ihrer Beruhigung sei gesagt, dass doch viele Erfahrungen mit Geburten nach einer Gebärmutter-OP vorliegen. Denn bei einem Kaiserschnitt entsteht ja meist eine weit größere Narbe an der Gebärmutter als bei einer Myom-OP. Noch ein Tipp: besorgen Sie alsbald den OP-Bericht und besprechen mit dem verantwortlichen Oberarzt des Kreissaals die Vorgehensweise. Gruß Dr. Mallmann


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