Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Gebärmutterentfernung wegen Dysmenorrhoe? Mehrere Fragen

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gebärmutterentfernung wegen Dysmenorrhoe? Mehrere Fragen

spiky73

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Guten Morgen, Herr Dr. Mallmann, vielleicht können Sie mir ein paar Fragen beantworten. Ich bin 38 Jahre alt, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (die jüngste wird Ende November 4 Jahre alt), arbeite Vollzeit im Schichtdienst (überwiegend nachts) und stemme soweit alles alleine. Stressfaktoren gibt es in meinem Leben also genug. Einen festen Partner habe ich schon seit Jahren nicht mehr, auch mit dem Vater meiner Kleinen hatte ich nie eine Beziehung. Dazu kommt, dass ich stark übergewichtig bin (BMI von 40) und in den vergangenen Jahren bis vor kurzem eigentlich auch kaum körperliche Bewegung hatte, dann aber meinen inneren Schweinehund überwunden habe und seit kurzem schwimmen gehe - sooft es meine Termine zulassen. So, das sind die Eckpunkte meiner derzeitigen Situation, die ich für mein eigentliches Anliegen relevant halte. Nach der Geburt der Kleinen habe ich etwa ein halbes Jahr voll gestillt, danach innerhalb von etwa 6-8 Wochen abgestillt, und ein paar Wochen später setzte meine Regel wieder ein. Die Blutungen kamen danach auch einigermaßen regelmäßig, wie vor der Schwangerschaft hatte ich einen Zyklus von ca. 35 Tagen, die Blutungen waren anfangs ziemlich stark, es hat sich dann aber wieder eingependelt. Nach einigen Monaten jedoch (ich kann nicht mehr sagen wann, und ob ich das mit einem bestimmten Anlass in Verbindung bringen könnte) kamen die Blutungen einmal nach etwa 35 Tagen, und dann kamen sie nach einem Abstand von 70-90 Tagen. So, als ob ein Eierstock keine Eizellen produziert oder aber verlangsamt, der andere jedoch nach wie vor normal. Das ist auch bis jetzt so geblieben, obwohl die Zykluslänge sich immer mehr vergrößert. Nachvollziehen, in welchem Stadium des Zyklus ich mich gerade befinde, kann ich schon lange nicht mehr. Vor vier Wochen dann hatte ich große Unterleibsschmerzen, die ich mit dem linken Eierstock in Verbindung brachte (die sich letztendlich aber als Divertikulitis/Linksseiten-Appendizitis herausstellten), zumal ich damals - untypisch für mich - auch noch eine Schmierblutung hatte, und so bin ich als erstes zum Frauenarzt gegangen. Dem ich natürlich alles geschildert habe, inklusive Zyklusstörungen. Er hat dann eine Blutuntersuchung durchgeführt (Hormonstatus, auch Schilddrüsenhormone), und vorgestern bin ich dann zu einem Beratungsgespräch in der Praxis gewesen, in dem er mir dann das Untersuchungsergebnis mitgeteilt hat. Es ist so, dass mein Östrogenspiegel sehr niedrig ist, aber immer noch im unteren Normalbereich. Der Testosteronspiegel ist ebenfalls sehr niedrig, er entspricht genau dem unteren Grenzwert. Die Schilddrüsenhormone sind unauffällig (d.h. normal), ebenso die restlichen Hormonwerte, auch die anderen männlichen Hormone (neben Testosteron) sind im Normalbereich. Nun war der Vorschlag meines Gynäkologen, als Gegenmaßnahme die Gebärmutter zu entfernen. Er nannte zwar die beiden anderen Möglichkeiten (entweder das Ganze so zu belassen, wie es ist, oder eine Hormontherapie), aber ich hatte schon den Eindruck, dass die Operation die von ihm favorisierte Variante ist. Zumal er zwar explizit die Vorteile herausstrich, auf mögliche unerwünschte Langzeitfolgen jedoch überhaupt nicht einging. Meine Frage, ob die Hormonproduktion denn beispielsweise durch regelmäßigen Geschlechtsverkehr wieder angekurbelt wird und sich der Hormonspiegel wieder auf einem höheren Niveau einpendeln kann, ist er gar nicht eingegangen, bzw. meinte, dass das nach der Operation nicht der Fall sei. Dabei meinte ich gar nicht post-operativ, sondern eben OHNE diesen Eingriff. Ich habe dann gar nicht mehr weitergefragt, zumal der Arzt den Eindruck erweckte, gedanklich schon bei der nächsten Patientin zu sein (ich denke nun über einen Facharztwechsel nach). Nachdem ich mich gedanklich mit diesem Gespräch beschäftigt habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, diese Operation NICHT durchführen zu lassen, weil mir der Vorschlag so vorkommt, als wolle man einen eingewachsenen Zehennagel mit einer Fußamputation therapieren. In der Apotheke habe ich mir Agnucaston (Wirkstoff: Mönchspfeffer) besorgt und nehme seit heute eine Tablette ein. Nun meine Fragen: - Ist es denn so, dass der Hormonspiegel, sobald er dieses niedrige Niveau erreicht hat, immer so niedrig bleiben wird, oder besteht die Möglichkeit, dass er sich wieder erholt? (Z.B. sobald aktuell vorhandene Stressfaktoren wegfallen) - Kann sich regelmäßiger Geschlechtsverkehr positiv auf den Hormonspiegel auswirken? - Wie und wie lange ist das Präparat mit Mönchspfeffer anzuwenden? Die Apothekenangestellte meinte, eine vierwöchige Anwendung sei ausreichend, auch für einen längerfristigen Effekt. - Wann genau ist eine Entfernung der Gebärmutter überhaupt angezeigt? Vielen Dank im Voraus, dass Sie sich die Zeit nehmen, meine Fragen zu beantworten. Mit freundlichem Gruß, Martina


Dr. med. Helmut Mallmann

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Zu Ihren Fragen: - Ist es denn so, dass der Hormonspiegel, sobald er dieses niedrige Niveau erreicht hat, immer so niedrig bleiben wird, oder besteht die Möglichkeit, dass er sich wieder erholt? (Z.B. sobald aktuell vorhandene Stressfaktoren wegfallen) Natürlich kann der sich wieder erholen. Agnus castus, ein Naturheilmittel kann das fördern. - Kann sich regelmäßiger Geschlechtsverkehr positiv auf den Hormonspiegel auswirken? Das ist schon denkbar, aber nicht statistisch belegt. - Wie und wie lange ist das Präparat mit Mönchspfeffer anzuwenden? Die Apothekenangestellte meinte, eine vierwöchige Anwendung sei ausreichend, auch für einen längerfristigen Effekt. Ich denke eher 3 bis 9 Monate. Fragen Sie auf jeden Fall Ihren Frauenarzt, ob bei Ihnen individuelle Gründe gegen eine solche Therapie sprechen. - Wann genau ist eine Entfernung der Gebärmutter überhaupt angezeigt? Wenn die Gebärmutter Beschwerden macht, die nicht anderweitig zu behandeln sind. Bei ihnen sehe ich das noch nicht, aber aus der Ferne ohne Untersuchung und ohne Kenntnis der genauen Umstände kann man die Frage nicht beantworten. Gruß Dr. Mallmann


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