Charlotte16
Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, bei mir wurde gestern im Rahmen der Feindiagnostik (21/1) der V.a. Placenta increta im Bereich der alten Sectionarbe gestellt (Z.n. Sectio 10/16, 01/19, 04/20, 03/21). Das Myometrium war sonografisch nur an einigen Stellen darstellbar. Es hörte sich nicht so an, als könne sich an Lage/Insertion der Plazenta noch viel ändern. Ich wurde bereits vorab über die möglichen OP-Modi informiert - Sectio mit Hysterektomie oder Sectio mit Belassen der Placenta in utero. Würde denn standardmäßig im Rahmen der HE eine prophylaktische Fixation des Scheidenstumpfes im kleinen Becken erfolgen? Würde die Krankenkasse die Kosten tragen? Oder müsste ich dies sowohl mit dem Operateur als auch der Krankenkasse „verhandeln“? Oder wird dies generell NICHT im Rahmen einer Sectiohysterektomie durchgeführt wg. etwaiger mir nicht bekannter Risiken? Soweit war ich gestern gedanklich leider nicht um diese Frage zu klären - nächste Kontrolle ist in 4 Wochen. Prinzipiell könnte ich mich mit einer Hysterektomie mit 33 Jahren bei ohnehin abgeschlossenem Kinderwunsch anfreunden, aber nicht mit einem Descensus … Dann würde ich lieber das Infektionsrisiko und das ungewisse Outcome des konservativen Vorgehens in Kauf nehmen. Was würden Sie mir raten? Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort! Viele Grüße Charlotte
Bei einer Hysterektomie mit 33 gilt zu bedenken, dass das Risiko für Hormonstörungen im Sinne Wechseljahre erhöht ist. Das könnte man natürlich mit einer Hormontherapie behandeln. Eine Fixation dürfte Umfang der Kassenleistung sein, wenn eine entsprechende Indikation besteht. Die dürfte nach 5 Schwangerschaften bestehen. Aber man kann den Gebärmutterhals belassen, dann ist das Senkungsrisiko auch nicht so hoch. Das muss natürlich je nach tatsächlicher Senkung der Gebärmutter entschieden werden. Ich würde zunächst wegen der unvorhersehbaren Nebenwirkungen empfehlen, von der Hysterektomie Abstand zu nehmen. Gruß Dr. Mallmann