snugata
Sehr geehrter Herr Professor Wirth, meine Tochter (4 Monate, Geburtsgewicht 3670 gr) wird vollgestillt und hat seit ein paar Wochen immer mal ganz feine Blutfäden im Stuhl. Der Stuhl ist auch recht schleimig und sie hat 2-5 mal am Tag Stuhlgang. Sie nimmt trotzdem gut zu (heute 6750 gr - immer auf der 90. Perzentile) und hat keinerlei Beschwerden wie Fieber, Hautprobleme, Bauchschmerzen oder Blähungen. Der KA vermutete eine Kuhmilcheiweißallergie bzw. eine muttermilchassozierte Colitis und daraufhin verzichtete ich zwei Wochen konsequent auf kuhmilchhaltige Lebensmittel - allerdings ohne Effekt, sie hatte immer noch blutige Schlieren im Stuhl. Zusätzlich wurden Blutproben gemacht und der Stuhl untersucht. Blutbild ok, keine Keime (auch kein Clostridium difficile), der Calprotectin-Wert war allerdings erhöht auf 500. Deshalb wurde ich zum Kindergastroenterologen überwiesen, der mir sagte, dass der Calprotectin-Wert keine hohe Aussagekraft hätte und trotz meiner Diät eine Kuhmilcheiweißallergie vorliegen könnte. Er möchte nun, das ich dem Baby 2 Wochen Neocate füttere und nicht stille. Dann soll geschaut werden, ob das Blut verschwindet. Meine Fragen: Ist das aus Ihrer Sicht ein sinnvolles Vorgehen? Muss das mit der Neocate-Nahrung wirklich sein? Oder sollte ich einfach mit der Beikost anfangen, um die Menge an Muttermilch zu reduzieren? Ich möchte ungern abstillen, aber ich möchte meinem Kind auch nicht schaden. Vielen herzlichen Dank für Ihre Empfehlung!
Nach meiner Erfahrung ist dies kein sinnvolles Vorgehen. Fangen Sie mit Beikost an und der Stuhl wird sich spätestens normalisieren, wenn Sie die Menge eines Gläschens aufgebaut haben. Kartoffel-Fleisch oder ein Gemüse eignen sich. Man kennt die Ursache der MM-assoziierten Colitis nicht und es ist keineswegs gesichert, dass es in allen Fällen eine Allergie ist. Gruss S. Wirth