Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Wie wichtig sind soz. Kontakte mit Gleichaltrigen bei 18mon. Kleinkind?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Wie wichtig sind soz. Kontakte mit Gleichaltrigen bei 18mon. Kleinkind?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Posth, wir leben in Afrika und kehren Ende des Jahres mit unserer dann 18 Monate alten Tochter zurück nach Deutschland. Ich werde dann anfangen zu arbeiten und muss meine kleine Tochter entweder zu einer Tagesmutter, die außer ihr noch ein jüngeres Kind (13 Mon.) betreut oder in eine Krabbelgruppe (20 Kinder in 3 Gruppen) geben. Aufgrund der vielen Infektionen, der sie in der Kindergruppe ausgesetzt ist (ich habe keine Betreuung am Ort sonst), tendierte ich eigentlich zur Tagesmutter - jetzt riet mir eine befr. Psychologin dringend zur Kindergruppe, da soz. Kontakte mit Gleichaltrigen und Älteren hinsichtlich der Entwicklung so wichtig seien. Wie schätzen Sie das ein - ich wollte eigentlich bis Drei Jahre warten und sie dann in einen Kindergarten schicken und so lange das Modell "Tagesmutter" bevorzugen? Vielen Dank Chris


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Liebe Chris, eigentlich kommt es mehr darauf an, daß sich Ihre Tochter wohl fühlt, als darauf, daß der Kontakt zu einer bestimmten Zahl von Kindern hergestellt wird. Grundsätzlich ist der Kontakt gleichaltriger Kinder untereinander noch zu sehr von Rivalität geprägt, so daß erst das Alter 3 Jahre und mehr günstig für größere Gruppen ist, das Alter darunter eher für eine Tagesmutter taugt. Nach diesen Grundsätzen sollten Sie sich entscheiden. Alles Gute


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Chris! Dr. Posth wird zwar anderer Ansicht sein;-), aber hier meine Erfahrung/Meinung: Paul ist jetzt fast 1 1/2 Jahre alt und geht seit der 1 Jahr alt ist in eine Kita, wo er von 2 Erzieherinnen in einer kleinen Gruppe von 1-3 Jahren betreut wird. In der Kita gibt es zudem noch mehrere Gruppen mit größeren Kindern. Hinsichtlich Deiner Sorge wg. Krankheiten: Es kann, muß aber nicht sein, dass ein Kind, was in eine Kita geht, öfter krank ist als Gleichaltrige. Abgesehen davon, dass es das Immunsystem stärkt, muß es wie gesagt auch nicht sein. Paul war/ist z.B. nicht häufiger krank als Gleichaltrige, seine kleine Freundin, die auch in der Kita ist, auch nicht. Zu den Kontakten: Entgegen mancher Leute Ansicht, finde ich nicht, dass Kleinkinder nicht miteinander spielen können. Paul und seine "Gang" spielen schon auf ihre Art und Weise miteinander und wissen alle mit erstaunlicher Genauigkeit, z.B. welcher Schnuller zu wem gehört, welche Mama zu wem kommt usw. Es war entzückend anzusehen, als Paul der Kleinste der Grupppe war, wie die Großen ankamen, um "ihrem" Baby den Schnuller zu bringen. Ich könne noch stundenlang weiter erzählen, mein Fazit aber ist: Wenn Du Dein Kind ohnehin fremdbetreuen lassen willst/mußt, dann würde ich immer die Kita der Tagesmutter vorziehen, die anderen Gründe (Tagesmutter wird krank, eine Tagesmutter ist bnicht unter Aufsicht u.a.) sprechen fast noch mehr dafür. Eine Ausnahme allerdings gibt es schon: Bei äußerst sensiblen Kindern, die auch vor anderen Kindern oder Fremden zurückschrecken, kann eine häusliche Umgebung wichtiger sein. Du kennst Dein Kind am besten, wenn Du es Deinem Kind zutraust, dann kann ich Dir nur raten, Dich für die Kita zu entscheiden. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Kita gut ist, die Erziehung dort Deinen Vorstellungen entspricht UND dass Du einen Platz (in D herrscht leider Mangel) bekommst. Viel Glück, auch beim Wiedereinlebn in D, lieben Gruß Anna.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.