One_OnEli
Hallo Frau Henkes Eine wohl etwas ungewohnte Frage für Sie, da mein Kind sich noch in meinem Bauch befindet... Mein leiblicher Vater hat die Diagnose Schizophrenie und konnte mich deswegen nicht grossziehen. Die Krankheit schlummerte wohl schon immer in ihm, aber Auslöser war dann der Tod meiner Mutter bei meiner Geburt. Nachdem ich selbst vielen Schicksalsschlägen ausgesetzt war, behaupte ich aber jetzt mal, dass ich trotz allem "normal" bin und nun dem ganzen Geburtstrauma meiner eigenen Geburt zum Trotz endlich schwanger bin. Nun holt mich aber die Angst ein, dass ich diese schreckliche Diagnose meines Vaters an mein ungeborenes Kind vererben könnte? Zudem verlief die Schwangerschaft bis jetzt nicht nur problemlos und statt die letzten 5 Monate glücklich zu verbringen, habe ich viel geweint und mich mit meinem Mann gestritten. Die Gründe sind einerseits die Angst eines erneuten Verlustes, nachdem ich im Sommer eine Fehlgeburt hatte, aber auch die Angst vor der bevorstehenden Geburt und der möglichen Wiederholung der Geschichte. Zudem hatte man uns zu Beginn der Schwangerschaft leider diagnostiziert, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft oder ein Windei handle, was natürlich auch zu Tränen geführt hatte. Zum Glück hat sich dies dann als Fehldiagnose herausgestellt. Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Können solche Trauergefühle in der Schwangerschaft - gerade mit meiner Vorgeschichte und Diagnosen in der Familie - solche psychischen Krankheiten begünstigen? Muss ich mir in diesem Zusammenhang Sorgen um mein Baby machen? Vielen Dank im Voraus.
Guten Tag, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass Ihre Trauergefühle eine Schizophrenie auslösen. Es ist doch eher großartig, dass Sie trotz Ihrer frühen Belastungen das Leben begrüßen und nun selber einem Kind das Leben schenken. Ich halte Ihre Angst angesichts der familiären Belastung für verständlich. Es ist aber eine Angst, die die meisten Schwangeren teilen. Darin spiegelt sich das Ausmaß der Verantwortung, die man mit dem Beginn der Schwangerschaft für einen anderen Menschen übernimmt. Meist bedeutet es eine Beruhigung, wenn man das als Schwangere akzeptiert und sich plötzlich sicher ist: "Egal wie es wird, ich stehe alles mit meinem Kind (und dem Vater) durch." Vergewisserung kann Ihnen derzeit niemand geben. Überlegen Sie aber bitte, ob Ihnen die überhaupt helfen würde. Ihr Kind ist auf dem Weg und Sie werden es so annehmen und lieben, wie es ist. Möglicherweise helfen Ihnen begleitende therapeutische Gespräche durch die weitere Schwangerschaftszeit und können Ihre Ängste mindern. Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine möglichst entspannte weitere Schwangerschaft. Ingrid Henkes
Die letzten 10 Beiträge
- 5-jährige schläft nicht alleine (ein)
- Sozialverhalten und Integrationskraft
- Kindergartenkind
- Zwänge 5jährige ubd Umzug
- Plötzlich Trennungsangst und Ablehnung Papa
- Kind schlägt sich selber bei Freude
- Lügen und Manipulieren
- Sehr sensibel
- Papa Phase kurz vor Geburt unseres 2. Kindes
- Immer etwas in der Hand